Saint-Germain-des-Prés (Métro Paris)

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Saint-Germain-des-Prés
Tarifzone 1
Linie(n) 04
Ort Paris VI
Eröffnung 9. Januar 1910
„Val d‘Osne“-Kandelaber an einem der Zugänge
Kirche Saint-Germain-des-Prés
Café de Flore

Der U-Bahnhof Saint-Germain-des-Prés ist eine unterirdische Station der Linie 4 der Pariser Métro.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Station befindet sich im Quartier Saint-Germain-des-Prés des 6. Arrondissements von Paris. Sie liegt längs unter dem Boulevard Saint-Germain zwischen der Rue de Rennes und der Rue du Four.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namengebend ist die nahe Abteikirche Saint-Germain-des-Prés. Deren Name geht auf den heiligen Germanus (fr: Saint Germain) zurück, der im Jahr 556 vom Frankenkönig Childebert I. zum Bischof von Paris ernannt wurde. 755 wurden seine Reliquien von Pippin dem Kurzen in den Vorgängerbau[Anm. 1] der heutigen Kirche Saint-Germain-des-Prés gebracht.[1]

Zur Unterscheidung von der 1796 zerstörten Kirche Saint-Germain le Vieux erhielt die Abtei den Namenszusatz „des-Prés“. Er stammt von der ehemals nahen Wiese Pré-aux-Clercs, deren Namensherkunft nicht eindeutig geklärt ist. „Clercs“ kann sich auf Geistliche oder Schreiber, aber auch auf Studenten der ca. 1200 gegründeten Universität von Paris beziehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Station wurde am 9. Januar 1910 in Betrieb genommen, als der 3900 m lange Mittelabschnitt der Linie 4 von Raspail bis Châtelet eröffnet wurde. Mit dessen Inbetriebnahme wurden die bis dahin getrennten Süd- und Nordäste der Linie zu einer von Porte de Clignancourt im Norden bis Porte d’Orléans im Süden verkehrenden Linie verbunden.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter einem elliptischen, weiß gefliesten Deckengewölbe mit gekrümmten Seitenwänden weist die Station Seitenbahnsteige an zwei parallelen Streckengleisen auf. Sie war ursprünglich 75 m lang, Mitte der 1960er Jahre wurde sie auf 90 m verlängert[3] und für den Verkehr mit luftbereiften Zügen umgebaut.

Die zwei Zugänge liegen beiderseits des Boulevard Saint-Germain in Höhe der Kirche Saint-Germain-des-Prés. Sie sind durch Kandelaber des Typs „Val d‘Osne“ markiert.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Linie 4 verkehrten bis 1928 5-Wagen-Züge aus zunächst drei zweimotorigen, später zwei viermotorigen Triebwagen und Beiwagen. Sie wurden durch Sprague-Thomson-Züge abgelöst, die in den Jahren 1966/67 sukzessive durch gummibereifte 6-Wagen-Züge der Baureihe MP 59 ersetzt wurden.[2] Seit 2011 ist auf der Linie 4 die Baureihe MP 89 CC[Anm. 2] im Einsatz. Die Umstellung auf fahrerlose Züge der Baureihen MP 89 CA[Anm. 2], MP 05 und MP 14 hat am 12. September 2022 begonnen und soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.[4]

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Kirche Saint-Vincent-Sainte-Croix wurde im 9. Jahrhundert von den Normannen zerstört und zwischen 990 und 1014 unter ihrem heutigen Namen wiederaufgebaut
  2. a b CC bedeutet „Conduite Conducteur“ (fahrergesteuert), CA steht für „Conduite Automatique“ (automatisch gesteuert).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Germain-des-Prés (Paris Metro) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gérard Roland: Stations de métro d’Abbesses à Wagram. Christine Bonneton, Clermont-Ferrand 2011, ISBN 978-2-86253-382-7, S. 192.
  2. a b Jean Tricoire: Un siècle de métro en 14 lignes. De Bienvenüe à Météor. 2. Auflage. La Vie du Rail, Paris 2000, ISBN 2-902808-87-9, S. 183 f.
  3. Brian Hardy: Paris Metro Handbook. 3. Auflage. Capital Transport Publishing, Harrow Weald 1999, ISBN 1-85414-212-7, S. 36.
  4. L'automatisation de la ligne 4 est en marche ! RATP, 12. September 2022, abgerufen am 24. September 2022.
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Koordinaten: 48° 51′ 13,6″ N, 2° 19′ 59,8″ O