Reeperbahn Festival

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Reeperbahn Festival
Logo des Reeperbahn Festivals
Logo des Reeperbahn Festivals
Allgemeine Informationen
Ort Hamburg-St. Pauli
Genre Indie, Pop, Rock, Folk, Singer-Songwriter, Electronic, Hip-Hop, Soul, Jazz und Classical
Website www.reeperbahnfestival.com
Besucherzahlen
2006 9.000 (nach Tagen)[1]
2007 11.500 (nach Tagen)
200 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2008 15.000 (nach Tagen)
500 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2009 17.500 (nach Tagen)
1.000 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2010 15.000 (nach Tagen)
1.500 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2011 18.000 (nach Tagen)
2.000 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2012 22.500 (nach Tagen)
2.500 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2013 25.000 (nach Tagen)
3.000 (Anzahl Fachbesucher gesamt)[2]
2014 30.000 (nach Tagen)[3]
3.400 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2015 32.000 (nach Tagen)[4]
3.700 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2016 37.000 (nach Tagen)[5]
4.400 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2017 40.000 (nach Tagen)[6]
4.700 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2018 45.000 (nach Tagen)[7]
5.500 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2019 50.000 (nach Tagen)[8]
5.900 (Anzahl Fachbesucher gesamt)
2020 8.000 (Pandemiejahr, nach Tagen)[9]
1.500 (Anzahl Fachbesucher, nur digital)
2021 20.000 (Pandemiejahr, nach Tagen)[9]
1.900 (Anzahl Fachbesucher)

Das Reeperbahn Festival ist ein viertägiges Clubfestival[10] mit mehreren hundert musikalischen und popkulturellen Programmpunkten in ca. 80 Spielstätten rund um die Reeperbahn in Hamburg.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Veranstaltung fand 2006 zunächst als reines Musikfestival statt und wurde seither um das Programm für Fachbesucher und ein Kunst-, Wort- und Filmprogramm erweitert.

Im Jahr 2019 fanden zur 14. Ausgabe des Reeperbahn Festivals 900 Programmpunkte unterschiedlicher Sparten für über 50.000 Festivalbesucher aus aller Welt, in mehr als 90 Spielstätten in St. Pauli statt. 2020 bis 2022 fand das Reeperbahn Festival pandemiegerecht mit geringeren Besucherzahlen statt.

Bis 2021 war das Reeperbahn Festival eine Koproduktion der Reeperbahn Festival GmbH und der Inferno Events GmbH & Co. KG, seit 2022 wird das Festival von der RBX GmbH veranstaltet.[11]

Das Reeperbahn Festival hat sich der Initiative und globalen Kampagne Keychange, die das Ziel hat, die Musikbranche zu diversifizieren und nachhaltige Veränderungen in Bezug auf die Gleichstellung aller Geschlechter zu bewirken, angeschlossen. Jährlich nehmen im Rahmen des Keychange Talentförderungsprogramms 74 aufstrebende Musikschaffende und Innovatoren aus Europa und Kanada an internationalen Festivals, Konferenzen und einem Förderprogramm teil.[12]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Musikprogramm sind die Musikrichtungen Indie, Pop, Rock, Folk, Singer-Songwriter, Electronic, Hip-Hop, Soul, Jazz und Classical vertreten.

Seit Initiierung des Reeperbahn Festivals soll mit dem Anbieten musik-affiner Bildender Kunst, Urbaner Kunst, Literatur und Film die Interdisziplinarität und Vernetzung verschiedener Sparten sowie die Erschließung weiterer Szenen gefördert werden. Ein fester Bestandteil des Reeperbahn Festival Kunstprogramms ist die Verkaufsausstellung „Flatstock Europe Poster Convention“,[13] die neben Künstler-Postern auch Konzertankündigungsplakate in Siebdruckqualität präsentiert und seit 2006 beim Reeperbahn Festival stattfindet. Des Weiteren sind neben Ausstellungen und Installationen verschiedener Kunstgattungen an der Schnittstelle zu popkulturellen und musikalischen Themen, unterschiedliche literarische Formate und seit 2016 ein Filmprogramm.[14] Letzteres zeigt eine Auswahl aktueller Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme sowie Serien zu Musikrichtungen und -karrieren genauso wie zu Diversitäts- und Identitätsthemen.[15][16]

