Szwecja

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Szwecja
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Szwecja (Polen)
Szwecja (Polen)
Szwecja
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Wałecki
Gmina: Gmina Wałcz
Geographische Lage: 53° 21′ N, 16° 34′ OKoordinaten: 53° 20′ 53″ N, 16° 34′ 24″ O
Einwohner: 800
Postleitzahl: 78-611
Telefonvorwahl: (+48) 67
Kfz-Kennzeichen: ZWA
Verwaltung
Schultheiß: Naranowicz Jadwiga[1]



Szwecja (deutsch Freudenfier) ist eine Ortschaft der Landgemeinde Wałcz (Deutsch Krone) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der katholischen Gemeinde Freudenfier (Aufnahme 2010)
Gasthaus an der R 1 (1943)
Ortsteil Schönthal, an der Pilow, nordöstlich von Deutsch Krone und nordnordwestlich Schneidemühl, auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung)

Das Kirchdorf liegt in der Landschaft Großpolen am Flüsschen Pilow (poln. Piława), etwa zehn Kilometer nordöstlich von Wałcz (Deutsch Krone).

Die große Feldmark gehört zu einem Drittel aus Geschiebemergel und ist für anspruchslose Früchte sehr ertragreich. Zwei Drittel der Feldflur bestehen aus Sandböden und eignen sich vor allem zum Anbau von Kartoffeln und Roggen, aber auch für Gerste und Hafer. Die Niederungen an der Pilow sind Wiesen und Weiden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältere Ortsbezeichnungen sind Freudenführ, Freudeführ, Friedeführ und Friedefier.

Der Deutsch-Kroner Starost Hieronymus Góstomski siedelte 1590 zwei Dorfschulzen an, um 30 Bauern aus der Neumark und aus Pommern hier anzusiedeln. Der Starost Johannes Góstomski legte 1613 die Fiermühle und später die Hoppemühle an. 1631 wütete die Pest. 1635 wurde Freudenfier von durchziehenden schwedischen Soldaten geplündert.

Um 1930 hatte Freudenfier neun Wohnstätten:[2]

  • Fischereigehöft Sandkrug
  • Forsthaus Freudenfier
  • Forsthaus Hundefier
  • Forsthaus Kronerfier
  • Forsthaus Sandkrug
  • Freudenfier
  • Hoppenmühl
  • Neu Freudenfier
  • Schönthal

Im Jahr 1945 gehörte Freudenfier zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Freudenfier war dem Amtsbezirk Schönthal zugeordnet.

Nach Besetzung im Zweiten Weltkrieg durch die Rote Armee 1945 wurde Hinterpommern bis auf militärische Sperrgebiete seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die polnische Administration verwaltete Freudenfier unter dem polnischen Namen Szwecja, was auf Deutsch „Schweden“ bedeutet. Es wanderten nun Polen zu. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Freudenfier und dem Kreisgebiet vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf nebst einer Wassermühle und einer katholischen Filialkirche von Zippnow, 60 Feuerstellen (Haushaltungen) im Netzedistrikt, Kreis Krone, [3]
1818 331 königliches Dorf, Amt Schrotz[4]
1852 896 [5]
1910 1185 am 1. Dezember, davon 191 Evangelische und 994 Katholiken; sieben Einwohner mit polnischer Muttersprache[6]
1925 1188 davon 264 Evangelische und 924 Katholiken[2][7]
1933 1260 [7]
1939 1227 [7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum Kirchspiel Deutsch Krone.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 führte durch Freudenfier die Reichsstraße R 1, die von Aachen über Potsdam und Berlin nach Königsberg (Preußen) und Eydtkuhnen führte.

Persönlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freudenfier, Dorf, rechts der Pilow, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Freudenfier (meyersgaz.org).
  • Schönthal, Forstgutsbezirk, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  • Georg Raddatz: Geschichte des Dorfes Freudenfier, Kreis Deutsch Krone in Grenzmärkische Heimatblätter 1934, Heft 2, Seite 61
  • Manfred Falkenberg: Geschichte und Geschichten aus Freudenfier, (Band 1 und 2), Eigenverlag, Ammerbuch, 2007
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises, Thorn 1867, S. 220 (Google Books)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wykaz Sołectw Gminy Wałcz (Liste der Städte der Gemeinde Deutsch Krone). Abgerufen am 8. April 2013.
  2. a b Die Gemeinde Freudenfier im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 56 (Google Books).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 387 (Google Books).
  5. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 161 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 35 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 122 (Google Books).
  7. a b c Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Marienwerder, Band 76, Nr. 28, vom 14. Juli, Marienwerder 1886, S. 209–210, Ziffer 17 (Google Books).