RMS Mülheim
RMS Mülheim drei Monate nach der Strandung vor Land's End
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Die RMS Mülheim war ein im rumänischen Tulcea gebautes Küstenmotorschiff, das von der Reederei Rhein-, Maas- und See-Schiffahrtskontor (RMS) in Duisburg betrieben wurde. Die Kiellegung des Schiffes fand im Februar 1998, der Stapellauf im Mai 1999 statt.[2] Das Schiff fuhr unter der Flagge von Antigua und Barbuda, die Besatzung stammte aus Polen.
Der Antrieb des Schiffs erfolgte dieselmechanisch mit einem von Deutz MWM Motoren-Werke Mannheim gebauten Achtzylinder-Viertakt-Schiffsdieselmotor mit einer Leistung von 1500 kW, der über ein Reduktionsgetriebe auf einen Propeller wirkte. Darüber hinaus verfügte das Schiff über ein Bugstrahlruder.[1]
Um auch auf Flüssen fahren zu können, waren Decksaufbau und Brücke, die hydraulisch in der Höhe verstellt werden konnte, niedrig gehalten. Ein Großteil der Unterkünfte der Besatzung und weitere Räume befanden sich unter Deck.
Strandung
Auf der Fahrt von Cork in Irland nach Lübeck, beladen mit über 2200 Tonnen Plastikschreddermüll aus Automobilen, geriet das Schiff am 22. März 2003 vor Land’s End in Cornwall in Seenot und wurde in schwerer See auf die Klippen nahe der Ortschaft Sennen getrieben. Beim Auflaufen auf die felsige Küste wurde der Schiffsboden zerstört.[3] Das Schiff wurde zwei Tage später zum Totalverlust erklärt.[2] Die sechsköpfige Besatzung wurde von einem in Culdrose stationierten Hubschrauber der Royal Navy abgeborgen.
Nach dem Unfall bildete sich ein über 500 Meter langer Ölteppich vom ausgelaufenen Dieseltreibstoff, der in die nahe gelegene Gamper Bay getrieben wurde.[4] Ein Teil des Plastikmülls wurde innerhalb der nächsten Monate, anfänglich mit Hilfe eines Fließbandsystems von Land, später mit Hilfe einer Kraninsel in Schuten aus dem Rumpf geborgen.[5] Andere Teile wurden aus dem stark zerstörten Rumpf heraus gespült und am nahegelegenen Strand von Sennen mit Baggern eingesammelt. Der Müll stellt eine mögliche Bedrohung für hier lebende Tiere wie Möwen und Delphine dar, da die Tiere die Teile verschlucken und daran zugrunde gehen können. Das Wrack selbst wurde nicht geborgen, um die Umwelt nicht weiter zu gefährden.[5]
Durch die direkte Nähe des Wracks zur Küste wurden viele Schaulustige angelockt, für die extra Behelfsparkplätze auf Feldern in der Nähe angelegt sowie Hinweisschilder zur Unglücksstelle aufgestellt wurden.[6]
Am 7. Oktober 2003 zerbrach der Rumpf in zwei Teile.[6] Das Heck wurde von den Wellen schließlich in eine Schlucht in der Steilwand auf den Strand transportiert.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b c d e RMS Mülheim ( vom 27. Mai 2003 im Internet Archive), Daten auf der Webseite von Rhein-, Maas- und See-Schiffahrtskontor, (abgerufen am 27. Januar 2009)
- ↑ a b RMS Mülheim, wellandcanal.ca (abgerufen am 27. Januar 2009)
- ↑ Seenotfälle März 2003 ( vom 16. Mai 2008 im Internet Archive) (abgerufen am 5. Oktober 2012)
- ↑ Salvage effort for stricken ship, BBC News, 23. März 2003 (abgerufen am 27. Dezember 2009)
- ↑ a b Wreck talks call, BBC News, 28. April 2003 (abgerufen am 27. Dezember 2009)
- ↑ a b RMS Mulheim ashore near Land's End, Beschreibung und Bilder vom Unfall und der Ladungsbergung (abgerufen am 27. Dezember 2009)
Koordinaten: 50° 4′ 24,3″ N, 5° 42′ 30,3″ W