Das Fachbesucherprogramm umfasst Konferenzen, Networking-Sessions und Showcase-Konzerte.[17] Für den musikwirtschaftlichen Nachwuchs bietet das Reeperbahn Festival Programmpunkte in Form von Vorträgen, Panels, Workshops, Interviews und Networking Events.[18][19]

Mit Reeperbahn Festival Collide erscheint über das gesamte Jahr hinweg eine audiovisuelle Musik- und Kunstreihe, bei der Künstler, musikalische Talente und Visual Artists in den Mittelpunkt gerückt werden.[20][21] Reeperbahn Festival Quotes ist ein Interviewformat rund um die Themen Geschlechterungerechtigkeit und Diversität in der Musik- und Kulturbranche.[22] Reeperbahn Festival Deep Dive beinhaltet Impulsvorträge von Experten der internationalen Musik- und Kreativbranche.[23] Das aus der Zusammenarbeit mit Tonali entstandene Musik 21 ist ein Kursprogramm für Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren. An verschiedenen Musikschulen Deutschlands können die Teilnehmenden in verschiedenen Kursmodulen Grundlagen in Musik- und Kulturmanagement erlernen und Einblicke in verschiedene Berufsfelder erlangen.[24]

Veranstaltungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum des Reeperbahn Festivals bildet der Spielbudenplatz mit seiner Open Air Bühne am östlichen Ende des Platzes.[13] Die Konzerte, Ausstellungen und das Business-Programm finden an verschiedenen Orten rund um die Reeperbahn statt. Als Spielstätten dienen Konzerthallen, Clubs, Bars, Theater, Galerien und Orte wie die St.-Pauli-Kirche, das Hamburger Schulmuseum, der Michel[25] und erstmals im Jahre 2017 auch die Elbphilharmonie[26][27], sowie das „Festival Village“ auf dem Heiligengeistfeld mit weiteren Open-Air Bühnen.[28]

Anchor Award[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anchor – Reeperbahn Festival International Music Award ist eine 2016 erstmals vergebene Auszeichnung für aufstrebende internationale Musiktalente.

Aktivitäten im Ausland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2009 ist das Reeperbahn Festival regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg mit verschiedenen Aktivitäten bei der South By Southwest (SXSW), Austin, Texas vertreten. Seit 2016 wurden mit Reeperbahn Festival International einige internationale Projekte mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes umgesetzt. So soll die internationale Vernetzung kleiner und mittelständischer Unternehmen aus Deutschland und Europa mit aufstrebenden globalen Märkten gefördert werden.[29]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: HANS – Der Hamburger Musikpreis, Hamburger Programmmacher des Jahres[30]
  • 2010: Live Entertainment Award „Nachwuchsförderung des Jahres“[31]
  • 2013: Hamma Awards, Sonderpreis „Hamburg Motiv“[32]
  • 2013: Hamburger des Jahres in der Kategorie „Kultur“[33]
  • 2016: European Musik Award „Best indoor Festival“[34]
  • 2018: Echo, Partner des Jahres[35]
  • 2019: European Festival Awards „Best Indoor Festival“[36]
  • 2021: Reeperbahn Festival International/On-Site und Online, German Silver Multi-Media Award in der Kategorie „Events im Internet“[37]

Medienecho[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mediale Berichterstattung erstreckt sich über zahlreiche Artikel in Druck- und Online-Medien sowie Fernseh- und Radioübertragungen. Die Tagesschau berichtete 2022 über die Herausforderungen für das Reeperbahn Festival durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg und sprach unter anderem mit Bill Kaulitz über das Thema Nachhaltigkeit.[38]

