Staphylococcaceae

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Staphylococcaceae

Staphylococcus epidermidis

Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Firmicutes
Klasse: Bacilli
Ordnung: Bacillales
Familie: Staphylococcaceae
Wissenschaftlicher Name
Staphylococcaceae
Schleifer & Bell, 2010

Die Staphylococcaceae sind eine Familie von Bakterien. Es handelt sich um grampositive Bakterien, deren Zellwände aus vielen Schichten des sogenannten Mureins (Peptidoglycan) bestehen.

Die 2010 neu beschriebene Familie Staphylococcaceae umfasst grampositive Bakterien aus der Ordnung der Bacillales. Der GC-Gehalt (der Anteil der Nukleinbasen Guanin und Cytosin) in der Bakterien-DNA ist – wie bei allen Firmicutes – niedrig.[1] Die zweite große Gruppe der grampositiven Bakterien, die Actinobacteria, weisen hingegen einen hohen GC-Gehalt auf.

Für die Arten dieser Familie gilt, dass sie keine Endosporen als Überdauerungsformen bilden und die Zellen kokkenförmig und unbeweglich sind. Die Arten dieser Familie sind in der Regel fakultativ anaerob, sie sind Katalase-positiv, können sich jedoch im Oxidase-Test unterscheiden. Dieser verläuft negativ bei Staphylococcus, hingegen positiv bei den anderen Gattungen. Verschiedene Arten reduzieren, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist, Nitrat zu Nitrit, bzw. zu Ammonium (Denitrifikation). Bei der Denitrifikation als Form der anaeroben Atmung fungiert Nitrat statt Sauerstoff als Elektronenakzeptor.[1][2]

Aktuelle Systematik

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Gattungen dieser Familie sind (Stand 2015):[3]

Veränderte Systematik

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In den 1950er Jahren waren die Unterscheidungsmerkmale der damals bekannten Gattungen Staphylococcus und Micrococcus noch nicht klar definiert. Eine Abtrennung erschien sinnvoll wegen des Verhaltens zum Sauerstoff (fakultativ anaerob bzw. strikt aerob) und wegen des GC-Gehaltes (niedrig bzw. hoch), dennoch waren beide Gattungen der gemeinsamen Familie Micrococcaceae zugeordnet. Auch die in den 1990er Jahren neu beschriebenen Gattungen Salinicoccus und Macrococcus wurde hier zugeordnet.[1]

Immer mehr definierte chemotaxonomische Unterscheidungsmerkmale und phylogenetische Untersuchungen der 16S rRNA – ein für Prokaryoten typischer Vertreter der ribosomalen RNA – führten dann zu der Erkenntnis, dass die Systematik dieser Bakterien grundlegend neu festgelegt werden muss. 2001 wurde vorgeschlagen, die Gattungen Staphylococcus, Gemella, Salinicoccus und Macrococcus in einer gemeinsamen Familie zusammenzufassen und somit von den Micrococcaceae abzutrennen.[1]

Auf Grundlage von weiteren Untersuchungen machten Schleifer und Bell 2009 den Vorschlag, eine neue Familie Staphylococcaceae einzuführen, die die damals bekannten Gattungen Staphylococcus, Jeotgalicoccus, Macrococcus und Salinicoccus umfasst.[2] Dieser Vorschlag wurde mit Veröffentlichung im International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology (IJSEM) im Jahre 2010 dann als gültiges Taxon anerkannt. Diese Vorgehensweise ist im Bacteriological Code (englisch für „Bakteriologischer Code“) für die Systematik der Bakterien vorgeschrieben.[4]

Die Gattung Gemella wurde bis 2009 ebenfalls zur Familie Staphylococcaceae (die zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Sinne der Bakteriensystematik anerkannt war) gerechnet. Es konnte aber gezeigt werden, dass Gemella sich aufgrund einiger Merkmale von den anderen Gattungen so stark unterscheidet, dass die Zuordnung zu einer gemeinsamen Familie nicht mehr vertretbar erschien.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Friedrich Götz, Tammy Bannerman, Karl-Heinz Schleifer: The Genera Staphylococcus and Macrococcus (Chapter 1.2.1). In: Martin Dworkin u. a. (Hrsg.): The Prokaryotes. A Handbook on the Biology of Bacteria. 3. Auflage. Band 4: Bacteria: Firmicutes, Cyanobacteria. Springer, New York 2006, ISBN 978-0-387-25494-4, doi:10.1007/0-387-30744-3_1.
  2. a b Karl-Heinz Schleifer, Julia A. Bell: Family VIII. Staphylococcaceae fam. nov. In: Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage. Band 3: The Firmicutes. Springer, New York 2009, ISBN 978-0-387-95041-9, S. 392–433.
  3. Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Family Staphylococcaceae. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN). Abgerufen am 21. März 2015.
  4. Jean Euzéby: List of new names and new combinations previously effectively, but not validly, published – Validation List no. 132. In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology. Band 60, Nr. 3, 8. März 2010, ISSN 1466-5026, S. 469–472, doi:10.1099/ijs.0.022855-0.
  5. Wolfgang Ludwig, Karl-Heinz Schleifer, William B. Whitman: Revised road map to the phylum Firmicutes. In: Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage. Band 3: The Firmicutes. Springer, New York 2009, ISBN 978-0-387-95041-9, S. 1–13, doi:10.1007/978-0-387-68489-5_1.
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