Schussenbecken und Schmalegger Tobel

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Das Gebiet Schussenbecken und Schmalegger Tobel ist ein mit Verordnung vom 1. Januar 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) ausgewiesenes Schutzgebiet (SG-Nummer DE-8323341) im Südosten von Baden-Württemberg.

Lage

Das rund 908 Hektar (ha) große Schutzgebiet Schussenbecken und Schmalegger Tobel gehört naturräumlich zum Bodenseebecken und Oberschwäbischen Hügelland. Seine Teilflächen liegen auf einer Höhe von 398 bis 654 m ü. NN und erstrecken sich zu 23 Prozent (= 208,1 ha) im Bodenseekreis (Eriskirch, Friedrichshafen, Meckenbeuren, Tettnang) sowie zu 77 Prozent (= 696,7 ha) im Landkreis Ravensburg (Baienfurt, Baindt, Berg, Fronreute, Horgenzell, Ravensburg, Weingarten, Wolpertswende).

Im Wesentlichen umfassen die Teilflächen das Tal der Schussen zwischen Mochenwangen in Norden und ihrer Mündung in den Bodensee zwischen Eriskirch und Langenargen, ihre Zuflüsse wie Eltishofer Ach, Güllenbach, Schwalbenbach, Schwarzach und Wolfegger Ach und den Schmalegger Tobel.

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des zusammenhängenden Fließgewässersystems mit Gräben, naturnahen und ausgebauten Bächen, naturnahen und ausgebauten Flussabschnitten, zwei Waldgebieten mit Buchenwald, Hangmischwald und ehemaligem Hartholzauenwald, sowie Stillgewässern und Niedermoorkomplexen.

Lebensräume

Die Vielfalt von Lebensraumtypen, mit in weiten Bereichen naturnahen Wäldern und mageren Flachland-Mähwiesen zeichnet sich hauptsächlich durch folgende Lebensräume aus: feuchtes und mesophiles Grünland (32 %), Mischwald (23 %) und Laubwald (17 %).

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende elf Schutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Nr. Name Ort/e Flächenanteil
[%]
Bild
LSG 4.35.038 Eisrandformen zwischen Rebholz und Knellesberg
In der Würmeiszeit vom Rheingletschers in einer Rückzugs- und Stillstandphase ausgebildete Eisrandformen mit den Seitenmoränen, Endmoränen und dem Auslauf in die Schussenniederung in ihrer vielgestaltigen natürlichen Geomorphologie.
Meckenbeuren 1
NSG 4.020 Eriskircher Ried
Einzigartiger Naturraum zwischen der Schussen- und Rotachmündung mit ausgedehnter Flachwasserzone des Bodensees, Schilfbereichen, Riedflächen, Altwassern und von Kultur geprägten Landschaftselementen als besonders naturnaher Brut-, Rast- und Nahrungsraum für viele seltene, zum Teil vom Aussterben bedrohte Tierarten
Eriskirch, Friedrichshafen
LSG 4.36.058 Flattbach
Ravensburg 1
NSG 4.151 Gornhofer Egelsee
Im Jungmoränenhügelland gelegen, in einem abgetorften Moor als Fischweiher angestaut, ist der Egelsee mit seinem Verlandungsgürtel und Gehölzsaum und den umgebenden extensiv genutzten Wiesen ein wichtiges Brut- und Rastgebiet bedrohter Vogelarten und Laichgebiet für verschiedene Amphibienarten.
Ravensburg 1
LSG 4.36.052 Hotterloch
Ravensburg 1
NSG 4.139 Kemmerlanger Moos
Natürliches Feuchtgebietsmosaik mit Verlandungszone des Flappachweihers, Quellmoor, Bachlauf, Streuwiesen und einer Mineralbodeninsel in enger Verzahnung.
Ravensburg 4
NSG 4.268
LSG 4.35.039
LSG 4.36.073
Knellesberger Moos
Weites Wiesental, dessen landschaftliche Schönheit und Eigenart durch den fast durchgängig frei mäandrierenden und weitgehend natürlichen oder naturnahen mit galeriewaldartigen Ufergehölz gesäumtem Bachlauf der Schwarzach.
Meckenbeuren, Ravensburg, Tettnang 6
NSG 4.040 Schenkenwald
Einzige größere Waldkomplexe (Oberer und Unterer Schenkenwald) im Schussental auf Alluvialboden mit größtenteils Eichen-Hainbuchen-Mischwäldern, in Mulden und Rinnen auch Erlen-Eschen-Auwäldern, und einer artenreichen Vogelwelt.
Baindt, Fronreute 7
NSG 4.279 Schmalegger und Rinkenburger Tobel
Naturnahes Tobelsystem von europäischer Bedeutung mit naturnahen Schlucht- und Hangmischwäldern, Kalktuffquellen und einem Netz naturnaher Fließgewässer mit natürlicher Dynamik und begleitet von naturnahen Eschen-Erlenwäldern.
Berg, Horgenzell, Ravensburg 25
LSG 4.36.056 Unterlauf der Schwarzach (Grenzbach)
Ravensburg 1

Flora und Fauna

Flora

Pflanzen, die im Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG[1] aufgeführt sind:

Fauna

Tierarten, die im Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt sind:

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste der in Deutschland vorkommenden Arten des Anhangs II der Fauna Flora Habitatrichtlinie

Koordinaten: 47° 46′ 44″ N, 9° 35′ 53″ O