St. Johannes der Täufer (Oppolding)

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Ansicht von Süd-Osten
Ansicht von Nord-Westen

St. Johannes der Täufer in Oppolding im Landkreis Erding (Oberbayern) ist ein Kirchengebäude im Rokoko-Stil. Die Stuckarbeiten sind das Hauptwerk des Johann Anton Pader, dem Meister von Oppolding. Besonders die Kanzel ist ein gutes Beispiel eines mit Stuck verzierten Kunstwerks des Rokoko aus dieser Region.

Das Gotteshaus gehört daher neben Hörgerdorf und Eschlbach zu den drei bekanntesten Rokokokirchen im Landkreis Erding, die sich alle in einer Entfernung von weniger als fünf Kilometern zueinander befinden.

Bauwerk

Im Jahr 1764 erbaute der Erdinger Stadtmaurermeister Johann Baptist Lethner die Kirche als Saalbau. Der Bau hat einen eingezogenen halbrunden Chor mit Dreipass-förmigen Blindfenstern in der Gesimszone, eine zweigeschossige Sakristei südlich am Chor und ist durch umlaufende Lisenen und Rechteckblenden gegliedert. Am Westturm mit Zwiebelhaube finden sich die für Lethner typischen Rundbogennischen mit Lichtscharten.

Ausstattung

Stuckkanzel

Die Stuckkanzel von 1765 ist das Meisterstück von Johann Anton Pader. Die Treppenbrüstung und der Korb sind asymmetrisch geschweift und mit Rocaillen besetzt, an Stelle des Schalldeckels tritt eine volutenartig aufgelöste Rocaille-Bekrönung. Nach A. Henle ist ein Einfluss von Ignaz Günther anzunehmen.[1]

Altar

Der Hochaltar ist ein in die Tiefe gestaffelter, hoher Säulenaufbau, den Mathias Fackler aus Dorfen schuf. Franz Xaver Zellner aus Erding wendete hier das Marmorieren in hoher Vollendung an, wie es sonst selten zu finden ist.[2] Von Ferne gesehen stellt Zellner dunkles Gestein dar, das einen zerklüfteten Eindruck macht. Bei näherer Betrachtung ist zu erkennen, dass in den Hohlräumen der Felsgebilde Architekturen, Landschaften, Figuren und Schiffe dargestellt werden.

Renovierung

Bei der letzten Renovierung 1955 entdeckte Josef Blatner die Signatur JAP | D, womit der Meister von Oppolding als Johann Anton Pader identifiziert werden konnte.

Literatur

  • Bernhard Schütz, Valentin Niedermeier: Hörgersdorf - Eschlbach - Oppolding: Drei Rokokokirchen im Landkreis Erding, Verlag Schnell & Steiner 1995, ISBN 978-3795446680.

Weblinks

Commons: St. Johannes der Täufer (Oppolding) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernhard Schütz, Valentin Niedermeier: Hörgersdorf - Eschlbach - Oppolding: Drei Rokokokirchen im Landkreis Erding, S. 14.
  2. Marmorierkunst

Koordinaten: 48° 19′ 19,1″ N, 12° 1′ 0,9″ O