René Sydow

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René Sydow bei einer Vorrunden­vorstellung von Das Schwarze Schaf 2014 in Wesel

René Sydow (* 10. April 1980 in Radolfzell am Bodensee) ist ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist, Schauspieler und Regisseur.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sydow wuchs auf der Bodensee-Halbinsel Höri auf. Ab 1996 spielte und inszenierte er bei freien Theatergruppen im Landkreis Konstanz. Es folgten u. a. zwei Solo-Kabarettprogramme und der Chanson-Abend Ein Musikalisches Abenteuer mit Liedern des Berliner Chansonniers Klaus Hoffmann. Nach dem Abitur am Ambrosius-Blarer-Gymnasium Gaienhofen arbeitete Sydow zunächst als Schauspieler, Regie- und Dramaturgieassistent am Staatstheater Stuttgart und am Studio Theater Stuttgart. Von 2001 bis 2005 studierte er an der Werbe- und Medienakademie Marquardt WAM in Dortmund. Er spielte in dieser Zeit in über einem Dutzend Kurzfilmen und errang mit seinen ersten Regiearbeiten, darunter Lavinia Wilson und Kampfabsage, auf internationalen Festivals Preise. Ebenso begann ab 2001 die künstlerische Zusammenarbeit mit dem Autor und Regisseur Daniel Hedfeld.

2005 schloss Sydow sein Studium als Dipl.-Film- und Fernsehwirt ab. Sein Abschlussfilm Unter Wölfen war der erste abendfüllende Spielfilm der Akademie und markierte den Einstand für das Autoren- und Regieduo Hedfeld/Sydow im professionellen Filmgeschäft. Aus der Zusammenarbeit mit Daniel Hedfeld gingen weiterhin die Spielfilme Lamento und Das geheime Zimmer hervor. Lamento wurde von der Kritik gelobt und für Nachwuchspreise auf Filmfestivals nominiert.

Als Schauspieler ist Sydow sowohl im Theater als auch im Fernsehen zu sehen. Dabei ist er in Boulevardstücken und Comedy sowie in Charakterrollen zu sehen. Daneben unterrichtet er an privaten Filmakademien in den Fächern Filmgeschichte, Schauspielführung/Regie und literarisches kreatives Schreiben und hält Gastvorträge an Universitäten.

Als Autor und Kabarettist ist René Sydow seit 2012 auf diversen Slam-Poetry-Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Im November 2012 errang er bei den deutschsprachigen Meisterschaften in Mannheim/Heidelberg den dritten Platz. 2013 wurde er in Essen beim NRW-Slam Vizemeister und 2018 in Lüdenscheid NRW-Slam-Landesmeister. Im Herbst 2012 erschien sein erster Roman Der Reiher, im September 2013 seine Textsammlung Deutsche Wortarbeit, in der er nebst Lyrik und Prosa auch erstmals kabarettistische Texte veröffentlichte, die zu seinem mehrfach ausgezeichneten Solo-Programm Gedanken! Los! führten. Es folgten die ebenso preisgekrönten Programme Warnung vor dem Munde! und Die Bürde des weisen Mannes. Nach wenigen Auftritten musste die Tournee seines vierten Programmes Heimsuchung wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden.

Stilistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sydow verbindet klassische politische Satire mit literarischen Texten. In seinen Titeln und Inhalten verarbeitet er Zitate aus Philosophie, Literatur und Filmgeschichte. Die Intellektualität, verbunden mit seiner starken Bühnenpräsenz[1], machen ihn laut Kritiker zu einem „der Großen des politischen Kabaretts“[2] mit „einer an Schonungslosigkeit nur mit Georg Schramm vergleichbaren brachialen Wortgewalt“.[3]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Ende 2014 ist Sydow mit der Musikerin Fee Badenius verheiratet.[4]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: Lavinia Wilson (Kurzfilm) – Buch, Regie, Schnitt, Musik
  • 2005: Kampfabsage (Kurzfilm) – Buch, Regie, Schnitt, Musik
  • 2005: Unter Wölfen – Buch, Regie, Schnitt, Musik
  • 2007: Lamento – Buch, Regie, Schnitt, Musik
  • 2010: Das geheime Zimmer – Buch, Regie, Schnitt

Fernsehen (Schauspieler / Kabarettist)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2009: 4 Singles
  • 2011: MEK 8 Elite Squad (Staffel 1, Folge 11: Gegen Gewalt)
  • 2013: Pastewka

sowie Auftritte als Kabarettist in Spätschicht – Die Comedy Bühne, Vereinsheim Schwabing, Die Anstalt u. a.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabarettprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Gedanken! Los!
  • 2016: Warnung vor dem Munde!
  • 2018: Die Bürde des weisen Mannes
  • 2020: Heimsuchung
  • 2022: Bis auf Heiteres (Programm für die Magdeburger Zwickmühle)
  • 2023: In ganzen Sätzen

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: René Sydow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1], abgerufen am 6. Juli 2022
  2. [2], abgerufen am 6. Juli 2022
  3. [3], abgerufen am 6. Juli 2022
  4. derwesten.de: So lacht das Revier – Die Fee mit dem besonderen Dreh (Memento des Originals vom 28. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de, abgerufen am 3. November 2015