Neuenherweg (Wipperfürth)

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Neuenherweg
Koordinaten: 51° 7′ N, 7° 26′ OKoordinaten: 51° 7′ 14″ N, 7° 26′ 11″ O
Höhe: 277 m ü. NN
Postleitzahl: 51688
Vorwahl: 02267
Neuenherweg (Wipperfürth)
Neuenherweg (Wipperfürth)

Lage von Neuenherweg in Wipperfürth

Herz-Jesu-Kapelle
Herz-Jesu-Kapelle

Neuenherweg ist eine Ortschaft in Wipperfürth im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Der Ort bildet heute zusammen mit dem benachbarten Niederwipper einen gemeinsamen Ortsbereich mit zwei deutlich getrennten Wohnplätzen. Der größte Teil der Häuser ist um die Herz-Jesu-Kapelle gruppiert – westlich der von der B 237 abzweigenden Straße nach Divesherweg, ein anderer Teil östlich davon entlang des Neuenherweger Baches.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuenherweg liegt östlich der Wipperführter Kernstadt im Tal der Wupper an der Bundesstraße 237. Nachbarorte sind Dievesherweg, Egerpohl, Leuchtenbirken, Haufe und Lendringhausen.

In dem Ort befindet sich die Herz-Jesu-Kapelle. Sie ist Zentrum der katholischen Gemeinde Herz-Jesu mit regelmäßig stattfindenden Gottesdiensten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1443 wird im Wipperfürther Raum ein Herweghe in einer Einkünfteliste des Kölner Apostelstiftes urkundlich erwähnt. Es bleibt aber unklar, ob damit Neuenherweg, Dievesherweg, Küppersherweg oder Kaplansherweg gemeint war.

Der Ortsname leitet sich wie die anderen -herweg-Orte im Nahbereich von dem Heerweg Köln–Wipperfürth–Soest, einer bedeutenden mittelalterlichen Altfernstraße von Köln über Wipperfürth nach Soest, ab, der bei Leiersmühle mittels einer Furt die Wupper querte und von dort Richtung Dievesherweg führte.[1]

Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg im Jahr 1789 als Neuen-Herweg. Aus ihr geht hervor, dass der Ort zu dieser Zeit Teil der Außenbürgerschaft der Stadt Wipperfürth im Kirchspiel Wipperfürth war.[2]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1825 als Herweg verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1840–44 zeigt den Wohnplatz unbeschriftet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1895–96 ist der Ort auf Messtischblättern bis Ende des 20. Jahrhunderts regelmäßig als Neuenherweg verzeichnet. Bis zur Ausgabe 1913 ist bei dem Ort eine Mühle verzeichnet.

1822 lebten sieben Menschen im als Haus kategorisierten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Wipperfürth im Kreis Wipperfürth gehörte und zu dieser Zeit Neuen-Herrweg genannt wurde.[3] Für das Jahr 1830 werden Neuenherweg zusammen mit anderen Orten 59 Einwohner angegeben.[4] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Neuen-Herweg bezeichnete und als Hof kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit ein Wohngebäude mit zehn Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Neuenherweg 1871 mit einem Wohnhaus, eine (Wasser-)Mühle und 14 Einwohnern auf.[6]

1880 wurde der Ort in die Bürgermeisterei Klüppelberg im Kreis Wipperfürth umgemeindet.

Der Ort besaß 1885 laut dem Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland ein Wohnhaus mit zehn Einwohnern.[7] 1895 besitzt der Ort ein Wohnhaus mit elf Einwohnern,[8] 1905 werden ein Wohnhaus und zwölf Einwohner angegeben.[9]

Über die Mühle am Ort ist wenig bekannt. Vermutlich war sie eine der zahlreichen Pulvermühlen an der Wupper, aber auch eine Funktion als Getreidemühle ist nicht auszuschließen.[10] Die Grundsteinlegung der Herz-Jesu-Kapelle erfolgte 1927, die Weihung erfolgte 1928.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde 1975 die Gemeinde Klüppelberg aufgelöst und größtenteils in Wipperfürth eingemeindet. Dabei kam Neuenherweg erneut zur erweiterten Stadt Wipperfürth.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herbert Nicke: Vergessene Wege: das historische Fernwegenetz zwischen Rhein, Weser, Hellweg und Westerwald, seine Schutzanlagen und Knotenpunkte. In: Land und Geschichte zwischen Berg, Wildenburg und Südwestfalen. Band 9. Galunder, Wiehl 2001, ISBN 3-931251-80-2, S. 85 f.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2. Karl August Künnel, Halle 1821.
  4. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  5. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  10. Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Galunder, Wiehl 1998, ISBN 3-931251-36-5, S. 156.
  11. Das Köln-Gesetz im Wortlaut. Abgerufen am 7. Juni 2016.