Orplid (Band)

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Datei:Orplid.jpg
Orplid
Orplid
Allgemeine Informationen
Genre(s) Neofolk, Neoklassik
Gründung 1996
Website www.orplid.de
Gründungsmitglieder
Frank Machau
Wort, Bild, Gesang
Uwe Nolte

Orplid ist eine deutsche Musikgruppe aus Halle an der Saale. Musikalisch bewegt sich die Band zwischen Neofolk und Neoklassik.

Geschichte

Orplid wurde im Sommer 1996[1] unter dem Motto der „Wahrung sowie Neubelebung der deutschen Dichtung“ gegründet.

Die Gründer sind Frank Machau und Uwe Nolte. Weitere Mitglieder bei Orplid waren und sind Claudia Arndt[1] (Musik, Komposition & Gesang), Volker Willhardt (Komposition), Nadine Spindler und Sandra Fink[2][3] (Gesang).

Sterbender Satyr wurde in einem Heimstudio aufgenommen und dann noch mal von Markus Stock gemastert. Die Aufnahmen dauerten laut Nolte „[u]ngefähr zwei bis drei Jahre […] an“.[4]

Weitere Musikprojekte aus dem künstlerischen Umfeld von Orplid sind Sonnentau[1], Barditus[1] (Uwe Nolte) und primus inter pares (Frank Machau).

Nach langjähriger Auszeit des Projekts kündigten Orplid im August 2015 an, an einem neuen Album zu arbeiten.

Musikstil und Texte

Der Name Orplid bezieht sich auf ein Gedicht von Eduard Mörike, genannt Gesang Weylas.[1][4] Darin wird ein paradiesisches Eiland jenseits des Meeres beschrieben, eine reine und unberührte Welt, in der der suchende Seele ihre Heimat findet. Entsprechend soll auch das Werk der Band dem Hörer ein Refugium aus Lyrik, Schönheit und Gesang bieten.[1][4]

Nolte agiert als Texter der Band.[1] Orplid tendiert zu Themen der Naturmystik, Mythologie und Folklore. Noltes Inspiration kommt nach eigener Aussage durch reine Intuition, er sei in diesen Bereichen nicht beruflich qualifiziert oder außerordentlich gebildet.[1] Die Thematik der Lieder reicht vom germanischen Heidentum, der griechischen Sagenwelt bis zur christlichen Symbolik des frühen Mittelalters und Naturromantik. Neben von Uwe Nolte selbst verfassten Versen wurden auch oft die Werke bekannter deutscher Dichter wie Friedrich Schiller, Annette von Droste-Hülshoff, Joseph von Eichendorff, Gottfried Benn[2], Oda Schäfer[2], Frank Wedekind und dem zeitgenössischen Dichter Rolf Schilling vertont.

Frank Machau ist der Hauptkomponist von Orplid.[4] Die Musik ist eine Kombination aus Neofolk- und Neoklassik-Einflüssen[1] und sollte laut Nolte „die sprachlichen Bilder untermauern und weiterhin zum Tanzen, Träumen und Verinnerlichen einladen“[4]. Nach eigener Aussage haben die beiden Mitglieder von Orplid keine Favoriten im entsprechenden Genre, und Noltes Kooperationen im Neofolk-Bereich seien allesamt „in erster Linie freundschaftlicher, nicht künstlerischer Natur“.[4] Er habe sich nie als „Neu-Folker“ gesehen.[1] Strenggenommen hätten sie „eigentlich zu nichts Bezug in der Neofolk-Szene“, außer zu sich selbst. Sie stünden „aber mit Orplid unabänderlich für das, was eigentlich für Neofolk stehen sollte: Kulturelle Identität, menschlicher Anspruch und gelebte Natürlichkeit“.[4] Für das Album Sterbender Satyr kündigte Nolte „[v]öllig unübliche Einflüsse und Klangwelten“ an, er wolle „aber vorerst die Musik nicht weiter sezieren und erklären“.[1] „Klassische Filmfanfaren und zartes Glöckchenspiel“ leiten das Album ein. Beim Nonpop-Webzine wurde der Gesang Sandra Finks bei Die Seherin als „stimmliche Mischung aus Diamanda Galas und Tamara Danz“ beschrieben. Außerdem sei The Human League ein wichtiger Einfluss, Being Boiled werde in Amils Abendgebet „kräftig zitiert“. Gesang der Quellnymphe wiederum beziehe sich auf Joy Division und den englischen Untergrund.[2] Auf dem Album Album Greifenherz laut Tony F. von Nonpop „in der Wahrnehmung vorherrschend ist die recht elektronische Grundausrichtung des neuen Albums, die aber nie zu einem sterilen Sound führt“. In Luzifer „entspinnt sich ein bombastischer, wuchtig-dichter, mit verzerrt grummelnden Gitarren und drängenden Marschtrommeln versehener Klangteppich, der einen an Stücke wie ‚Erzengel Michael‘ von der ‚Nächtliche Jünger‘ denken lässt, obwohl ‚Luzifer‘ eine deutliche Spur dreckiger und kälter wirkt“. Dem folgenden, ruhigeren und von akustischen Gitarren geprägten Lied Schwertgesang muss „man – positiv gemeint – einfach eine Nähe zum Neofolk bescheinigen“.[3]

