Otto-Heinz Groth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto-Heinz Groth (* 1. Juli 1924 in Lübz, Mecklenburg; † 22. November 1981 in Lippstadt) war ein deutscher Architekt der Nachkriegsmoderne.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groth studierte Architektur an der Technischen Hochschule Braunschweig und legte 1952 die Diplom-Hauptprüfung bei Friedrich Wilhelm Kraemer ab. Von 1952 bis 1955 arbeitete er im Büro von Egon Eiermann in Karlsruhe. Danach gründete er ein eigenes Büro in Dortmund, mit dem er sich auf öffentliche Gebäude, insbesondere Schulen, spezialisierte. Im Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Band 7, S. 604 wird Otto-Heinz Groth als Hochschullehrer geführt[1], er hatte an der GH (heute: Bergische Universität) Wuppertal eine Professur für Baukonstruktion und Entwerfen inne.

Die Buschmühle Ende Februar 2009.

Im Jahr 1961 wurden die Architekten Groth und Lehmann von der englischen Firma Brockhouse Steel beauftragt, das Brockhouse-System auf metrische Maße, deutsche Materialien, Industrienormen und Baubestimmungen umzuarbeiten. Für diese Entwicklung eröffnete Groth in London ein Zweigbüro. Der erste größere Bau, der von Groth und Lehmann in Deutschland nach dem Brockhouse-System gebaut wurde, war die Secondary School in Dortmund. Die von Groth entworfene Barkenberg-Schule in der Neuen Stadt Wulfen zählt ebenfalls zu den bekannten Bauten die im Brockhouse-System gebaut wurden.

Anlässlich der Bundesgartenschau 1959 auf dem Gelände des Westfalenparks in Dortmund entwarf Groth, zusammen mit den Architekten Werner Lehmann und Wolfram Schlote, das Restaurant Buschmühle[2][3] und am Ostrand des Parks das Gebäudeensemble für das Goethe-Gymnasium[4].

Einen im Jahr 1973 ausgelobten Hochbauwettbewerb für die Liegenschaft des Bundesverteidigungsministeriums auf der Hardthöhe in Bonn, gewann die Planungsgruppe Groth und Lehmann-Walter. Der sog. „Zentrale Bereich“, eine rasterförmig strukturierte Großform, mit einer Bürofläche von 50.000 Quadratmetern wurde von 1979 bis 1987 realisiert.[5]

Bauten und Entwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hotel Rombergpark, Südfassade
Adolf-Reichwein-Realschule in Witten (2005 geschlossen)
  • 1951: Wettbewerbsentwurf für ein städtisches Verwaltungsgebäudes in Münster (mit Hans Praschma)[6]
  • 1958–1959: Restaurant Buschmühle im Westfalenpark in Dortmund (mit Werner Lehmann und Wolfram Schlote)[6][7]
  • 1958–1962: Schulbau an der Sckellstraße in Dortmund (mit Werner Lehmann und Wolfram Schlote; 1962–1983 Goethe-Gymnasium, bis 2016 Robert-Schumann-Kolleg; zurzeit leer stehend, denkmalrechtliche Unterschutzstellung und Nachnutzung geplant)[8][9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd De Bruyn, Gerd Zimmermann: Contemporary architecture in Germany, 1970-1996 50 Buildings. Birkhauser Verlag 1997, ISBN 0-8176-5737-1.[16]
  • Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Band 7. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 1978.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1978, Band 7, S. 604(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hermann Funke: Neue Architekturkritik (4): Brockhouse-System. In: zeit.de. 22. Januar 1965, abgerufen am 20. Januar 2015.
  3. Big Beautiful Buildings | Bauwerke. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  4. Big Beautiful Buildings | Bauwerke. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  5. Bürogebäude des Zentralen Bereichs, Foto von der Webseite des BMVg, abgerufen am 24. November 2022.
  6. a b c d e f g h i j k l m Architektur der 50er 60er 70er. In: nrw-architekturdatenbank.tu-dortmund.de. Abgerufen am 20. Januar 2015.
  7. Glasforum, Jahrgang 1959, Heft 5
  8. Thomas Engel: Für gehobene Ansprüche: Gebäudekomplex des Robert-Schuman-Berufskollegs soll zur Wohnanlage umgebaut werden. 14. April 2018, abgerufen am 5. Januar 2020 (deutsch).
  9. Neues Wohnen am Westfalenpark: Im und ums Kolleg an der Sckellstraße wächst ein neues Viertel. Abgerufen am 2. Mai 2020.
  10. Glasforum, Jahrgang 1967, Heft 5
  11. Baumeister 4/1965. THEMA: Schulen; Wohnhäuser. Callwey München 1965 (Memento des Originals vom 21. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.architektur-in-zeitschriften.de Abgerufen am 23. Mai 2012.
  12. Otto-Heinz Groth: Grundschule Wulfen im Brockhouse System. In: Tendenzen im Schulbau (Sonderheft der Zeitschrift Architektur-Wettbewerbe), 51, 5 S.
  13. Otto-Heinz Groth: Grundschule Barkenberg-Süd. In: Baumeister, 64. Jahrgang 1967, Heft 9, S. 1106 f., S. 1126 f.
  14. Beatrice Haddenhorst: Reifenhandel übernimmt Reichwein-Gelände. In: ruhrnachrichten.de. 6. Dezember 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. Januar 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ruhrnachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Adolf-Reichwein Realschule. In: lokalkompass.de. 25. Mai 2013, abgerufen am 20. Januar 2015.
  16. Werner Marschall: Contemporary Architecture in Germany. Architectural Press, 1962 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).