Møn
Møn | |
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Die Kreidefelsen bei Møns Klint | |
Gewässer | Ostsee |
Geographische Lage | 54° 59′ N, 12° 18′ O |
Fläche | 217,75 km² |
Höchste Erhebung | Aborrebjerg 143 m |
Einwohner | 9180 (1. Januar 2023[1]) 42 Einw./km² |
Karte von Lolland, Falster und Møn |
Møn ist eine Insel im dänischen Teil der Ostsee, zwischen der Südspitze Seelands und der Ostspitze Falsters gelegen. Die Insel hat 9180 Bewohner (1. Januar 2023)[1] bei einer Fläche von 217,75 km²;[2] die Einwohnerzahl lag 1965 noch bei über 12.000.[3]
Allgemeines
Møn bildete zusammen mit den Inseln Lindholm, Nyord, Bogø und Farø sowie einigen kleineren Inseln in der Stege Bugt bis 1970 die Harde Mønbo Herred und war danach bis Ende 2006 eine eigene Kommune (Møn Kommune) im Verwaltungsbezirk Storstrøms Amt und ist seit der dänischen Kommunalreform zum 1. Januar 2007 ein Teil der Vordingborg Kommune, zusammen mit den ehemaligen Kommunen Langebæk, Præstø und Vordingborg der größeren Nachbarinsel Seeland (Sjælland). Größter Ort ist Stege an der gleichnamigen Bucht und am Stege Nor. Im äußersten Osten der Insel befindet sich die steile Kreideküste Møns Klint, die einen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr darstellt. Die dänische Insel Møn kann als kleinere Schwester der deutschen Insel Rügen bezeichnet werden, denn die Inselgebiete, welche aus 70 Millionen Jahre alter Kreide bestehen, wurden zur selben Zeit durch tektonische Bewegungen an die Erdoberfläche gehoben. Beide Inseln gehörten zu einer größeren wieder abgesunkenen Landmasse, von der in dieser Region nur noch diese beiden Inseln als höchste Erhebungen übrig geblieben sind. Die höchste Erhebung Møns ist mit 143 Metern der Aborrebjerg.
Seit ein paar Jahren besteht eine Insel-Partnerschaft zwischen der dänischen Insel Møn und der deutschen Ostseeinsel Fehmarn, die von der Europäischen Union im Rahmen ihres INTERREG-Programmes gefördert wird.
Sehenswürdigkeiten
- Møns Klint, ein bis zu 128 m hoher Kreidefelsen im Osten der Insel.
- Schloss Liselund ist ein klassizistisches Landhaus in einem englischen Landschaftspark bei Møns Klint; es ist einer der Standorte des Dänischen Nationalmuseums.
- Der Wald von Ulvshale im Norden der Insel wird sich selbst überlassen und gilt als urwald-ähnlich.
- Der Fischerort Nyord liegt abgeschieden auf der Insel Nyord am nordwestlichen Zipfel von Møn, umgeben von einem Naturschutzgebiet. Nyord ist ein Paradies für Ornithologen. Auf den Salzwiesen vor Nyord kann man viele Vogelarten beobachten.
- Die Kalkmalereien des um 1400 arbeitenden Elmelunde-Meisters sind in den Kirchen von Elmelunde, Fanefjord und Keldby zu besichtigen.
- Klintholm Havn, ein Fischerei- und Freizeithafen im Südosten der Insel.
- Møn Fyr, ein 1845 erbauter Leuchtturm.
- GeoCenter Møns Klint ist ein auf den Kreidefelsen gebautes Erlebnis-Museum für die prähistorische Entwicklung der Region, das 2007 eröffnet wurde.[4]
Gräber
Insgesamt sind 119 Großsteingräber aus der Jungsteinzeit auf den nur 231 km² großen Inseln Møn und Bogø bekannt. 38 davon wurden bewahrt und stehen unter Schutz. 21 sind Ganggräber der Trichterbecherkultur (TBK), die zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstanden. Neben der Steilküste Møns Klint ist besonders die Westseite der Insel reich an vorzeitlichen Denkmälern. Unter diesen ragen die folgenden Megalithanlagen heraus:
- Busemarke Langdysse mit Schalenstein
- Grønjægers Høj oder Grønsalen (Langdysse mit Urdolmen),
- Jordehøj, ein restauriertes Ganggrab, mit Schalenstein
- die Doppelkammer im Klekkende Høj,
- Kong Asger Høj,
- Marienborg langdysse
- Sprove Runddysse,
- Sømarkedyssen mit über 450 Schalen.
Tourismus
Auf Møn kann man Ferienhäuser mieten. Beliebt sind die Ferienhäuser und Strände in Råbylille und Ulvshale. In Ulvshale gibt es einen Urwald sowie den größten Campingplatz der Insel. In der Nähe von Møns Klint und südlich von Harbölle befinden sich weitere Campingplätze.
Günter Grass verbrachte ab 1976 seine Sommer in Ulvshale.[5] Ab 1991 hatte er sein Refugium, das Vogterhus, von der Wald- und Naturbehörde ganzjährig gemietet.[6] Hier entstanden Teile des Romans Der Butt.[7]
Verkehr
Møn ist auf der Straße über Brücken, Dämme und Fähren erreichbar. Die Dronning Alexandrines Bro (Königin-Alexandrine-Brücke), eine Straßenbrücke, die als „schönste Brücke Dänemarks“[8][9] gilt, verbindet Kalvehave auf Sjælland (dt: Seeland) mit Koster auf Møn. Im Südwesten der Insel führt ein Damm über die Inseln Bogø und Farø zur Europastraße 47, wo eine Brückenanbindung nach Seeland und Falster besteht. Von Bogø aus verkehrt zudem die historische Autofähre „Ida“ nach Stubbekøbing auf Falster.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
- ↑ Danmarks Statistik: Statistical Yearbook 2009 - Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch; PDF; 39 kB)
- ↑ Danmarks Statistik: Statistisk Årbog 1970, Tabel 6, S. 7 f. - Folketallet for landsdele og beboede øer 1960 og 1965. - Population 1960 and 1965 in regions of the country and in inhabited islands. (dänisch/englisch; PDF; 1,5 MB)
- ↑ GeoCenter Møns Klint. In Den Store Danske, abgerufen am 3. September 2012 (dänisch)
- ↑ Günter Grass: Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990, Steidl, Göttingen 2009, ISBN 978-3-86521-885-8. S. 138.
- ↑ Günter Grass und sein Sommerhaus Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010, abgerufen am 9. November 2015.
- ↑ Günter Grass auf Mön insel-moen.dk
- ↑ Henrik Lange (Highways.dk): Portræt af Dronning Alexandrines Bro - Mønbroen, abgerufen am 10. November 2011 (dänisch)
- ↑ Lars Bugge: Kort og godt om danske broer. 2. Auflage. Aschehoug Dansk Forlag A/S, Kopenhagen 2000, ISBN 87-11-16234-1, Dronning Alexandrines Bro, S. 32 ff. (dänisch).