Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – 1500 m (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 39 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Stadio Olimpico
Wettkampfphase 3. September 1960 (Vorläufe)
6. September 1960 (Finale)
Medaillengewinner
Herb Elliott (Australien AUS)
Michel Jazy (Frankreich FRA)
István Rózsavölgyi (Ungarn 1957 HUN)

Der 1500-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 3. und 6. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. 39 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Australier Herb Elliott, der einen neuen Weltrekord aufstellte. Er gewann vor dem Franzosen Michel Jazy und dem Ungarn István Rózsavölgyi.

Arthur Hannemann, Siegfried Valentin und Adolf Schwarte aus Deutschland sowie Rudolf Klaban aus Österreich und Egon Oehri aus Liechtenstein scheiterten in ihren Vorläufen. Es gab keine Teilnehmer aus der Schweiz.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 3:36,0 min Herb Elliott (Australien Australien) Göteborg, Schweden 28. August 1958[1]
Olympischer Rekord 3:41,2 min Ron Delany (Irland Irland) Finale OS Melbourne, Australien 1. Dezember 1956
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der australische Olympiasieger Herb Elliott verbesserte seinen eigenen Weltrekord im Finale am 6. September um vier Zehntelsekunden auf 3:35,6 min. Damit steigerte er gleichzeitig den bestehenden olympischen Rekord um 5,3 Sekunden.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

39 Athleten traten am 3. September zu drei Vorläufen an. Pro Vorlauf qualifizierten sich die jeweils drei Laufbesten – hellblau unterlegt – für das Finale am 6. September.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3. September, 17:15 Uhr: Vorläufe
6. September, 16:15 Uhr: Finale[2]

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 3. September 1960, ab 17:15 Uhr[3]

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arthur Hannemann – ausgeschieden als Achter des ersten Vorlaufs
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Herb Elliott Australien Australien 3:41,4 min 3:41,50 min
2 István Rózsavölgyi Ungarn 1957 Ungarn 3:42,0 min 3:42,15 min
3 Dyrol Burleson Vereinigte Staaten USA 3:42,2 min 3:42,40 min
4 Terry Sullivan Rhodesien Sud 1923 Südrhodesien 3:42,8 min 3:42,96 min
5 Jewgeni Momotkow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 3:43,6 min 3:43,80 min
6 Olavi Salonen Finnland Finnland 3:46,4 min 3:46,57 min
7 Rudolf Klaban Osterreich Österreich 3:47,1 min 3:47,24 min
8 Arthur Hannemann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 3:47,4 min 3:47,57 min
9 Laurie Reed Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:47,9 min 3:48,24 min
10 Joe Mullins Kanada 1957 Kanada 3:53,1 min 3:53,45 min
11 Tomás Barris Spanien 1945 Spanien 3:57,3 min 3:56,10 min
12 Mohamed Gouider Tunesien Tunesien 3:58,4 min 3:58,52 min
DNF Zbigniew Orywał Polen 1944 Polen
DNS Abdul Ghafar Ghafoori Afghanistan Königreich 1931 Afghanistan

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried Valentin (hier beim Verteilen von
Autogrammen)
schied als Sechster
des zweiten Vorlaufs aus
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Michel Bernard Frankreich Frankreich 3:42,2 min 3:42,34 min
2 Jim Grelle Vereinigte Staaten USA 3:43,5 min 3:43,65 min
3 Arne Hamarsland Norwegen Norwegen 3:44,4 min 3:44,63 min
4 Brian Kent-Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:46,1 min 3:46,21 min
5 Albie Thomas Australien Australien 3:46,8 min 3:46,95 min
6 Siegfried Valentin Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 3:46,9 min 3:46,99 min
7 Svavar Markússon Island Island 3:47,1 min 3:47,20 min
8 Alfredo Rizzo Italien Italien 3:47,3 min 3:47,56 min
9 Andrei Barabaș Rumänien 1952 Rumänien 3:47,4 min 3:47,71 min
10 Muharrem Dalkılıç Turkei Türkei 3:47,9 min 3:48,18 min
11 Dhira Phiphobmongkol Thailand Thailand 3:57,3 min 3:56,10 min
DNF Egon Oehri Liechtenstein 1937 Liechtenstein
Péter Parsch Ungarn 1957 Ungarn
DNS Roger Moens Belgien Belgien
Ralph Gomes Guyana Guyana

