Tabbed Browsing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. August 2016 um 08:24 Uhr durch Mö1997 (Diskussion | Beiträge) (BKL entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tabbed Browsing (engl. [tæbd braʊzɪŋ]) oder Registernavigation ist eine Form eines Multiple Document Interface (MDI), bei dem die einzelnen Dokumente innerhalb des gemeinsamen Programmfensters jeweils über eine Schaltfläche am Rand der Darstellungsfläche angesprochen werden (Wechseln zwischen den Fensterobjekten, Schließen etc.). Diese Schaltflächen werden in Analogie zum Registerkarten-System bei Aktenbeständen Reiter (engl. Tabs) genannt.

Am bekanntesten ist die Registernavigation als Merkmal von Webbrowsern.

Details

Im Hintergrund befindliche Seiten lassen sich beim Tabbed Browsing über die Reiter von so genannten Registerkarten anwählen, die in einer eigenen Registerleiste angeordnet sind. Dabei wird dann nicht mehr für jedes Internet-Dokument eine eigene Anwendung gestartet, sondern es werden alle Seiten in Registerkarten dargestellt, die über in einer gesonderten Leiste angeordnete Reiter anwählbar sind.

Gegenüber den freier positionierbaren und in der Größe individuell veränderbaren MDI-Fenstern stellen Registerkarten zunächst eine Einschränkung dar. Der Vorteil liegt aber in einem schonenderen Umgang mit Betriebsmitteln (wie Arbeitsspeicher und Bildschirm-Platz) im Vergleich zum Öffnen neuer Programmfenster.

Manche Webbrowser (z. B. Opera) kombinieren MDI-Fenster mit Registerkarten, indem die Registerleiste fest bleibt, die einzelnen Webseiten sich aber auch in kleineren Fenstern im Programm anzeigen lassen. So werden die Vorteile der Registernavigation mit den Vorteilen von MDI-Programmen kombiniert.

Die in den Registerkarten geladenen Seiten können, auch wenn sie gerade nicht sichtbar sind, aktive Inhalte wie JavaScript ausführen. Aus diesem Grund gab es im Oktober 2004 eine Sicherheitswarnung auf mehreren Webseiten zur IT-Sicherheit.[1]

Begriffsherkunft

Der Begriff „Tabbed Browsing“ stammt aus dem Englischen. Im Zuge der Weiterentwicklung des Internet Explorers führte Microsoft mit der Version 7 die deutsche Bezeichnung „Registernavigation“ ein (siehe Registerkarte).

Der Begriff „Tab“ (Plural: „Tabe“ oder „Tabs“) ist ein eingedeutschtes englischsprachiges Wort für Reiter, einen aus einer sortierten Blättermenge hervorstehenden kleinen Teil mit Verzeichnis-Beschriftung, z. B. die unterschiedlich breiten Seiten eines Telefonbuches mit Angabe des Anfangsbuchstabens oder aufgesteckte Karteireiter.

Entwicklung

Der erste Webbrowser mit Registerkarten erschien 1994 und trug den Namen „InternetWorks“. 1998 folgte NetCaptor als alternative Oberfläche für den darunter laufenden Programmkern des Internet Explorers. Opera beherrscht diese Funktion seit 2000. Seit 2006 hat praktisch jeder bekannte Browser eine integrierte Unterstützung für das Tabbed Browsing (Microsoft erst mit dem IE7; zuvor hatte sich Microsoft abfällig über Tabbed Browsing geäußert).

Für ältere Versionen des Internet Explorers gibt es alternative Oberflächen wie Avant Browser, Maxthon oder den Abolimba Multibrowser (ab 2001), welche dieselbe Programmbibliothek benutzen, jedoch Tabbed Browsing unterstützen.

Webbrowser mit Tabbed Browsing

Einzelnachweise

  1. Spionagegefahr durch Tabbed-Browsing – eine Sicherheitswarnung vom Heise-Newsticker (vom 21. Oktober 2004)