Percy Barnevik

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Percy Nils Barnevik (* 13. Februar 1941 in Simrishamn) ist ein schwedischer Manager. Er war von 1988 bis 2002 Vorstand und später Verwaltungsratspräsident des Energie- und Automatisierungstechnik-Konzerns Asea Brown Boveri (ABB) und stand im Jahr 2003 im Zentrum eines Abfindungsskandals.[1]

Leben

Barnevik wurde als jüngstes von drei Kindern im südschwedischen Simrishamn geboren und wuchs in Uddevalla nördlich von Göteborg auf, wo seine Eltern eine kleine Druckerei betrieben. Er studierte an der Universität Göteborg sowie an der Stanford Graduate School of Business und erhielt sieben Ehrendoktorwürden in Schweden, Finnland und den USA, einschließlich der Universität Linköping (1989) sowie der Universität Göteborg(1992). Barnevik wurde 1993 Preisträger der IEEE Ernst Weber Managerial Leadership Recognition für herausragende Managementleistungen.

Karriere

1975 stieg Barnevik zum CEO der Sandviks American Stahlsparte auf. In den nächsten vier Jahren verdreifachte er den Gewinn auf 250 Mio. $. und machte damit das Unternehmen profitabel. Während seiner Tätigkeit in den USA gingen Sandvik, wie auch mit General Electric und U.S. Steel zu ihm auf Distanz.

1979 wechselte er zu ASEA, einem führenden schwedischen Industrieunternehmen in Västerås. 1987 beschloss er mit seinem Schweizer Konkurrenten, der Brown Boveri Ltd, die erste grenzüberschreitende Großfusion in Europa[2]. Er war CEO der ASEA von 1980–1987, der Asea Brown Boveri von 1988–1996, von Sandvik von 1983–2002, von Skanska von 1992–1997, von Investor AB, einem Unternehmen der Wallenberg-Gruppe, 1997–2002, von AstraZeneca von 1994-2004 sowie bei ABB von 1996–2002. Er war Direktoriumsmitglied bei DuPont, USA, von 1992-1998 sowie - als erster Nichtamerikaner - bei General Motors, USA, von 1996–2009 und er war Mitglied der Bilderberg-Konferenz von 1992–2001.

Bei ABB führte er die Matrixorganisation ein, was zunächst als bedeutende Mangementinnovation angesehen wurde[3]. Später wurde diese Organisationsform allerdings neben operativen und strategischen Fehlentscheidungen als Ursache der ABB-Krise angesehen. ABB war so stark gewachsen, dass der in einer Matrixorganisation erforderliche Koordinierungsaufwand nicht mehr zu bewältigen war[4]. Nach Meinungsverschiedenheiten über die weitere Entwicklung von ABB schied Barnevik 2002 aus dem Unternehmen aus und erhielt in diesem Zusammenhang eine steuerbegünstigte Zahlung in sein Pensionsguthaben von 148 Mio. Schweizer Franken, was in der Öffentlichkeit stark kritisiert wurde.[5] Schließlich zahlte er 89 Mio. Franken zurück.

Heute betätigt er sich in der Hilfsorganisation "Hand in Hand", die Mikrokredite in Entwicklungsländern vergibt[6].

Persönliches

Barnevik lebt in London. In einem Interview hat er bekanntgegeben, dass er in einem Test als unfähig für eine Managerposition befunden wurde.[7]

Mitgliedschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. manager magazin online - Das Ende einer Legende? Abgerufen am 13. September 2013.
  2. faz.net: Fehler und Ränkespiele stürzen Percy Barnevik, abgerufen am 19. September 2013
  3. www.zeit.de: Die permanente Revolution, abgerufen am 25. September 2013
  4. www.handelszeitung.ch: Organisationsformen die Crux mit der Matrix, abgerufen am 25. September 2013
  5. www.manager-magazin.de: Was macht eigentlich Percy Barnevik, abgerufen am 19. September 2013
  6. www.zeit.de: Millionen kassiert, Millionen geholfen
  7. http://www.dn.se/ekonomi/percy-barnevik-jag-var-olamplig-som-chef
  8. Royal Swedish Academy of Engineering Sciences: Barnevik, Percy. Ivawebb.se, abgerufen am 13. Mai 2012.
  9. Book of Members, 1780–2010: Chapter B. (PDF; 726 kB) American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 17. Mai 2011.