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Dan Waern Schweden Schweden 3:43,9 min 3:44,18 min
2 Michel Jazy Frankreich Frankreich 3:44,9 min 3:45,03 min
3 Zoltan Vamoș Rumänien 1952 Rumänien 3:44,9 min 3:45,07 min
4 Adolf Schwarte Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 3:45,3 min 3:45,46 min
5 Lajos Kovács Ungarn 1957 Ungarn 3:46,0 min 3:46,20 min
6 Mike Wiggs Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:46,5 min 3:46,61 min
7 Merv Lincoln Australien Australien 3:46,8 min 3:47,18 min
8 Evangelos Depastas Königreich Griechenland Griechenland 3:48,4 min 3:48,77 min
9 Pete Close Vereinigte Staaten USA 3:50,2 min 3:50,69 min
10 Olavi Vuorisalo Finnland Finnland 3:52,2 min 3:52,68 min
11 Stefan Lewandowski Polen 1944 Polen 3:59,3 min 3:59,75 min
12 Yair Pantilat Israel Israel 3:59,8 min 4:00,14 min
13 Kassim Mukhtar Irak 1959–1963 Irak 4:00,1 min 4:00,33 min
DNS Karl Schaller Schweiz Schweiz

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herb Elliott (links) wurde seiner Favoritenrolle gerecht:
er eroberte Gold und Weltrekord

Datum: 6. September 1960, 16:15 Uhr[4]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Herb Elliott Australien Australien 3:35,6 min WR
2 Michel Jazy Frankreich Frankreich 3:38,4 min
3 István Rózsavölgyi Ungarn 1957 Ungarn 3:39,2 min
4 Dan Waern Schweden Schweden 3:40,0 min
5 Zoltan Vamoș Rumänien 1952 Rumänien 3:40,8 min
6 Dyrol Burleson Vereinigte Staaten USA 3:40,9 min
7 Michel Bernard Frankreich Frankreich 3:41,5 min
8 Jim Grelle Vereinigte Staaten USA 3:45,0 min
9 Arne Hamarsland Norwegen Norwegen 3:45,0 min

Favorit war der Australier Herb Elliott. Dahinter gab es einige Athleten, denen Medaillenchancen eingeräumt wurden. Dazu gehörten die beiden Franzosen Michel Jazy und Michel Bernard, der Ungar István Rózsavölgyi und auch Dan Waern aus Schweden.

Das Finale wurde auf den ersten beiden Runden vom Franzosen Bernard bestimmt. Das Feld war noch dicht zusammen. Bei ca. 900 Metern verschärfte Elliott enorm und setzte sich an die Spitze. Das Feld zog sich nun immer mehr auseinander, schnell entstand eine deutliche Lücke zwischen Elliott und seinen Kontrahenten. Auch auf der letzten Runde zog der Australier weiter durch und vergrößerte seinen Vorsprung mehr und mehr. Elliotts Trainer Percy Cerutty signalisierte seinem Schützling eingangs der letzten Kurve, dass er auf Weltrekordkurs lag. Elliott ließ sich durch nichts beirren und lief in Weltrekordzeit zum Olympiasieg. Fast drei Sekunden hinter ihm kamen Jazy und dahinter Rózsavölgyi ins Ziel.[5]

István Rózsavölgyi gewann die erste ungarische Medaille in dieser Disziplin.

Das Rennen und die Zwischenstände:

200 m: 28,3 s Bernard, Waern, Hamarsland, Jazy, Elliott – 400 m: 58,2 s Bernard, Waern, Hamarsland, Vamoș, Rózsavölgyi, Elliott – 600 m: 1:27,4 min Bernard, Waern, Vamoș, Elliott, Jazy –

800 m: 1:57,8 min Bernard, Waern, Vamoș, Elliott, Jazy – 1000 m: 2:25,4 min Elliott, Rózsavölgyi, Jazy, Bernard – 1200 m: 2:54,0 min Elliott, Rózsavölgyi (3 m), Jazy (5 m), Vamoș (8 m)

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 188 bis 190

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 23. August 2021
  2. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 63f, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 23. August 2021
  3. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 84 bis 87, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 23. August 2021
  4. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 87, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 23. August 2021
  5. Athletics at the 1960 Roma Summer Games: Men's 1500 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 23. August 2021