Mühlenweg (Wallhalbtal)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Januar 2016 um 20:18 Uhr durch Gete1 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mühlenweg im Wallhalbtal

Anstieg von Landstuhl (links) auf die Sickinger Höhe hinauf (rechts)
Anstieg von Landstuhl (links) auf die Sickinger Höhe hinauf (rechts)
Daten
Länge 23 kmdep1
Lage Deutschland
Rheinland-Pfalz
Westpfalz
Sickinger Höhe
Startpunkt Landstuhl
49° 24′ 28,7″ N, 7° 34′ 16,9″ O
Zielpunkt Thaleischweiler-Fröschen
49° 15′ 34,4″ N, 7° 33′ 4,6″ O
Typ Wanderweg
Höchster Punkt 335 m ü. NHN
Niedrigster Punkt 245 m ü. NHN
Schwierigkeitsgrad leicht
Jahreszeit ganzjährig
Besonderheiten 13 Mühlen, Wallhalbtal, Burg Nanstein

Der Mühlenweg im Wallhalbtal liegt in der Westpfalz (Rheinland-Pfalz). Er verläuft durch die Sickinger Höhe von der Sickingenstadt Landstuhl über Wallhalben bis nach Thaleischweiler-Fröschen.

Geographie

Verlauf

Der 23 km lange Wander- und Radwanderweg steigt auf den ersten 4 km recht steil vom Landstuhler Bruch (248 m ü. NHN) auf die Sickinger Höhe hinauf an. Bei Oberarnbach erreicht er mit 335 m seinen höchsten Punkt. Für 3 km folgt er abwärts dem Lauf des Arnbachs, des linken Quellbachs der Wallhalb, dann überquert er in westlicher Richtung die Wasserscheide zu deren rechtem Quellbach, dem Stuhlbach. An diesem und – ab Wallhalben – an der Wallhalb entlang weist der Mühlenweg durchgängig ein leichtes Gefälle auf, das demjenigen der Gewässer entspricht.

Parallel zur Landstraße führt der Mühlenweg an zehn Wassermühlen direkt vorbei. Zwei liegen in Landstuhl abseits und eine weiter bachabwärts in der Nähe des Weges, dessen Umgebung teilweise den Status eines Landschaftsschutzgebiets genießt. Einige der Mühlen wurden von Nebenbächen aus dem Einzugsgebiet der Wallhalb und nicht von dieser selbst mit Wasser versorgt. Der Mühlenweg endet unterhalb der Wohnbebauung des Ortsteils Thaleischweiler auf 245 m, wo die Wallhalb in den Schwarzbach mündet.

Umgebung

Wenige Kilometer westlich des Mühlenweges erinnert seit 2009 der Meteoriten-Wanderweg (WinterbachKrähenbergKleinbundenbachGroßbundenbachZweibrücken) an den 1869 auf der Sickinger Höhe niedergegangenen Krähenberg-Meteoriten, dessen „Knall“ in einem Umkreis von bis zu 100 km registriert wurde.[1]

Geschichte

Der Mühlenweg wurde 1978 geschaffen und ist ein touristisches Gemeinschaftsprojekt der Stadt und Verbandsgemeinde Landstuhl sowie der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben. Seit 1996 findet alle zwei Jahre im Frühsommer – und zwar in den geraden Jahren, in denen kein Sickinger Grumbeere-Markt gefeiert wird – der Erlebnistag autofreies Wallhalbtal statt. Das gesamte Tal wird dann für den Kraftverkehr gesperrt, und auch die Straßen sind nur für Radfahrer, Inlineskater und Wanderer frei. Selbst bei weniger gutem Wetter kommen 5000 Gäste, bei Sonnenschein können es bis zu 15.000 sein.

Mühlen und ehemals versorgte Orte

# Mühlen
von Nord nach Süd
Lage zum Mühlenweg
(d = direkt, a = abseits)
Ehemals versorgte Orte[2]
1. Untere Mühle a Landstuhl
2. Obere Mühle a Landstuhl
3. Mittelbrunner Mühle d Mittelbrunn
4. Scharrmühle d Gerhardsbrunn
5. Knopper Mühle d Knopp-Labach
6. Katzenmühle d Oberhausen (heute Ortsteil von Wallhalben)
7. Wallhalber Mühle d Wallhalben
8. Würschhauser Mühle d frühere Siedlung Werschhausen
9. Konradsmühle d Herschberg
10. Kneispermühle d Maßweiler, Reifenberg, Schmitshausen, Oberhausen
11. Rosselmühle d
12. Weihermühle a Herschberg
13. Faustermühle d Thaleischweiler

Sehenswürdigkeiten

Burg Nanstein
Einer der Wasserfälle im Odenbachkessel

Burg Nanstein – Nahe beim nördlichen Ursprung des Wanderweges liegt die Burg Nanstein, in welcher 1523 der belagerte Ritter Franz von Sickingen den Tod fand.

Rosselmühle – Nur in der ältesten Mühle des Tales, der Rosselmühle, die nach ihrem Betriebsende 1986 zu einem Mühlenmuseum ausgestaltet wurde, ist zu Demonstrationszwecken noch ein originales Wasserrad in Betrieb. Ihre erste Errichtung lag wohl vor 1400, der heutige Bau stammt aus der Zeit um 1720. Anfangs war die Rosselmühle eine Knochenmühle, auch Knochenstampfe genannt, die Knochenmehl als Dünger für die Landwirtschaft erzeugte. Mit dem Aufkommen der chemischen Industrie wurde sie zur Hanfreibe umgebaut und noch später zur Getreidemühle.

Kneispermühle – Die von 1440 stammende Kneispermühle wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1701 wieder aufgebaut. Heute ist sie ein Ausflugslokal, wo die Gäste unter mächtigen Rosskastanien rasten können. Um auch in Trockenzeiten genügend Antriebswasser verfügbar zu haben, wurde die Wallhalb vor der Kneispermühle zu einem größeren Teich, einem Woog, aufgestaut, der bis heute erhalten blieb und zum beschaulichen Gesamteindruck beiträgt.

Wallhalber Mühle – Bemerkenswert an der im Ortskern des namensgebenden Dorfes gelegenen Wallhalber Mühle ist, dass das Wasser über einen 2,5 km langen Graben herangeschafft wurde. Trotz der Betriebsaufgabe der Getreidemühle gibt es die schon frühzeitig angeschlossene Bäckerei immer noch.

Weihermühle – Die etwas seitlich nach Herschberg zu gelegene Weihermühle wird als Landgasthof mit Pony- und Pferdevermietung betrieben.

Wasserschaupfad und Odenbach-Kessel – Der Wasserschaupfad beginnt gleich hinter der Weihermühle und führt in nordöstlicher Richtung über einige Kilometer zunächst am Schauerbach aufwärts und dann zu den Quellen des Odenbachs. Die Gegend um dessen „Kessel“, eine hochgelegene Senke, ist gänzlich naturbelassen: Zwischen dunklen Fichten liegen große mit Moos überzogene Felsbrocken, zwischen denen sich der Pfad emporschlängelt. Durch die Felsformationen bahnen sich die Quellläufe des Odenbachs ihren Weg. In vernehmlich rauschenden Kaskaden überwinden sie die Felsen, das spärliche Sonnenlicht fängt sich in den Nebeltröpfchen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der große Knall bleibt unvergessen. In: Pfälzischer Merkur. Zweibrücken 20. Juli 2009.
  2. Mühlenweg. Pfälzer Mühlenland, abgerufen am 23. Juni 2015.