Ruth Stolz

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Ruth Stolz (geboren am 25. März 1904 in Hamburg; gestorben am 8. Juli 1981 in Berlin) war eine deutsche Kommunistin und Editorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruth Stolz studierte Zahnmedizin.[1] 1929 trat sie der KPD bei. Sie war Sekretärin in der KPD-Bezirksleitung Wasserkante. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten arbeitete sie von 1933 bis 1935 im antifaschistischen Widerstand. 1935 emigrierte sie nach Frankreich und dann in die UdSSR. Dort wirkte sie von 1935 bis 1941 für die Kommunistische Internationale, im Verlag für fremdsprachige Literatur und in der Redaktion der Zeitung „Neue Zeit“, Moskau. Nach dem Überfall des NS-Regimes auf die UdSSR trat sie 1943 als einfacher Rotarmist in die Rote Armee ein und nahm am Deutsch-Sowjetischen Krieg bis zur Befreiung Berlins 1945 teil, an der sie bereits als Hauptmann und Politoffizier teilnahm.

Seit 1950 bemühte sie sich um Rückkehr nach Deutschland. Ludwig Rubiner befürwortete ihren Antrag. Im Januar 1954 fasste das Sekretariat der SED den Beschluss: Rückberufung der Genossin Ruth Stolz aus der Sowjetunion.[2]

Ab 1954 arbeitete sie in der Lenin-Abteilung[3] und in der Marx-Engels-Abteilung des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED in Berlin an der Ausgabe der Marx-Engels-Werke mit. Über ihre Arbeit bei der Edition der Werkausgabe von Karl Marx und Friedrich Engels berichtete sie 1977 auf einer Tagung ihres Instituts.[4] 1972 trat sie in den Ruhestand.

Zum 65. und zum 75. Geburtstag gratulierte das ZK der SED der Genossin Ruth Stolz.[5] 1969 erschien von ihr die erste Auswahl der Schriften von Paul Lafargue in deutscher Sprache.[6] Von 1972 bis 1981 war sie ehrenamtlich in der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR tätig. 1981 wurde Ruth Stolz auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt. Auf ihrem Grabstein steht nur: „Ruth Stolz 25. 3. 1904 – 8. 7. 1981“.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

UdSSR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einer der Begabtesten und Gründlichsten – zum 125. Geburtstag von Paul Lafargue. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Berlin 1967, Heft 1, S. 125–132.
  • Karl Marx. Wie ich meinen Schwiegersohn erzog. Zusammengestellt und eingeleitet. Dietz Verlag, Berlin 1969.
  • Tagebuch der Pariser Kommune. Karl Marx Friedrich Engels. Zusammengestellt und eingeleitet von Erich Kundel, Hans-Dieter Kruse, Ruth Stolz, Evelin Barth. Dietz Verlag, Berlin 1971.
  • Gedanken zur Arbeit an den „blauen Bänden“. In: Beiträge zur Geschichte der Marx/Engels-Forschung und -Edition in der Sowjetunion und der DDR. Protokoll der Tagung des Wissenschaftlichen Rates für die Marx/Engels-Forschung der DDR am 15. September 1977. Dietz Verlag, Berlin 1978, S. 92–96.