Vorwürfe, Orplid sei rechtsextrem, bezeichnet Nolte als Nonsens, den er zu verstehen unfähig sei, denn er habe „absolut nichts gegen irgendwen oder irgendetwas auf dieser Erde“. Jeder solle sein Leben nach seinen eigenen Prinzipien leben.[1]

Diskografie

  • 1997: Orplid
  • 1998: Heimkehr
  • 1998: Das Schicksal (Vinyl)
  • 1999: Geheiligt Sei Der Toten Name
  • 2000: Orplid (Re-Edition)
  • 2000: Barbarossa (Vinyl)
  • 2002: Nächtliche Jünger
  • 2002: Nächtliche Jünger (Vinyl)
  • 2006: Sterbender Satyr
  • 2007: Frühe Werke
  • 2007: Frühe Werke (Sonderausgabe)
  • 2008: Greifenherz

Kompilationen

  • Der Götter Gnade (Black-Magazin)
  • Ewig unbewegt (Cavalcare la Tigre)
  • Frühling/Wille und Tat (Das Graue Corps)
  • Jenseits von hier (Miroque VI)
  • Stille I (Lichttaufe)
  • Söhne des Ares (To Magic II)
  • Das Mädchen aus der Fremde (Kenotaph)
  • Dort in moosumrankten Klüften + Abendlich rauscht schon der Wald (Eichendorff-Liedersammlung)
  • Stille II (Looking for Europe)
  • Die Seherin (Orkus-Magazin)
  • Auf deine Lider senk ich Schlummer (Gothic Spirits)

Literatur

  • Uwe Nolte: Du warst Orplid, mein Land! (Gedichte) Eisenhut Verlag, ISBN 978-3-942090-26-1.
  • Uwe Nolte: Wilder Kaiser (Gedichte) Verlag Arnshaugk, ISBN 3-944064-28-3.
  • Uwe Nolte: Du warst Orplid, mein Land! Gedichte. 2. erw. Auflage. Verlag Arnshaugk, ISBN 3-944064-56-9.
  • Uwe Nolte: Bekenne dich zum Reich. Gedichte. Verlag Arnshaugk, ISBN 3-944064-62-3.
  • Andreas Diesel und Dr. Dieter Gerten: Looking for Europe - Neofolk und Hintergründe. Zeltingen-Rachtig 2005, ISBN 3936878-02-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Zwiegespräche. BARDITUS & NOLTEX. NolteX, abgerufen am 23. Oktober 2014.
  2. a b c d Orplid "Sterbender Satyr" CD. Nonpop, 15. März 2006, abgerufen am 23. Oktober 2014.
  3. a b Tony F.: ORPLID: Greifenherz. Nonpop, 8. November 2008, abgerufen am 23. Oktober 2014.
  4. a b c d e f g Markus Eck: ORPLID. Identität, Anspruch und Natürlichkeit. Metalmessage, 17. Juli 2006, abgerufen am 23. Oktober 2014.