Schifflache

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Schifflache
Die Schifflache östlich vom Kraftwerk Staudinger

Die Schifflache östlich vom Kraftwerk Staudinger

Daten
Gewässerkennzahl DE: 247796
Lage Main-Kinzig-Kreis (Hessen)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Main → Rhein → Nordsee
Ursprung bei Großkrotzenburg aus einem Auwald
50° 5′ 35″ N, 8° 59′ 50″ O
Quellhöhe ca. 115 m ü. NN
Mündung bei Hanau-Großauheim in den MainKoordinaten: 50° 6′ 4″ N, 8° 56′ 33″ O
50° 6′ 4″ N, 8° 56′ 33″ O
Mündungshöhe ca. 105 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 10 m
Sohlgefälle ca. 1,7 ‰
Länge 5,9 km[1]
Einzugsgebiet 21,308 km²

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Die Schifflache ist ein rechter Zufluss des Mains bei Hanau-Großauheim im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Sie entsteht in einem Bruchwald bei Großkrotzenburg in der Nähe der Bundesstraße 8. Früher floss in diesem versumpften Auwald der Main[2]. Das Gebiet steht heute unter Naturschutz.

Verlauf

Die Schifflache zieht einen Bogen um Großkrotzenburg und tritt aus dem Wald aus. Sie unterquert die Bahnstrecke Hanau-Aschaffenburg und fließt zwischen Kraftwerk Staudinger und L3309 in nordwestlicher Richtung nach Großauheim. Die Schifflache quert die Straße zwischen Großkrotzenburg und Großauheim sowie die Auffahrt zur Limesbrücke (K859). Noch oberirdisch durchfließt sie einige Gärten und mündet schließlich, inzwischen unterirdisch durch ein Rohr geleitet, in der Nähe des Vereinshauses der Rudergesellschaft "Möve" in den Main.

Naturschutzgebiet Schifflache

Der Auwald im Naturschutzgebiet

Der Altmainbogen ist Teil eines ganzen Systems von Altarmen, die der Main nach Austritt aus der Mittelgebirgslandschaft durch starkes Mäandrieren und häufigen Laufwechsel in der Untermainebene geschaffen hat. Der heute verlandete und vermoorte Altlauf hat sich bis etwa 4,5 m Tiefe in die Sand- und Kiesablagerungen eingeschnitten. Die Schifflache ist in vergangener Zeit als „Großkrotzenburger Moor“ und als Torfbruch bezeichnet worden. Vor 150 Jahren - 1865 - endete der Torfabbau[3], der zu einem kleinen Wohlstand beitrug. Sie wurde bereits 1953 als Naturschutzgebiet mit einer Größe von gut 15 ha ausgewiesen. Die Fläche des heutigen Natura 2000-Schutzgebietes beträgt 61 ha.

Durch das Errichten von Trinkwasserbrunnen wurde der Grundwasserspiegel so stark gesenkt, dass es zum Sterben vieler seltenen Tier- und Pflanzenarten kam. Erst durch gezielte Wiedervernässungsmaßnahmen gelang es, den Grundwasserspiegel in der Schifflache wieder anzuheben und damit das Artensterben zu stoppen. Seit 2014 gibt es neue Tiefbohrungen.

Flora & Fauna

Blick vom Pfaffendamm nördlich von Großkrotzenburg in die Schifflache und den ehemaligen Torfbruch

Im Naturschutzgebiet mit seinen Erlenbruchwäldern, Seggenrieden sowie mit Röhricht bewachsene Feucht- und Nasswiesen kommen Kammmolche, Knoblauchkröten, Laub- und Springfrösche, Weißstörche, Breitblättrige Stendelwurze und Feuersalamander vor.

Siehe auch

Literatur

  • Lothar Nitsche/Sieglinde Nitsche: Naturschutzgebiete in Hessen. Schützen – Erleben – Pflegen. Band 1 – Main-Kinzig-Kreis und Stadt Hanau. Herausgegeben vom Naturschutzring Nordhessen e.V. und der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V., Arbeitskreis Main-Kinzig. Cognitio, Niedenstein 2002, ISBN 3-932583-05-1, S. 98–100.

Weblinks

Commons: Schifflache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  2. NSG Schifflache von Großauheim
  3. Picard, Bertold:"So alt wie die Bulau" ISBN 978-3-937774-42-8 S. 207 ff.