Marx-Engels-Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Marx-Engels-Werke.“ Band 9.[10] Dietz Verlag, Berlin 1960.
  • Marx-Engels-Werke. Band 14.[11] Dietz Verlag, Berlin 1961.
  • Marx-Engels-Werke. Band 17.[12] Dietz Verlag, Berlin 1962.
  • Marx-Engels-Werke. Band 28.[13] Dietz Verlag, Berlin 1963.
  • Marx-Engels-Werke. Band 31.[14] Dietz Verlag, Berlin 1965.
  • Marx-Engels-Werke. Band 36.[15] Dietz Verlag, Berlin 1967.
  • Marx-Engels-Werke. Band 39.[16] Dietz Verlag, Berlin 1968.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [Nachruf]. In: Neues Deutschland vom 17. Juli 1981.
  • Ruth Stolz. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung 11, Berlin 1982, S. 259–260. Digitalisat
  • Stolz, Ruth: In: Carl-Erich Vollgraf, Richard Sperl und Rolf Hecker (Hrsg.): Die Marx-Engels-Werkausgaben in der UdSSR und DDR (1945–1968) (= Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge. Sonderband 5). Argument Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3-88619-691-7, S. 516–517.
  • Renate Merkel-Melis: Ergänzungen zu Bernhard Dohm und Ruth Stolz. In: ebenda, S. 301. mit Fotografien S. 187 und S. 285.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katalog. Armeemuseum der Deutschen Demokratischen Republik 1917–1945, S. 93.
  2. Protokoll Nr. 3/54. Sitzung des Sekretariats der ZK der SED von 27. Januar 1954. (Signatur des Bundesarchivs DY 30/J IV 2/3/415.)
  3. „Ruth Stolz kam aus der Emigration nicht in die Marx-Engels-Abteilung, sondern zunächst in die Lenin-Abteilung.“ (Renate Merkel-Melis: Ergänzungen zu Bernhard Dohm und Ruth Stolz.)
  4. Gedanken zur Arbeit an den „blauen Bänden“.
  5. Neues Deutschland vom 24. März 1969 und 24. März 1979.
  6. Karl Marx. Wie ich meinen Schwiegersohn erzog.
  7. Katalog. Armeemuseum der Deutschen Demokratischen Republik 1917–1945, S. 93.
  8. Награда Руты Штольц, pamyat-naroda.su (russisch)
  9. Beiträge zur Marx-Engels-Forschung 11.
  10. Leitung der Editionarbeiten: Ludwig Arnold. Editorische Bearbeitung: Bruno Retzlaff-Kresse, Charlotte Fischer, Käte Schwank und Ruth Stolz. Verantwortlich für die Redaktion: Walter Schulz.
  11. Leitung der Editionarbeiten: Ludwig Arnold. Editorische Bearbeitung: Bruno Retzlaff-Kresse, Ruth Stolz und Charlotte Fischer. Verantwortlich für die Redaktion: Walter Schulz, Richard Sperl.
  12. Leitung der Editionarbeiten: Ludwig Arnold. Editorische Bearbeitung: Ruth Stolz, Rosi Rudlich, Heinz Ruschinski. Verantwortlich für die Redaktion: Walter Schulz, Richard Sperl.
  13. Leitung der Editionarbeiten: Horst Merbach, Bernhard Dohm. Editorische Bearbeitung: Ruth Stolz, Heinz Ruschinski Verantwortlich für die Redaktion: Walter Schulz, Richard Sperl.
  14. Leitung der Editionarbeiten: Horst Merbach. Editorische Bearbeitung: Ruth Stolz, Heidi Wolf, Renate Merkel. Verantwortlich für die Redaktion: Walter Schulz.
  15. Leitung der Editionarbeiten: Rolf Dlubek, Erich Kundel, Richard Sperl. Editorische Bearbeitung: Werner Ettelt, Ruth Stolz, Käte Heidenreich, Rosie Rudlich, Heidi Wolf. Verantwortlich für die Redaktion: Walter Schulz.
  16. Leitung der Editionarbeiten: Rolf Dlubek, Erich Kundel, Richard Sperl. Editorische Bearbeitung: Hans Dieter Krause, Ruth Stolz, Käte Heidenreich, Brigitte Rieck, Rosie Rudlich, Irma Baude, Inge Koch, Babara Schult, Gisela Szillat, Walter Schulz, Heinz Ruschinski, Werner Ettelt, Jutta Nesler, Horst Borusiak, Ingrid Donner, Helga Neumann, Elmar Julier, Manfred Müller, Editha Nagl, Heidi Wolf.