Reinhard von Neipperg

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Reinhard Graf von Neipperg, 1902

Maria Reinhard Georg Ignaz Graf von Neipperg (* 30. Juli 1856 in Horin in Böhmen; † 15. Januar 1919 in Schwaigern) war Standesherr und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Graf Reinhard von Neipperg war der Sohn von Erwin von Neipperg und seiner zweiten Gattin Maria Rosa von Lobkowitz. Er betrieb private Gymnasialstudien und absolvierte die Maturitätsprüfung am K.u.K. Schottengymnasium in Wien. Von 1875 bis 1876 war er an der Universität Bonn und von 1876 bis 1879 an der Universität Prag, wo er die drei juristischen Staatsprüfungen bestand.

Von 1880 bis 1897 war Reinhard von Neipperg in Vertretung seines Vaters, nach dessen Tod von 1897 bis 1918 als ihm nachfolgender Standesherr, Mitglied der Ersten Parlamentskammer des Königreichs Württemberg. Als Chef des Hauses Neipperg verwaltete er seine landwirtschaftlichen Güter in Schwaigern und trat in einigen Ehrenämtern in Erscheinung.

Von 1881 bis 1890 wirkte er als Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Württemberg 16 (Biberach, Leutkirch, Waldsee, Wangen) und die Deutsche Zentrumspartei.[1] 1902 war Graf von Neipperg Vizepräsident des 49. Deutschen Katholikentages in Mannheim.[2]

Graf Reinhard hatte im Jahre 1880 Gabriela Gräfin von Waldstein-Wartenberg (1857–1948) geheiratet, mit der er sieben Kinder bekam.

Im Ersten Weltkrieg übernahm er die Führung eines Lazarettzugs. Graf Reinhard starb kurz nach Ende des Kriegs.

Sein ältester Sohn Eberhard (1882–1956) verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf die Stammfolge und trat sie an den zweitgeborenen Sohn Anton Ernst von Neipperg ab. Adalbert von Neipperg, ein weiterer Sohn, wurde Benediktiner und Abt des Klosters Neuburg bei Heidelberg. Von den Nationalsozialisten verfolgt, flüchtete er nach Jugoslawien und wurde 1948 als Gefangenenseelsorger von den Kommunisten ermordet. Die Tochter Michaela von Neipperg (1885–1957) war ebenfalls Benediktinerin und wirkte als Ordensoberin in Konstanz.

Einzelnachweise

  1. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 247
  2. Verhandlungen der 49. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, zu Mannheim 1902, Mannheim, 1902, Verlag Neues Mannheimer Volksblatt

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 606–607.

Weblinks

Commons: Reinhard von Neipperg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien