Robert Venturi

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Robert Venturi 2008 in Rom
Der Sainsbury-Flügel der National Gallery, London, (1985–91)

Robert Venturi (* 25. Juni 1925 in Philadelphia, Pennsylvania, USA) ist ein US-amerikanischer Architekt.

Leben

Venturi wurde in Pennsylvania geboren. Er stammt aus einem religiösen Elternhaus, seine Eltern gehörten zur Glaubensgemeinschaft der Quäker. Venturi besuchte zunächst die Episcopal Academy in Merion (Pennsylvania), später die Princeton University. Er schloss sein Studium 1947 in Princeton summa cum laude ab. Dort erwarb er 1950 zusätzlich den Grad Master of Fine Arts (MFA). 1951 arbeitete er einige Zeit für Eero Saarinen in Bloomfield Hills (Michigan) und darauf für Louis Kahn in Philadelphia. 1954 erhielt er ein Stipendium für Rom, die Rome Prize Fellowship der American Academy in Rome. Sein Studienaufenthalt in Rom und anschließend in Europa dauerte insgesamt zwei Jahre.[1]

Wirken

Venturi gilt als bedeutender Vertreter der Postmodernen Architektur, besonders auch als Theoretiker und Publizist. 1991 wurde er mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, 1992 mit der National Medal of Arts und 2016, zusammen mit seiner Frau Denise Scott Brown, mit der Goldmedaille des American Institute of Architects.[2] Seit 1997 ist er Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten BDA. In Learning from Las Vegas verwies Venturi am Beispiel des Las Vegas Strip, der zentralen Hauptstraße von Las Vegas, auf die Alltagsbaukunst Amerikas und hebt diese ins Zentrum der Architekturdebatte. Nicht die Bauwerke der Moderne seien „funktional“, sondern gerade die trivialen und mitunter hässlichen Formen des Bauens, die den Großteil der Städte ausmachen und ihre reale Funktionalität tagtäglich in der Praxis unter Beweis stellen. 2011 wurde Robert Venturi in New York zum Mitglied (NA) der National Academy of Design gewählt[3]. Er ist außerdem seit 1984 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 1990 Mitglied der American Academy of Arts and Letters.

Publikationen

  • Robert Venturi: Complexity and Contradiction in Architecture. The Museum of Modern Art, New York 1966, deutsch: Komplexität und Widerspruch in der Architektur. Bauwelt Fundamente Band 50, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1978.
  • Robert Venturi, Denise Scott Brown, Steven Izenour: Learning from Las Vegas. MIT Press, Cambridge 1972, deutsch: Lernen von Las Vegas: Zur Ikonographie und Architektursymbolik der Geschäftsstadt, Bauwelt Fundamente Band 53, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1979, ISBN 3-7643-6362-2.
  • Robert Venturi, Denise Scott Brown: A View from the Campidoglio: Selected Essays, 1953-1984. Harper & Row, New York 1984.
  • Robert Venturi: Iconography and Electronics. Upon a Generic Architecture. A View from the Drafting Room. MIT Press, Cambridge 1998.

Wichtige Gebäude (Auswahl)

Vanna Venturi Haus, Chestnut Hill (Pennsylvania) (1959–1964)
Altenwohnheim Guild House in Philadelphia (Pennsylvania) (1960–1966)

Literatur

  • Martino Stierli und Hilar Stadler (Hrsg.): Las Vegas Studio. Bilder aus dem Archiv von Robert Venturi und Denise Scott Brown. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2008, ISBN 978-3-85881-229-2.
  • Martino Stierli: Venturis Grand Tour. Zur Genealogie der Postmoderne. Standpunkte Dokumente No. 4, Verlag Standpunkte, Basel 2011, ISBN 978-3-9523540-7-0.
  • Süddeutsche Zeitung 17. April 2009 (S. 11): Von Las Vegas lernen. (anlässlich der Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (Frankfurt) bis Juni 2009)

Weblinks

Commons: Robert Venturi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mehr vermurkste Lebendigkeit wagen in FAZ vom 25. Juni 2015, Seite 12
  2. 2016 AIA Gold Medal Recipient
  3. nationalacademy.org: Living Academicians "V" / Venturi, Robert NA 2011 (abgerufen am 18. Juli 2015)