Pythagorio

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Stadtbezirk Pythagorio
Δημοτική Κοινότητα Πυθαγορείου (Πυθαγόρειο)
Pythagorio (Griechenland)
Pythagorio (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Nördliche Ägäis
Regionalbezirk Samos
Gemeinde Samos
Gemeindebezirk Pythagorio
Status Stadtbezirk
Geographische Koordinaten 37° 41′ N, 26° 57′ OKoordinaten: 37° 41′ N, 26° 57′ O
Höhe ü. d. M. 14 m
(Durchschnitt)
Fläche 5,301 km²[1]
Einwohner 1630 (2011[2])
LAU-1-Code-Nr. 56010401
Ortsgliederung 4
Postleitzahl 83103
Telefonvorwahl 22730

Pythagorio (Vorlage:ELSneu (n. sg.)) ist eine Kleinstadt an der Südküste der griechischen Insel Samos. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand das damals Tigani genannte Dorf auf den Ruinen der antiken Stadt. Zu Ehren des Philosophen und Mathematikers Pythagoras wurde der Ort 1955 in Pythagorio umbenannt. Das touristische Zentrum der Insel bildet zusammen mit weiteren Siedlungen einen Stadtbezirk (Δημοτική Κοινότητα) im Gemeindebezirk Pythagorio.

Lage

Pythagorio

Pythagorio liegt im Südosten von Samos an der Bucht von Tigani (Όρμος Τηγάνι). Angrenzende Stadtbezirke sind Chora 3,5 Kilometer und Mytilinii etwa 3,5 Kilometer nordwestlich. Die Siedlung Nea Poli liegt 2 km westlich an der Abzweigung zum Flughafen, Karpovoulos 1,8 km östlich und Poundes 2,2 km an der Straße nach Samos.

Geschichte

Pythagorio wurde auf den Ruinen der antiken Stadt Samos, einer der bekanntesten Städte der Antike, erbaut. Während der Osmanischen Herrschaft war im Ort lediglich ein Wachposten stationiert. Der Freiheitskämpfer Lykourgos Logothetis ließ 1824 am südwestlichen Ende des Ortes eine Burg errichten. Unter der Herrschaft von Miltiades Aristarchus (1859–1866) begann ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Wiederbesiedelung auf den antiken Ruinen um den alten Hafen. Das Dorf wurde Tigani (Τηγάνι) genannt.

Die Insel Samos wurde 1918 nach dem Anschluss an Griechenland administrativ untergliedert. Tigani wurde als Landgemeinde 1918 anerkannt (Kinotita Tiganiou Κοινότητα Τηγανίου), 1955 in Pythagorio umbenannt [3] und 1989 zur Stadtgemeinde (dimos) erhoben. Durch den Zusammenschluss mit zehn seit 1918 bestehenden Landgemeinden in Folge der Gemeindereform 1997 wurde Pythagorio zum Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Mit der Verwaltungsreform 2010 wurden die Gemeinden der Insel zur Gemeinde Samos zusammengelegt. Pythgorio hat seither den Status eines Stadtbezirks (Dimotiki Kinotita Pythagoriou Δημοτική Κοινότητα Πυθαγορείου) im Gemeindebezirk Pythagoriou (Dimotiki Enotita Pythagoriou Δημοτική Ενότητα Πυθαγορείου).[4]

Einwohnerentwicklung von Pythagorio[5]
Name griechischer Name 1913 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011[2]
Pythagorio Πυθαγόρειο 1950 2077 2501 2490 2317 1709 1316 1360 1405 1327 1272
Karpovoulos Καρπόβουλος 0016 0014 0023 0029
Nea Poli Νέα Πόλη 0030 0090 0211 0076
Poundes Πούντες 0070 0081 0123
Gesamt 2220* 2501 2490 2317 1709 1316 1406 1579 1642 1500

*einschließlich Limin Tiganiou 112 Einwohner, Metochi Spilianis 4 Bewohner und dem Kloster Agia Triadas 36 Bewohner

Wirtschaft

Hafen von Pythagorio

Die Inbetriebnahme des Flughafens 1963 führte zum Wechsel von der auf Agrarprodukte orientierten Wirtschaft zur Entwicklung des Tourismus auf Samos.[6] Sie stoppte die Abwanderung von der Insel, Pythagorio entwickelte sich seither zu dem Tourismuszentrum auf der Insel.[7]

Verkehr

Flughafen

Der Flughafen Samos liegt etwa 2,5 Kilometer westlich der Stadt.

Der Hafen von Samos liegt auf der Landstraße etwas mehr als 12 Kilometer in nordöstlicher Richtung, zum Hafen von Karlovasi beträgt die Entfernung knapp 37 Kilometer in nordwestlicher Richtung. Vom kleinen Fähranleger in Pythagorio existieren in den Sommermonaten Verbindungen nach Fourni und zu den näher gelegenen Dodekanes-Inseln. In kurzer Entfernung östlich von Pythagorio ist eine Marina mit 260 Liegeplätzen.[8]

Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs bedient die Busgesellschaft KTEL Samou (ΚΤΕΛ Σάμου) mehrmals täglich mit Samos und Karlovasi auch im Winter.[9]

Sehenswürdigkeiten

In der Stadt und der näheren Umgebung sind einige Sehenswürdigkeiten zu besichten

Einzelnachweise

  1. Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ) nach Volkszählung 2001, S. 117 (PDF, 793 kb)
  2. a b Ergebnisse der Volkszählung 2011, Griechisches Statistisches Amt (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  3. Τηγάνιον – Πυθαγόρειον , Μετονομασίες των οικισμών της Ελλάδας (griechisch)
  4. Κεντρική Ένωση ∆ήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕ∆ΚΕ) , Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό ∆ιοικητικών Μεταβολών των ∆ήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). 2 (Τόμος Β, λ–ω). Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 361.
  5. Einwohnerzahlen von Pythagorio 1913–2001, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)
  6. Καλλιόπη Σταύρου Σταυριανού: Αλλαγές στις χρήσεις γης και στο φυσικό περιβάλλον στη Σάμο κατά τον 20ο αιώνα (Land Use and Natural Environment Changes in Samos Island during the 20th century). Thessaloniki 2009, S. 80. S. 15 (griechisch)
  7. N. Haramlambopouos, A. Pizam: Perceived Impacts of Tourism: The Case of Samos. In: Annals of Tourism Research. 23 Nummer = 3, S. 503–526.
  8. Samos Marina Pythagorio
  9. KTEL Samou