Das amerikanische Online-Magazin Billboard berichtete über die Partnerschaft zwischen dem Reeperbahn Festival und den USA im Jahr 2022: “Business is looking up this year, though, with up to 40,000 consumers and 3,000 music executives expected. The festival will once again present the Anchor Award to the most promising new act, and this year, the focus country will be the U.S.”[39]

Die Zeit Online: Pop trifft Politik – Reeperbahnfestival: „Mit Musik gesellschaftlichen Einfluss nehmen“ / „Raise Your Voice“: Kritische Klänge schaffen politisches Bewusstsein.[40]

„Das Reeperbahn Festival gilt als eine der größten und wichtigsten Plattformen für junge Künstler, Newcomer und die Musikindustrie.“, schrieb Deutschlandfunk.[41]

Das Hamburger Abendblatt zitierte John Gammon vom britisch-amerikanischen Branchenmagazin „Pollstar“: „In der Zeit, in der die Absage der Popkomm den größten europäischen Musikmarkt ohne internationale Plattform zurückließ, hat Hamburg die Lücke […] geschlossen. Das Festival wird jedes Jahr besser – ich hatte viel zu wenig Finger, um all die tollen Konzerte zu zählen, die ich gesehen habe“.[42]

Die Huffington Post berichtet: “[…] (Reeperbahn Festival) is one of the best festivals in Europe for uncovering great new talents before the rest of the world catches on, and now with the Anchor Award, there's a way to further those artists that seem ready to rise to the next level.[43]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reeperbahn Festival – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carsten Heidböhmer: 400 Konzerte auf einer Meile - willkommen in St. Pauli. In: Stern. 22. September 2015.
  2. AZ, dpa: Reeperbahn-Festival 2013: Casper und Gloria sorgen für Stimmung. In: Augsburger Allgemeine. 29. September 2013.
  3. Reeperbahnfestival endet mit Besucherrekord. In: Welt.de, 20. September 2014.
  4. dpa, lno: Rekord: 34.000 Besucher beim Reeperbahn Festival. In: Die Welt. 28. September 2015.
  5. Tino Lange: Besucherrekord beim Reeperbahn Festival auf dem Kiez. In: Hamburger Abendblatt. 26. September 2016. (bezahlpflichtig)
  6. Birgit Reuther: Reeperbahn Festival bricht seinen Rekord. In: Hamburger Abendblatt. 24. September 2017. (bezahlpflichtig)
  7. Danke für ein großartiges Reeperbahn Festival. In: reeperbahnfestival.com
  8. Tino Lange: 50.000 Besucher und ein Eklat beim Reeperbahn Festival. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 22. September 2019, abgerufen am 13. August 2022.
  9. a b Julia Nemesheimer: Reeperbahn Festival 2021: Vier Tage voller Hoffnung. In: rp-online.de. 28. September 2021, abgerufen am 25. Februar 2022.
  10. Dorit Koch: Der ganze Kiez eine Bühne. In: welt.de. 19. September 2017, abgerufen am 13. August 2022.
  11. Dietmar Schwenger: Reeperbahn Festival bündelt Kerngeschäft in neuer Firma. In: musikwoche.de. Abgerufen am 11. August 2023.
  12. Keychange unveils 74 participants for 2023 Talent Development Programme. In: musicweek.com. Abgerufen am 11. August 2023 (englisch).
  13. a b Flatstock Europe. In: posterkrauts.de. Abgerufen am 19. Mai 2017.
  14. UNERHÖRT! Musikfilm Festival. In: ganz-hamburg.de. 12. Juni 2016, abgerufen am 19. Mai 2017.
  15. Specials. In: 3001-kino.de. Abgerufen am 11. August 2023.
  16. ARTS, WORD & FILM BEIM REEPERBAHN FESTIVAL 2021 - Reeperbahn Festival. In: reeperbahnfestival.com. 12. August 2021, abgerufen am 11. August 2023.
  17. Daniel Nagel: Die fünf wichtigsten Showcase Festivals. In: Backstage Pro. Leitmotiv Online Medien GmbH & Co. KG, 28. März 2019, abgerufen am 15. August 2023.
