Swinemünder Straße

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2015 um 17:30 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Swinemünder Straße
Wappen
Wappen
Straße in Berlin
Swinemünder Straße
Swinemünder Straße
Swinemünder Straße in Gesundbrunnen
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Mitte und Gesundbrunnen
Angelegt vor 1874
Anschluss­straßen Bellermannstraße(nordwestlich)
Querstraßen (Auswahl:) Bernauer Straße, Gleimstraße
Plätze Vinetaplatz, Arkonaplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, teilweise Autoverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 410 + 1240 Meter

Die Swinemünder Straße ist eine Straße in den Berliner Ortsteilen Mitte und Gesundbrunnen, beide im Bezirk Mitte. Sie verläuft vom Zionskirchplatz in nördlicher Richtung bis kurz hinter die Ramlerstraße. Dort geht sie in die Swinemünder Brücke über. Diese ist im Berliner Volksmund auch als Millionenbrücke bekannt. Direkt an der Brücke liegt der in den letzten Jahren umgebaute bzw. neu errichtete Bahnhof Berlin Gesundbrunnen. Am südlichen Ende der Straße, wo auch die Zählung der Hausnummern beginnt, trifft man direkt auf die Zionskirche. Die Straße überquert in Form einer Fußgängerzone den in den 1980er Jahren sanierten und teilweise umgestalteten Arkonaplatz. An dieser Stelle findet jeden Sonntag ein Flohmarkt statt.

Mauerbau 1961

Durch den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die Swinemünder Straße geteilt, da sie über die Sektorengrenze hinauslief und somit vom sowjetischen in den französischen Sektor überging. In Höhe des Hauses Nr. 20, das noch im Ostteil Berlins lag, fand sie ein jähes Ende, wobei die Zählung nicht verändert wurde. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite fand man dann plötzlich die Nummer 113 – die Hausnummern 21 bis 112 befanden sich nunmehr im Westsektor – dem damaligen Bezirk Wedding. An der Mauer wurde die Swinemünder Straße durch die direkt an der Sektorengrenze, jedoch schon im Westteil gelegene Bernauer Straße gekreuzt, die de facto ein Synonym für die Teilung der Stadt war.

An der Kreuzung zur Bernauer Straße befindet sich ein Gedenkstein mit Namen von Todesopfern an der Berliner Mauer, die in diesem Bereich der Berliner Mauer bei Fluchtversuchen ums Leben kamen.

Besonderheiten

Auffällig ist, dass im (ehemaligen) Westteil der Swinemünder Straße der größte Teil der durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Häuser abgerissen und neu errichtet wurde.

Im Ostteil hingegen blieben die Altbauten stehen, da die Mittel für einen kompletten Neuaufbau nicht vorhanden waren. Sie wurden nur notdürftig repariert, sodass hier beispielsweise bis in die späten 1970er Jahre Wohnungen mit Außentoilette zu finden waren. Eine umfangreichere Sanierung der bestehenden Altbauten fand Anfang der 1980er Jahre statt – verbunden mit der Sanierung des Wohngebietes Arkonaplatz. So übergab beispielsweise Erich Honecker 1984 die zweimillionste sanierte Wohnung an eine Berliner Arbeiterfamilie im Hause Swinemünder Straße 120.

Eine Besonderheit ist, dass die Swinemünder Straße zwischen Bernauer und Gleim- Ecke Rügener Straße als Fußgängerzone gestaltet ist, die (zumindest offiziell) nur von Polizei und Feuerwehr befahren werden darf. Vor dem Haus Swinemünder Straße 56 findet man noch alte Straßenbahnschienen, die seit den 1960er Jahren nicht mehr genutzt wurden. Die Bahn befuhr ihrerzeit die Swinemünder Straße auf ganzer Länge zwischen Zionskirchstraße und Ramlerstraße, in die sie – vom Zionskirchplatz kommend – links abbog. An der Pflasterung in der Ramlerstraße erkennt man noch den damaligen Schienenverlauf.

Weblinks

Commons: Swinemünder Straße (Berlin-Mitte) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Swinemünder Straße (Berlin-Gesundbrunnen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Der Swinemünder Straße wurde in dem Buch Zwei Kilometer Deutschland von Andreas Ulrich ein literarisches Denkmal gesetzt.

Koordinaten: 52° 32′ 33,2″ N, 13° 23′ 52,3″ O