St.-Martini-Kirche (Melle-Buer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St.-Martini-Kirche

Die St.-Martini-Kirche ist ein evangelisches Kirchengebäude in Buer, einem Ortsteil von Melle im Landkreis Osnabrück.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche ersetzte einen 1851 wegen Baufälligkeit abgebrochenen gotischen Vorgängerbau und wurde am 31. Oktober 1855 eingeweiht. Der schlanke, spitze Kirchturm ist 57 m hoch und wird auch als „Bueraner Bleistift“ bezeichnet. Der lange und hohe neoromanische Kirchenraum bietet 1000 Personen Platz.

Im Chorbogen hängt ein holzgeschnitztes Kruzifix, das etwa 1520 entstanden ist. Die kleine, 1721 durch einen niederländischen Künstler gefertigte Kanzel auf der linken Seite des Chorraums stammt aus der Vorgängerkirche. Die große Kanzel auf sieben Metern Höhe wird nur noch zu besonderen Anlässen verwendet.[1] Das Altarbild mit dem auferstandenen Christus schuf 1856 der Maler August von Kreling.[2] Über dem Mittelgang hängen drei große Kronleuchter aus dem Jahr 1981.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Westempore befindet sich das klassizistische Orgelprospekt des ursprünglichen Instruments aus dem Jahr 1855. Die Uhr in der Krone des Orgelgehäuses ist mit der Kirchturmuhr verbunden. Das Orgelwerk wurde 1981 von der Orgelbauwerkstatt Steinmann (Vlotho) im neobarocken Stil neu errichtet. Im Jahr 2003 wurde das Instrument von der Orgelbauwerkstatt ter Haseborg klanglich überarbeitet. Das heute romantisch disponierte Instrument hat 26 Register und 1696 Pfeifen auf zwei Manualen und dem Pedal.

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier Glocken der St.-Martini-Kirche aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bestanden aus einer minderwertigen Ersatzlegierung. Aus diesem Grund erhielt die Kirche ein im Jahr 2018 gegossenes qualitativ hochwertiges Geläut aus acht Bronzeglocken der Glocken- und Kunstgießerei Rincker, das im Jahre 2019 installiert und am darauffolgenden 14. April geweiht wurde.[3] Das 170 000,- teure Geläut wurde aus Spenden finanziert, 9000,- davon konnten aus dem Materialwert der alten, zum Einschmelzen gegebenen Glocken requiriert werden. Eine Herausforderung bei diesem Glockenprojekt war die Enge in der Glockenstube des schlanken Turms.[4]

Töne und Gewicht wie folgt:

1. e’-4 1371 kg

2. fis’-5 974 kg

3. gis’-6 692 kg

4. h’-4 438 kg

5. e’’-3 197 kg

6. gis’’-5 119 kg

7. h’’-3 75 kg

8. cis’’’-5 54 kg

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen zur Kirche (Memento des Originals vom 1. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.martinibuer.de auf der Website der Gemeinde
  2. Kurt Pilz: Kreling, August Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie, Band 12 (1980), S. 745.
  3. Conny Rutsch: Einbau der neuen Glocken im Meller Stadtteil Buer rückt näher. In: noz.de. 15. Februar 2019, abgerufen am 24. Februar 2024.
  4. Schwertransport im Glockenturm | die nordreportage | NDR. Abgerufen am 15. Dezember 2022 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Martinikirche (Buer) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 14′ 51,1″ N, 8° 24′ 10,3″ O