Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – Speerwurf (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 20 Athletinnen aus 14 Ländern
Wettkampfort Stadio Olimpico
Wettkampfphase 1. September 1960 (Qualifikation/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Elvīra Ozoliņa (Sowjetunion 1955 URS)
Dana Zátopková (Tschechoslowakei TCH)
Birutė Kalėdienė (Sowjetunion 1955 URS)

Der Speerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 1. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. Zwanzig Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Elvīra Ozoliņa aus der Sowjetunion vor der Tschechoslowakin Dana Zátopková. Die Bronzemedaille ging an Birutė Kalėdienė, ebenfalls aus der UdSSR.

Drei Deutsche und eine Österreicherin gingen an den Start, Athletinnen aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil. Die Österreicherin Erika Strasser und die beiden Deutschen Erika Strößenreuther und Almut Brömmel scheiterten in der Qualifikation. Anneliese Gerhards konnte sich für das Finale qualifizieren und belegte dort Platz elf.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 59,55 m Elvīra Ozoliņa (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Bukarest, Rumänien 4. Juni 1960[1]
Olympischer Rekord 53,86 m Inese Jaunzeme (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Melbourne, Australien 28. November 1956
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sowjetische Olympiasiegerin Elvīra Ozoliņa verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 1. September um 2,12  auf 55,98 m. Den Weltrekord verfehlte sie um 3,57 m.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwanzig Athletinnen traten am 1. September zu einer Qualifikationsrunde an. Dreizehn Wettbewerberinnen – hellblau unterlegt – erreichten die Qualifikationsweite von 48,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen übertroffen. Das Finale fand am Nachmittag desselben Tages statt. Dort standen jeder Werferin zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Athletinnen konnten dann drei weitere Würfe absolvieren.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. September, 09:00 Uhr: Qualifikation
1. September, 15:00 Uhr: Finale[2]

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Die Bestweiten sind fett gedruckt. Bei gleicher Weite entschied das zweitbeste Resultat über die Platzierung.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 1. September 1960, 9:00 Uhr[3]

Mit 45,52 m scheiterte Almut Brömmel in der Qualifikation
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Elvīra Ozoliņa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 53,25 m 53,25 m
2 Dana Zátopková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 47,94 m 51,64 m 51,64 m
3 Sue Platt Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,67 m 50,67 m
4 Karen Oldham Vereinigte Staaten USA 43,96 m 44,26 m 50,62 m 50,62 m
5 Vlasta Pešková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 50,61 m 50,61 m
6 Márta Rudas Ungarn 1957 Ungarn x 47,56 m 50,01 m 50,01 m
7 Maria Diţi Rumänien 1952 Rumänien 49,80 m 49,80 m
8 Anna Bocson Australien Australien 45,66 m 49,20 m 49,20 m
9 Alewtina Schastitko Sowjetunion 1955 Sowjetunion 48,91 m 48,91 m
10 Birutė Kalėdienė Sowjetunion 1955 Sowjetunion 48,59 m 48,59 m
11 Marlene Ahrens Chile Chile 44,61 m 48,36 m 48,36 m
12 Anneliese Gerhards Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 45,89 m x 48,33 m 48,33 m
13 Urszula Figwer Polen 1944 Polen 48,04 m 48,04 m
14 Ingrid Almqvist Schweden Schweden x 44,33 m 47,67 m 47,67 m
15 Erika Strößenreuther Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 45,88 m x 46,85 m 46,85 m
16 Almut Brömmel Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 34,76 m 45,52 m 41,20 m 45,52 m
17 Erika Strasser Osterreich Österreich 43,79 m 43,80 m x 43,80 m
18 Lise Koch Danemark Dänemark 43,01 m x 40,36 m 43,01 m
19 Averil Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 42,44 m x 40,03 m 42,44 m
20 Unn Thorvaldsen Norwegen Norwegen x x 41,99 m 41,99 m
DNS Elizabeth Davenport Indien Indien

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 1. September 1960, 15:00 Uhr[4]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Elvīra Ozoliņa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 55,98 m OR x 51,54 m 54,80 m x x 55,98 m OR
2 Dana Zátopková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 49,84 m 50,36 m 53,78 m 51,02 m 46,13 m 50,70 m 53,78 m
3 Birutė Kalėdienė Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50,17 m 49,81 m 53,45 m 50,87 m 49,58 m x 53,45 m
4 Vlasta Pešková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 50,94 m x 51,28 m 52,56 m 49,00 m 48,82 m 52,56 m
5 Urszula Figwer Polen 1944 Polen 52,33 m x 47,92 m 50,16 m 46,53 m 52,33 m
6 Anna Bocson Australien Australien 51,15 m 47,04 m x 42,76 m 47,35 m x 51,15 m
7 Sue Platt Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,01 m 50,84 m x nicht im Finale der
besten sechs Werferinnen
51,01 m
8 Alewtina Schastitko Sowjetunion 1955 Sowjetunion 47,43 m 50,83 m 50,92 m 50,92 m
9 Márta Rudas Ungarn 1957 Ungarn 50,25 m 48,41 m 49,66 m 50,25 m
10 Maria Diţi Rumänien 1952 Rumänien 49,56 m 47,49 m 48,83 m 49,56 m
11 Anneliese Gerhards Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 47,76 m 49,27 m x 49,27 m
12 Marlene Ahrens Chile Chile 46,39 m 47,53 m 45,34 m 47,53 m
13 Karen Oldham Vereinigte Staaten USA 44,39 m 46,52 m 44,24 m 46,52 m

Dreizehn Teilnehmerinnen hatten die Qualifikationsweite geschafft. Die sowjetischen Werferinnen Elvīra Ozoliņa als aktuelle Weltrekordhalterin und Birutė Kalėdienė, Vizeeuropameisterin von 1958, galten zusammen mit der in der Vergangenheit äußerst erfolgreichen Tschechoslowakin Dana Zátopková als Favoritinnen für diesen Wettbewerb.

Schon im ersten Versuch gelang Ozoliņa mit einem neuen Olympiarekord die Bestweite, die von keiner ihrer Konkurrentinnen mehr erreicht wurde. Hinter ihr ging es sehr knapp zu im Kampf um die Medaillen. Der dritte Durchgang brachte, wie am Ende klar wurde, die Entscheidung. Zátopková verbesserte sich vom bis dahin siebten Platz auf den Silberrang und Kalėdienė von bis dahin Platz neun auf Rang drei. In den Finaldurchgängen konnte sich nur noch Zátopkovás Landsfrau Vlasta Pešková verbessern. Sie wurde am Ende Vierte.[5]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 230f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 2. September 2021
  2. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 63, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 2. September 2021
  3. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 211, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 2. September 2021
  4. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 212, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 2. September 2021
  5. Athletics at the 1960 Roma Summer Games: Women's javelin throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 2. September 2021