Taos Pueblo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2016 um 14:00 Uhr durch H-stt (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte und Kultur: wortdopplung vermieden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Taos Pueblo

Taos Pueblo
Lage in New Mexico
Basisdaten
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: New Mexico
County: Taos County
Koordinaten: 36° 26′ N, 105° 33′ WKoordinaten: 36° 26′ N, 105° 33′ W
Zeitzone: Mountain (UTC−7/−6)
Einwohner: 1.196 (Stand: 2020)
Haushalte: 386 (Stand: 2020)
Fläche: 40,5 km² (ca. 16 mi²)
davon 40,5 km² (ca. 16 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Höhe: 2170 m
Postleitzahl: 87571
Vorwahl: +1 575
FIPS: 35-76410
GNIS-ID: 0928824
Website: taospueblo.com/index.php

Taos Pueblo ist die vermutlich älteste, durchgängig bewohnte Siedlung in den Vereinigten Staaten. Das Dorf besteht aus zwei Pueblos und liegt im Norden des US-Bundesstaates New Mexico im Taos County in der Taos-Indianerreservation beidseitig des Rio Pueblo, der auch Red Willow Creek genannt wird. In den beiden Hauptgebäuden wohnen rund 150 Indianer des ebenfalls Taos genannten Volkes in weitgehend traditioneller Lebensweise. 1992 erklärte die UNESCO Taos Pueblo zum Weltkulturerbe.[1] Taos Pueblo ist auch ein Census-designated place mit 1264 Einwohnern (Stand: 2000), von denen 95 % Indianer sind, und einer Fläche von 40,5 km² um die Siedlung.

Geschichte und Kultur

Grundriss der beiden Pueblos
Details der Bauweise

Die ältesten Teile der heutigen Gebäude gehen auf die Anasazi-Kultur zurück und wurden zwischen 1000 und 1450 errichtet. Als die Spanier ab 1540 den heutigen Südwesten der Vereinigten Staaten erreichten, fanden sie die Siedlung auf der Suche nach den legendären „Sieben Goldenen Städten“ im Goldland Cibola.

Die Bauten bestehen aus Adobe-Lehmziegeln, sie sind mehrstöckig angelegt, die oberen Stockwerke springen zurück. Zum Aufstieg in obere Stockwerke dienen auch heute noch überwiegend Leitern.

Die Bewohner identifizieren sich zu über 90 % als römisch-katholisch, integrieren aber in ihre Glaubensausübung traditionelle Riten ihrer ethnischen Religionen. Details ihrer religiösen Überzeugungen und Praktiken sind Außenstehenden nicht zugänglich. Das Innere ihrer katholischen Kirche „San-Geronimo-Kapelle“ darf nicht fotografiert werden. Während größerer Feiern, die jährlich Ende August stattfinden, und gegebenenfalls zu anderen Zeiten wird der Zugang zum gesamten Gebiet für Nicht-Angehörige des Pueblos untersagt.

Die Rückgabe des den Bewohnern von Taos Pueblo heiligen Blue Lake und angrenzenden Lands nordöstlich der Siedlung und südöstlich des Wheeler Peak in den Jahren 1970 und 1996 war ein bedeutender Schritt auf dem Weg der Selbstverwaltung der Indianer. Der Blue Lake ist das zentrale Heiligtum und der Ort der Schöpfungsgeschichte der Taos. Das Gebiet war 1906 vom Reservat abgetrennt und dem United States Forest Service übergeben worden. Langjährige Proteste wurden durch Verbote der traditionellen Religionsausübung im Gebiet beantwortet, weil diese den Gebrauch von Mescalin einschließen. Erst Präsident Richard Nixon erkannte die kulturelle Bedeutung des Landes an und übertrug den See im September 1970 auf die Taos zurück. Die Taos bezeichnen diesen Schritt als das wichtigste Ereignis in ihrer jüngeren Geschichte.[2] Das Gebiet wurde 1996 durch Gesetz erweitert. Es dient ausschließlich den kulturellen Gebräuchen der Taos, der Zugang ist Außenstehenden untersagt. Die Anerkennung der Rechte der Taos im Jahr 1970 gilt als ein Vorläufer des Indian Self Determination Act von 1975.

Taos Pueblo ist eine Touristenattraktion, die Bewohner leben überwiegend vom Tourismus, sowie der Anfertigung von Kunstwerken und Kunsthandwerk, das vorwiegend an Besucher verkauft wird. Darüber hinaus dient die Landwirtschaft zur Selbstversorgung.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Taos Pueblo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Welterbe
  2. Taospueblo.com: Blue Lake 40th Anniversary, abgerufen am 13. August 2010