Passionsspiele Salmünster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Januar 2016 um 09:54 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Typographische Anführungszeichen korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Passionsspiele Salmünster wurden 1983 als Messdiener-Spiel ins Leben gerufen. Alle drei Jahre führt das im europäischen Vergleich junge Passionsensemble das Leiden und Sterben Jesu in der Fastenzeit auf. Aufführungsort ist die Salmünsterer Barockkirche St. Peter und Paul. Es zählt neben dem zeitgleich entstandenen und alljährlich als Prozession gezeigten italienisch-deutschen Bensheimer Passionsspiel und den seit 2006 in dreijährlichem Turnus veranstalteten „Passionsspielen Eppertshausen“ zu den kontinuierlich aufgeführten Passionsspielen in Hessen.

Entstehungsgeschichte

Am Palmsonntag 1983 beschloss der damalige Pfarrer, Pater Matthias Kircher, anstatt der Predigt die Passion Jesu von den Ministranten in einem kurzen Theaterspiel darstellen zu lassen. 1988 entwickelten zwei Ministranten mit dem Drehbuch von Franco Zeffirellis Film „Jesus von Nazareth“ als Vorlage ein abendfüllendes Passionsspiel. Da das so entstandene Stück den Rahmen eines Gottesdienstes sprengte, wurde 1989 die Aufführung nach Neuhof verlegt. 1990 ging das Passionsspiel auf Tournee nach Fulda und Schlüchtern und erreichte so größere Bekanntheit. Ab 1991 wurden die Passionsspiele live von einem sinfonischen Orchester begleitet. Weitere Aufführungen fanden in Hösbach und in Obernburg am Main statt.

1993 vereinten sich Europäische Passionsspielorte in Ligny zur Europassion. Die Passionsspiele Salmünster sind Gründungsmitglied.

1994 entstand ein von Grund auf neuer Text. 1998 erhielt die Passion ihre eigene, zum Teil von Ensemble-Mitgliedern hergestellte Bühne. Im Jahre 2004 war die Europassion der Jugend in Salmünster zu Gast.

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Passionsspiele Salmünster wurde der Text überarbeitet. Es entstand ein Gegenwartsbezug, der u.a. mit einem Beamer umgesetzt wurde. Viele Kostüme wurden erneuert und die Bühne erhöht. Die Passionsspiele Salmünster richteten die Generalversammlung der Europassion aus.

2011 trat erstmals mit Weihbischof Karlheinz Diez ein Schirmherr für das Spiel ein. Der Gegenwartsbezug wurde durch die Leitfigur der Ehebrecherin Miriam weiter ausgebaut. Die Bühne wurde vergrößert. Tonübertragung und ein neues Lichtkonzept untermalten die Szenerie.

Text

Der Text ist in heutiger Sprache gehalten und wird für jede Spielsaison unter einem anderen Leitgedanken neu verfasst. Der Fokus liegt dabei bewusst auf einer Verarbeitung gesellschaftlich-religiöser Themen. Neben dieser thematischen Verarbeitung beeindrucken die Passionsspiele Salmünster vor allem durch ihre zuschauernahen Volksszenen.

Gespielt wird auf einer spartanischen Holzbühne, die durch geschickten medialen Einsatz und stimmungsvolles Licht in Szene gesetzt wird. Der Aufführungsort in der barocken Pfarrkirche St. Peter und Paul unterstützt die spirituelle Atmosphäre des religiösen Spiels von der frohen Botschaft, aber auch dem Leiden Jesu Christi.

In der Saison 2014 beschäftigen sich die Passionsspiele Salmünster mit Vorurteilen. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Bibelstelle „Das Gespräch am Jakobsbrunnen“ [Joh 4,1-26]. Unter dem Motto „Verurteilt!“ wird das neu geschriebene Passionsspiel vom 8. März bis 5. April 2014 in der Salmünsterer Kirche St. Peter und Paul aufgeführt. Schirmherr für diese Saison ist der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen.

Weblinks