Russell Vought

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Russell Vought (2018)

Russell Thurlow Vought (* 26. März 1976 in Mount Vernon, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Regierungsbeamter. Unter Präsident Donald Trump war er von Juli 2020 bis Januar 2021 Direktor des Office of Management and Budget. Zuvor hatte er als stellvertretender Direktor die Behörde seit Januar 2019 kommissarisch geleitet.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vought wuchs in Virginia auf. Von 1994 bis 1998 erwarb er einen Bachelor of Arts am Wheaton College, 2004 schloss er die Law School der George Washington University als Juris Doctor ab. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er als Mitarbeiter im Stab der US-Senatoren Phil Gramm und Chuck Hagel. Im Anschluss arbeitete er in verschiedenen Funktionen für die Republikanische Fraktion im US-Repräsentantenhaus. Von 2010 bis 2017 war er als Lobbyist für die konservative Heritage Foundation tätig.[1][2]

Im April 2017 nominierte ihn der neue US-Präsident Donald Trump als stellvertretenden Direktor der nationalen Haushaltsbehörde Office of Management and Budget. Während seiner Anhörungen hatte sich Kritik an früheren Äußerungen Voughts zum Islam entzündet. In einem Facebook-Post hatte er 2016 geschrieben, dass Muslime nicht an Gott glauben würden und daher „verdammt“ seien. Am 28. Februar 2018 stimmte der Senat dem Nominierungsvorschlag von Vought zu. Die entsprechende Abstimmung war sehr knapp, jeweils 49 Senatoren hatten für beziehungsweise gegen seine Bestätigung gestimmt, sodass Vizepräsident Mike Pence das Patt zugunsten Voughts mit seiner Stimme auflösen musste.[3] In seine Tätigkeitszeit als stellvertretender OMB-Direktor fällt die Ukraine-Affäre, in der militärische Hilfen aus politischen Gründen zurückgehalten worden waren. Einer Aufforderung des ermittelnden Kongressausschusses unter Eid auszusagen, kam Vought nicht nach.[4]

Am 2. Januar 2019 wurde OMB-Direktor Mick Mulvaney zum Stabschef des Weißen Hauses berufen, behielt jedoch formell seinen OMB-Posten. Die geschäftsführende Behördenleitung ging dennoch an Vought über. Im März 2020 entließ Trump Mulvaney sowohl als Stabschef als auch als Leiter des OMBs und nominierte Vought als dessen Nachfolger. Am 20. Juli 2020 stimmte der Senat diesem Vorschlag zu. Während seiner Amtszeit wurde Vought insbesondere seitens der Demokraten mehrfach kritisiert, unter anderem wegen einer Anweisung an seine Behörde, Bundesgelder von Projekten in Verbindung mit Critical Race Theory abzuziehen. Zudem wurde ihm vorgeworfen, die Amtsübernahme von Joe Bidens Regierung nach dessen Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2020 behindert zu haben, was Vought bestritt.[5]

Mit der Amtseinführung Bidens schied Vought am 20. Januar 2021 aus dem Amt. Er gründete daraufhin den Think Tank Center for American Restoration, dessen Ziel es unter anderem sein soll, den Einfluss der Critical Race Theory in der Öffentlichkeit und insbesondere in Schulen zurückzudrängen.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. President Donald J. Trump Announces Intent to Nominate Personnel to Key Administration Posts. 7. April 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2017; abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
  2. Nomination of the Honorable Russell T. Vought, of Virginia, to be Director of the Office of Management and Budget. (PDF) In: congress.gov. United States Senate Committee on the Budget, 3. Juni 2020, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
  3. Daniella Diaz; Ted Barrett: Mike Pence casts tie-breaking vote for 9th time. In: CNN. 28. Februar 2018, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
  4. Kyle Cheney: Impeachment investigators issue subpoenas to 3 top Trump officials. In: Politico. 25. Oktober 2019, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
  5. Nancy Cook: Trump Budget Chief Hampers Biden Transition With Ban on Meetings. In: bloomberg.com. Bloomberg L.P., 30. Dezember 2020, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
  6. Hans Nichols; Lachlan Markey: Scoop: Former OMB director to set up Pro-Trump think tanks. In: Axios. 26. Januar 2021, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).