Peter Seiichi Shirayanagi

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Wappen von Peter Seiichi Kardinal Shirayanagi

Peter Seiichi Kardinal Shirayanagi (jap. ペテロ 白柳 誠一, Petero Shirayanagi Seiichi; * 17. Juni 1928 in Hachiōji, Japan; † 30. Dezember 2009 in Tokio) war Erzbischof von Tokio.

Leben

Peter Seiichi Shirayanagi empfing nach einem Studium der Philosophie und Katholischen Theologie an der Sophia-Universität in Tokio am 21. Dezember 1954 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend absolviert er ein Aufbaustudium im Fach Kanonisches Recht und wurde 1960 wurde er mit einer Dissertationsschrift zum Thema De systemate regionis missionalis in Iponia („Über das System der Missionsregion in Japan“) an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom zum Dr. iur. can. promoviert.

Am 15. März 1966 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von Atenia und zum Weihbischof in Tokio. Die Bischofsweihe spendete ihm am 8. Mai 1966 Erzbischof Mario Cagna, der Apostolische Internuntius in Japan; Mitkonsekratoren waren Laurentius Satoshi Nagae, Bischof von Urawa, und Lucas Katsusaburo Arai, Bischof von Yokohama. Sein Motto war „Caritas Christi Urget Nos“ (Die Liebe Christi drängt uns).

Am 15. November 1969 wurde er zum Koadjutor in Tokio bestellt und zum Titularerzbischof von Castro di Puglia ernannt. Schließlich wurde Peter Seiichi Shirayanagi 1970 zum Erzbischof von Tokio ernannt. Peter Seiichi Shirayanagi war Präsident der katholischen Bischofskonferenz von Japan von 1983 bis 1992.

Papst Johannes Paul II. nahm Peter Seiichi Shirayanagi 1994 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Sant’Emerenziana a Tor Fiorenza in das Kardinalskollegium auf. Er war Teilnehmer des Konklave 2005; 2008 erreichte Kardinal Shirayanagi die Altersgrenze und schied aus dem Kreis der zur Papstwahl wahlberechtigten Kardinäle aus.

Er starb im Altenpflegeheim der Jesuiten in Tokio an den Folgen eines Herzinfarktes und wurde am 4. Januar 2010 in der Kathedrale von Tokio im Beisein von 19 Bischöfen und circa 180 Priestern sowie mehreren Tausend Gläubigen bestattet.

Wirken

Peter Seiichi Shirayanagi engagierte sich als Oberhirte für die Umsetzung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils, wobei ihm die Verbesserung der Zusammenarbeit von Priestern und Laien ein besonderes Anliegen war.

Er gründete die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der japanischen Bischofskonferenz. Er war langjähriger Vorsitzender der Kommission für soziales Engagement, die sich mit Fragen wie der Not von Flüchtlingen, der Grundlagenpolitik für ausländische Hilfe und der Kirche gegen die diskriminierende Gesetzgebung einsetzte. Auch initiierte er zahlreiche Initiativen zur Unterstützung der Kirche in Myanmar und in der VR China. Sein friedenspolitisches Engagement führte in Japan zur Einführung der seit 1983 jährlich stattfindenden Woche für den Frieden in Japan.

Der freundschaftlichen Verbindung zwischen den Erzdiözesen von Tokio und Köln verlieh er neue Impulse. Peter Seiichi Shirayanagi war seit 1963, dem Gründungsjahr, Ehrenmitglied und geistiger Begleiter der katholischen Studentenverbindung A.V. Edo-Rhenania Tokyo, eine dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und insbesondere der A. V. Rheinstein Köln befreundete Verbindung.

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Peter Tatsuo Kardinal DoiErzbischof von Tokio
1970–2000
Peter Takeo Okada