Pierre David de Colbert-Chabanais

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2015 um 08:00 Uhr durch 80.144.32.140 (Diskussion) (→‎Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Général Pierre David de Colbert-Chabanais

Pierre David de Colbert-Chabanais (* 18. Oktober 1774 in Paris; † 28. Dezember 1853 ebenda) war ein französischer Général de division der Kavallerie.

Leben

Colbert-Chabanais war ein Sohn des Maréchal de camp Louis Henri Colbert (1737–1792) und dessen zweiter Ehefrau Marie-Jeanne David (→Familie Colbert). Sein Großvater mütterlicherseits war der ehemalige Direktor der Senegalkompanie Pierre Félix David (1710–1795).

Am 23. August 1793 trat Colbert-Chabanais auf Wunsch seines Vaters in die Armee ein. Er kämpfte in den Revolutionskriegen und konnte sich schon bald durch Tapferkeit auszeichnen. Unter Führung von General Jean-Baptiste Kléber half er mit, den Aufstand der Vendée niederzuschlagen.

Als Parteigänger Napoleons meldete sich Colbert-Chabanais 1798 als Freiwilliger zu dessen Feldzug nach Ägypten. Er wurde verwundet und kam nach seiner Genesung als Aide-de-camp zu General François-Étienne Damas in dessen Stab. 1803 wechselte er in gleicher Funktion zu General Andoche Junot.

Nach weiteren Beförderungen kam Colbert-Chabanais zu Marschall Louis-Alexandre Berthier und kämpfte unter dessen Führung tapfer bei Austerlitz (2. Dezember 1805). Dort wurde er wiederum verwundet, konnte aber zurückkommen und an den Kämpfen bei Jena (14. Oktober 1806) und Pułtusk (26. Dezember 1806) teilnehmen.

Es folgten weitere Beförderungen und 1809 kämpfte Colbert-Chabanais tapfer unter Führung von Marschall Charles Nicolas Oudinot vor Raab (14. Juni 1809) und Wagram (5./6. Juli 1809).

1811 wurde Colbert-Chabanais Kommandeur über das „Régiment lanciers rouges de la Garde Impériale“ und nahm damit auch 1812 am Russlandfeldzug teil. Er kämpfte vor Borodino (7. September 1812) und an der Beresina (26./28. November 1812).

Auch an den Schlachten bei Bautzen (20./21. Mai 1813), Montmirail (11. Februar 1814), Champaubert (10. Februar 1814) und Montereau (18. Februar 1814) nahm er teil.

Nach der Schlacht bei Paris (30. Mai 1814) und der Abdankung Napoleons (→Vertrag von Fontainebleau) schlug sich Colbert-Chabanais auf die Seite der Bourbonen. Als aber Napoleon die Insel Elba verließ und dessen „Herrschaft der Hundert Tage“ begannen, lief er sofort wieder zum Kaiser über. Nach der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) wurde Colbert-Chabanais inhaftiert, kam aber noch im selben Jahr wieder frei.

Über zehn Jahre war Colbert-Chabanais suspendiert und wurde erst 1826 wieder mit militärischen Aufgaben betraut. 1834 kam er im Rang eines Aide-de-camp zu Louis d’Orléans, duc de Nemours und begleitete diesen 1836 auf dessen Feldzug nach Constantine. Am 31. Januar 1840 verließ er den Stab von Louis d’Orléans und zog sich ins Privatleben zurück. Offiziell wurde er am 1. Januar 1853 in den Ruhestand entlassen. Im Alter von 79 Jahren starb Pierre David de Colbert-Chabanais am 28. Dezember 1853 in Paris und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Ehrungen

Weblinks

Commons: Pierre David de Colbert-Chabanais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Karl Bleibtreu: Marschälle, Generäle, Soldaten Napoleons I. VRZ-Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-931482-63-4 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1899).
  • Philip J. Haythornthwaite: Who was who in the Napoleonic wars. Arms & Armour, London 1998, ISBN 1-85409-391-6.
  • Charles Mullié: Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer de 1789 à 1850. Poignavant, Paris 1851 (2 Bde.).
  • Georges Six: Dictionnaire biographique des généraux & amiraux français de la Révolution et de l'Émpire. 1792–1814. Saffroy, Paris 1999, ISBN 2-901541-06-2 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1934).
  • Jean Tulard (Hrsg.): Dictionnaire Napoléon. Fayard, Paris 1995, ISBN 2-213-02286-0.

Einzelnachweise

  1. Verliehen vom König Maximilian I. Joseph von Bayern