  18. NEXT GEN BEIM REEPERBAHN FESTIVAL 2022 - Reeperbahn Festival. In: reeperbahnfestival.com. 6. September 2022, abgerufen am 11. August 2023.
  19. Hamburg: Auftakt zum 12. Reeperbahn Festival – Hamburg wird erneut Hauptstadt der Musik. In: focus.de. Abgerufen am 12. Dezember 2017.
  20. Sabine Danek: Reeperbahnfestival ganzjährig: Karl Anders branded COLLIDE. In: page-online.de. 13. Oktober 2022, abgerufen am 11. August 2023.
  21. Isabel Roudsarabi: Musik trifft auf Visual Arts: Reeperbahn Festival COLLIDE. In: infield.live. 14. September 2022, abgerufen am 11. August 2023.
  22. REEPERBAHN FESTIVAL QUOTES - YouTube. In: youtube.com. Abgerufen am 11. August 2023.
  23. REEPERBAHN FESTIVAL DEEP DIVE - YouTube. In: youtube.com. Abgerufen am 11. August 2023.
  24. MUSIK21 | TONALi. In: tonali.de. Abgerufen am 11. August 2023.
  25. Michel & St. Pauli Kirche: Himmlische Spielorte beim Reeperbahn Festival. In: MOPO.de. 20. September 2016, abgerufen am 19. Mai 2017.
  26. Reeperbahn-Festival: Konzerte auch in der Elbphilharmonie. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
  27. Reeperbahn Festival: Owen Pallett & stargaze @ Reeperbahn Festival 2017 in der Elbphilharmonie. In: youtube.com. 29. September 2017, abgerufen am 20. Dezember 2017.
  28. Reeperbahn-Festival: Martin Kohlstedt Im Festival Village. In: youtube.com. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
  29. Stefan Grund: Reeperbahn Festival: Selbst die Label-Bosse in Peking lauschen. In: welt.de. 10. Mai 2021, abgerufen am 4. März 2022.
  30. HANS – Der Hamburger Musikpreis. (Memento vom 12. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
  31. Cullums Stadtpark-Konzert und Reeperbahnfestival geehrt. In: Hamburger Abendblatt. 6. April 2011. (bezahlpflichtig)
  32. HAMMA Award (Memento vom 23. Oktober 2016 im Internet Archive)
  33. Die Hamburger des Jahres 2013. In: Die Welt. 15. Dezember 2013.
  34. The Winners! | European Festival Awards. In: europeanfestivalawards.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2017; abgerufen am 19. Mai 2017 (britisches Englisch).
  35. Reeperbahn Festival wird mit Echo ausgezeichnet. In: abendblatt.de. 12. April 2018, abgerufen am 25. Februar 2022.
  36. 2019 Winners | European Festival Awards. In: europeanfestivalawards.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Februar 2020; abgerufen am 25. Februar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfestivalawards.org
  37. Hall-of-Fame 2021 Silber – Annual Multimedia Award. In: annual-multimedia.de. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  38. Reeperbahn-Festival: Zwischen Pandemie und Inflation. In: youtube.com. Abgerufen am 11. August 2023.
  39. Billboard Staff: Reeperbahn Festival Returns After Two Lean Years. In: billboard.com. 15. September 2022, abgerufen am 11. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  40. Mark Spörrle: Pop trifft Politik: Reeperbahnfestival: „Mit Musik gesellschaftlichen Einfluss nehmen“. In: Die Zeit. 20. September 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  41. Reeperbahn Festival 2017 - Newcomertreffen rund um den Kiez. In: Deutschlandfunk. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  42. Tino Lange: Internationales Lob fürs Reeperbahn-Festival. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 29. September 2009, abgerufen am 18. August 2022.
  43. Hugh McIntyre: And The First Anchor Award Goes To… In: huffpost.com. 25. September 2017, abgerufen am 18. August 2022.