Oswald Gilles

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Oswald Gilles (Foto: 2011)

Oswald Gilles (* 19. September 1926 in Köln; † 30. Dezember 2020[1]) war ein deutscher Komponist, Interpret, Dirigent und Arrangeur.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oswald Gilles wurde im rechtsrheinischen Köln geboren und hat die meiste Zeit seines Lebens in dem Stadtteil Köln-Ostheim gewohnt. Hier war er außerdem von 1968 bis zu seiner Pensionierung 1990 als Lehrer an der Hauptschule tätig. Seit 1995 lebt er in Rösrath (Forsbach).

Von 1948 bis 1951 studierte er an der Kölner Musikhochschule, unter anderem Chorleitung bei Peter Hammers.

Oswald Gilles war von 1955 bis 1964 musikalischer Leiter des Divertissementchens, dem kölnischen Singspiel der Bühenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg. Im Laufe des Jahres 1958 übernahm er kommissarisch die Leitung des Kölner Männer-Gesang-Vereins, um mit dem Chor in Wien am österreichischen Sängerbundesfest teilzunehmen. Dort dirigierte er im Musikvereinssaal ein Sonderkonzert. Im März 1959 wurde er auch offiziell zum Dirigenten des Kölner Männer-Gesang-Vereins ernannt. Er blieb es insgesamt sechs Jahre, bis er im Februar 1964 auf eigenen Wunsch ausschied.

In der Zeit von 1963 bis 1969 war Oswald Gilles Dozent an der Rheinischen Musikschule für den Chorleiter-Lehrgang.

Von 1961 bis 1984 war Oswald Gilles als Nachfolger von Willi Schell Künstlerischer Leiter des aus über 100 Sängern bestehenden Werkchores Troisdorf. Dieser konnte bei Konzerten im Inland – u. a. regelmäßige Konzerte im Kölner Gürzenich und in der Beethovenhalle Bonn – und bei Chorreisen ins Ausland viele Erfolge feiern. In 24 Jahren dirigierte Gilles 198 Konzerte des Werk-Chores.[2]

Von 1982 bis 2000 war Gilles Künstlerischer Leiter des Kölner Deutz-Chores (vormals: KHD-Chor). Im Jahr 2000 übergab er bei einem Abschiedskonzert in der Philharmonie in Köln das Amt an seinen Nachfolger Heinz Walter Florin.

Während seiner beruflichen Karriere betreute Gilles weitere Chöre, darunter z. B. den Opladener Männer-Gesang-Verein, den Männerchor der Kölner Verkehrsbetriebe, den Chor der Eisenbahndirektion Köln, sowie die Werkchöre von 4711 und Bayer Dormagen. Von 1976 bis 1986 leitete er den Kirchenchor Köln Ostheim.

Konzerte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem KHD-Chor 1986 in der Kölner Philharmonie

Divertissementchen (als musikalischer Leiter)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1956: „Casanova in Kölle“
  • 1957: „Rhingkadette“
  • 1958: „Miss Kölle“
  • 1959: „Dr Kampf um dr Duffesbach“
  • 1960: „Et Weetschaffswunder“
  • 1961: „Dr Zeppelin kütt“
  • 1962: „Brijitte-Kirmes oder Dä Indianer in Kölle“
  • 1963: „En dr Kayjass Nummer Null“ (Autor: Hans Brodesser, kölnischer Mundartdichter aus Köln-Ostheim)
  • 1964: „Kölsch Jeld oder De Krun vun England“

Oswald Gilles hat für ca. 170 Musikstücke Chorsätze erstellt, davon sind ca. 65 in verschiedenen Musikverlagen erschienen. Hervorzuheben sind seine Bearbeitungen zu den Volksliedern „Beim Kronenwirt“ und „Der Musikant (Wandern lieb ich für mein Leben)“. Darüber hinaus hat er sich umfassend mit dem Liedgut in kölnischer Mundart befasst. Bereits in den 60er Jahren entstanden Arrangements zu kölschen Volksliedern, wie dem „Kirmesleed“ und dem „Wanderleedche för Jung-Kölle“. Darüber hinaus entstanden im Jahr 2001 mehrere Bearbeitungen zu dem Thema „Kölsche Weihnacht“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monika Klein: Langjähriger Chorleiter des Opladener Männergesangvereins: Dirigent und Komponist Oswald Gilles ist tot. In: Rheinische Post. 7. Januar 2021, abgerufen am 7. Januar 2021. „Am vorletzten Tag des alten Jahres ist der Dirigent, Komponist und Arrangeur Oswald Gilles im Alter von 94 Jahren gestorben.“
  2. Chorleiter Oswald Gilles (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) auf: werkchor-troisdorf.de (PDF; 860 kB)