Otto-Heinz Groth
Otto-Heinz Groth (* 1924 in Mecklenburg) ist ein ehemaliger deutscher Architekt der Nachkriegsmoderne.
Leben
Groth studierte Architektur an der Technischen Hochschule Braunschweig und legte 1952 die Diplom-Hauptprüfung bei Friedrich Wilhelm Kraemer ab. Von 1952 bis 1955 arbeitete er im Büro von Egon Eiermann in Karlsruhe; danach gründete er ein eigenes Büro in Dortmund, mit dem er sich auf öffentliche Gebäude, insbesondere Schulen, spezialisierte. Im Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Band 7, S. 604 wird Otto-Heinz Groth als Hochschullehrer (Prof. Dipl. Ing.) geführt, eine Lehrtätigkeit ist demnach anzunehmen.[1]
Im Jahr 1961 wurden die Architekten Groth und Lehmann von der englischen Firma Brockhouse Steel beauftragt, das Brockhouse-System auf metrische Maße, deutsche Materialien, Industrienormen und Baubestimmungen umzuarbeiten. Für diese Entwicklung eröffnete Groth in London ein Zweigbüro. Der erste größere Bau, der von Groth und Lehmann in Deutschland nach dem Brockhouse System gebaut wurde, war die Secondary School in Dortmund. Die von Groth entworfene Barkenberg-Schule in der Neuen Stadt Wulfen zählt ebenfalls zu den bekannten Bauten die im Brockhouse-System gebaut wurden. Anlässlich der Dortmunder Gartenbauausstellung 1960 entwarf Groth, zusammen mit den Architekten Wolfram Schlote und Werner Lehmann, das Restaurant Buschmühle.[2]
Bauten und Entwürfe
- 1951: Wettbewerb zum Neubau eines Städtischen Verwaltungsgebäudes in Münster (Westfalen) (mit Hans Praschma)[3]
- 1958–1959: Restaurant Buschmühle im Westfalenpark in Dortmund[3][4]
- 1959: Hotel, Restaurant und Hotelfachschule am Rombergpark in Dortmund (mit Wolfram Schlote und Werner Lehmann, 2007 abgerissen)[3]
- 1961: Wettbewerb für einen Rathausneubau in Düsseldorf[3]
- 1963–1964: Volksschule (Burgfeldschule) in Bad Berleburg[3]
- vor 1965: Volks- und Hauptschule Havelstraße in Bochum-Harpen (mit K. H. Lotzmann, abgerissen)[5]
- vor 1965: Britische Secondary School in Dortmund, Am Gottesacker (mit Werner Lehmann)[3]
- vor 1966: Realschule in Unna[3][6]
- vor 1967: Grund- und Hauptschule in Wulfen-Barkenberg (Neue Stadt Wulfen)[3][7][8]
- 1968: Landesgehörlosenschule in Dortmund, Glückaufsegenstraße (mit Mechtild Gastreich-Moritz, Ulrich Gastreich, Richard Riebe, Will Schwarz)[3]
- 1968: Ideenwettbewerb für die Universität Dortmund[3]
- 1969: Adolf-Reichwein-Realschule (Witten)[3](2013 abgerissen[9][10])
- 1970: Bonifacius-Schule in Essen[3]
- 1974: Sozialzentrum des Westfälischen Landeskrankenhauses in der Allerstraße, Dortmund-Aplerbeck[3]
Literatur
- Gerd De Bruyn, Gerd Zimmermann: Contemporary architecture in Germany, 1970-1996 50 Buildings. Birkhauser Verlag 1997, ISBN 0-8176-5737-1.[11]
- Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Band 7. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 1978.
Einzelnachweise
- ↑ Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1978, Band 7, S. 604(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hermann Funke: Neue Architekturkritik (4): Brockhouse-System. In: zeit.de. 22. Januar 1965, abgerufen am 20. Januar 2015.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Architektur der 50er 60er 70er. In: nrw-architekturdatenbank.tu-dortmund.de. Abgerufen am 20. Januar 2015.
- ↑ Glasforum 5/1959.
- ↑ Glasforum 5/1967.
- ↑ Baumeister 4/1965. THEMA: Schulen; Wohnhäuser. Callwey München 1965 Abgerufen am 23. Mai 2012.
- ↑ Otto-Heinz Groth: Grundschule Wulfen im Brockhouse System. In: "Tendenzen im Schulbau" = Architektur-Wettbewerbe; 51, 5 S.
- ↑ Otto-Heinz Groth: Grundschule Barkenberg-Süd. In: Baumeister. 64 (1967) 9, S. 1106 f.,1126 f.
- ↑ Beatrice Haddenhorst: Reifenhandel übernimmt Reichwein-Gelände. In: ruhrnachrichten.de. 6. Dezember 2012, abgerufen am 20. Januar 2015.
- ↑ Adolf-Reichwein Realschule. In: lokalkompass.de. 25. Mai 2013, abgerufen am 20. Januar 2015.
- ↑ Werner Marschall: Contemporary Architecture in Germany. Architectural Press, 1962 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Personendaten | |
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NAME | Groth, Otto-Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 1924 |
GEBURTSORT | Mecklenburg |