Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – 4 × 100 m (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-100-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 8 Staffeln mit 32 Athletinnen
Wettkampfort Olympiastadion Luschniki
Wettkampfphase 1. August 1980
Medaillengewinnerinnen
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Sowjetunion 1955 Sowjetunion
IOCIOC Großbritannien
1976 1984
Das Luschniki-Stadion während der Eröffnungsfeier dieser Spiele

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 1. August 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. In acht Staffeln nahmen 32 Athletinnen teil.

Olympiasieger wurde die Staffel der DDR (Romy Müller, Bärbel Wöckel, Ingrid Auerswald, Marlies Göhr) mit der neuen Weltrekordzeit von 41,60 s.
Die Silbermedaille ging an die Staffel der Sowjetunion mit Wera Komissowa, Ljudmila Maslakowa, Wera Anissimowa und Natalja Botschina.
Großbritannien gewann die Bronzemedaille in der Besetzung Heather Hunte, Kathryn Smallwood, Beverley Goddard und Sonia Lannaman.

Staffeln aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Die Staffel der Bundesrepublik Deutschland war wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 41,85 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Marlies Göhr, Ingrid Auerswald,
Bärbel Wöckel, Romy Müller)
Potsdam, DDR (heute Deutschland) 13. Juli 1980[1]
Olympischer Rekord 42,55 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Marlies Göhr, Renate Stecher,
Carla Bodendorf, Bärbel Wöckel)
Finale OS Montreal, Kanada 31. Juli 1976

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die siegreiche Staffel der DDR verbesserte im Finale am 1. August in der Besetzung Romy Müller, Bärbel Wöckel, Ingrid Auerswald und Marlies Göhr den bestehenden olympischen Rekord um 95 Hundertstelsekunden auf 41,60 s, gleichzeitig steigerten sie damit den Weltrekord um 25 Hundertstelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da nur acht Staffeln am Wettbewerb beteiligt waren, konnte auf eine Qualifikationsrunde verzichtet werden. Das Finalrennen wurde am 1. August um 17:00 Uhr Ortszeit Moskau (UTC+3) durchgeführt.[2]

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 1. August 1980, 17:00 Uhr[3]

Platz Staffel Besetzung Zeit Anmerkung
1 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Romy Müller
Bärbel Wöckel
Ingrid Auerswald
Marlies Göhr
41,60 s WR
2 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Wera Komissowa
Ljudmila Maslakowa
Wera Anissimowa
Natalja Botschina
42,10 s
3 IOCIOC Großbritannien Heather Hunte
Kathryn Smallwood
Beverley Goddard
Sonia Lannaman
42,43 s
4 Bulgarien 1971 Bulgarien Sofka Popowa
Lilijana Panajotowa
Marija Schischkowa
Galina Entschewa
42,67 s
5 IOCIOC Frankreich Veronique Grandrieux
Chantal Réga
Raymonde Naigre
Emma Sulter
42,84 s
6 Jamaika Jamaika Leleith Hodges
Jacqueline Pusey
Rosie Allwood
Merlene Ottey
43,19 s
7 Polen Polen Lucyna Langer
Elżbieta Stachurska
Zofia Bielczyk
Grażyna Rabsztyn
44,49 s
DNF Schweden Schweden Linda Haglund
Lena Möller
Ann-Louise Skoglund
Helena Pihl

Mit acht gemeldeten Teams war dieser Wettbewerb äußerst dünn besetzt und konnte in einem einzigen Rennen ohne Vorläufe durchgeführt werden. Wegen des Olympiaboykotts waren weder die US-Amerikanerinnen noch die bundesdeutschen Läuferinnen hier dabei. Die DDR-Staffel war mit ihren hochkarätigen Sprinterinnen die Favoritenstaffel. Aber auch der sowjetischen Mannschaft wurden gute Chancen eingeräumt, bei den letzten Europameisterschaften 1978 hatten sie den Titel gewonnen und dabei die DDR besiegt. Allerdings hatte sich die 100-Meter-Olympiasiegerin Ljudmila Kondratjewa verletzt und stand ihrer sowjetischen Staffel nicht zur Verfügung.

Das DDR-Team zeigte sich läuferisch äußerst stark und lag mit Romy Müller vom Start weg an der Spitze. Bärbel Wöckel baute die Führung noch aus. Ingrid Auerswald wechselte mit großem Vorsprung auf Marlies Göhr. Aber nachdem bereits die vorherigen Wechsel nicht überragend waren, verlor das Team hier einiges an Zeit gegenüber ihren Konkurrentinnen. Dennoch siegte die DDR am Ende überlegen und gewann die Goldmedaille sogar noch in neuer Weltrekordzeit. Silber ging wie erwartet an die UdSSR, die Britinnen errangen die Bronzemedaille vor Bulgarien und Frankreich.[4]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. November 2021
  2. Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 17 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 3. November 2021
  3. Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 81 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 3. November 2021
  4. Athletics at the 1980 Moskva Summer Games: Women's 4x100m relay, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 3. November 2021