Tekrum

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Tekrum-Werk Theodor Krumm

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 18. Januar 1897
Auflösung 2005
Auflösungsgrund Übernahme durch
Griesson – de Beukelaer
Sitz Ravensburg
Mitarbeiterzahl 300
Umsatz 26
Branche Gebäckherstellung
Website www.tekrum.de
Stand: 2004
Griesson - de Beukelaer Werk Ravensburg (2007)
ehemaliges Tekrum-Werk in der Ziegelstraße in Ravensburg (inzwischen abgerissen)

Tekrum ist eine Marke für Feingebäck und Konditorenprodukte des Gebäckherstellers Griesson – de Beukelaer. Zu den Produkten, die unter dieser Marke vertrieben werden, gehören Tekrum-Florentiner, Mandelhörnchen, Nussecken und Waffelgebäck (Eiswaffeln, Fächerwaffeln, Hohlhippen).

Geschichte

Die Tekrum-Werk Theodor Krumm GmbH & Co. KG in Ravensburg war einer der führenden Hersteller von Fein- und Eisgebäckspezialitäten in Deutschland. Die Wurzeln des Unternehmens liegen im Café Krumm, das Theodor und Maria Krumm am 17. Dezember 1897 im Gebäude Bachstraße 28 in Ravensburg eröffneten. Theodor Krumm wurde 1871 als Sohn der Bäckersleute Josef und Maria Krumm in Grötzingen geboren und hatte vor Eröffnung des Cafés in Ravensburg in Lehre und anschließenden Wanderjahren u.a. Herrenberg, Heilbronn, Heidelberg und Speyer gearbeitet, wo er seine Ehefrau kennengelernt hatte. Das elegant im Stil eines Wiener Kaffeehaus eingerichtete Café in Ravensburg war mit eigener Backstube, eigener Konditorei, einer Kaffeerbrennerei und zwei Billardtischen ausgestattet. Das Café wurde 1928 vom Konditor Richard Rehfuß übernommen.[1] 1911 erfand Theodor Krumm seine Makrone. 1912 wurde das Unternehmen zum Hoflieferanten des württembergischen Hofes ernannt, damit verbunden entstand die Marke Tekrum. 1913 wurde im Zuge der erfolgreich vermarkteten Krummschen Mandelmakronen die erste Fabrik gebaut. Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Café Krumm auf Grund der schlechten Entwicklung durch Rohstoffmangel und Einwirkungen des Ersten Weltkrieges verkauft. 1925 entstand am Stadtrand von Ravensburg in der Ziegelstraße eine neue Fabrik und die Produktpalette wurde um Eiswaffel-Spezialitäten erweitert.[2] Aufgrund der erfolgreich laufenden Waffelproduktion wurde die Fabrik 1928 für eine Waffelbäckerei erweitert[3]. 1937 wurde die erste Backstraße eingerichtet[4]. Wie durch den Ersten Weltkrieg wurde die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens auch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. 1949 wurden die bestehenden Werksanlagen erweitert. 1968 starb der Firmengründer Theodor Krumm. Nach verschiedenen Rechtsformen firmierte das Unternehmen ab 1974 unter Tekrum-Werk Theodor Krumm GmbH & Co KG[5]. 1987 wurde das Grundstück in der Schwanenstraße erworben. Schritt für Schritt wurde die Produktion von der Ziegelstraße in eine mehrmals erweiterte Fabrik in die Schwanenstraße verlegt. Seit Oktober 2001 befinden sich alle Betriebsteile in der Schwanenstraße.

1997 wurde es als Familienunternehmen im Besitz verschiedener Zweige der Familie Krumm geführt. 1997 beteiligte sich Griesson – de Beukelaer (GdB) mit 50 Prozent an Tekrum. Tekrum setzte Ende der 1990er Jahre mit 350 Mitarbeitern umgerechnet rund 40 Millionen Euro um, 2004 mit 300 Mitarbeitern 26 Millionen Euro. Tekrum produzierte auch für verschiedene Fremdmarken. Im Februar 2005 übernahm Griesson - de Beukelaer rückwirkend zum 1. Januar 2005 auch die restlichen Anteile. Nach der Übernahme verschwand Tekrum als Unternehmen - der Markenname blieb erhalten. Seither werden jedoch rund ein Drittel der klassischen Tekrum-Produkte, darunter die Mandelmakrone, nicht mehr hergestellt.

Der Standort Ravensburg wird heute als Griesson - de Beukelaer Werk Ravensburg geführt. Dort produzierten damals über 280 Mitarbeiter Premium-Konditorenprodukte der Marke Tekrum sowie seit 2006 auch unter der Marke Mövenpick. Erstmals 2006 startete eine bundesweite Fernsehkampagne für die Marke Tekrum. Die Produktion der traditionellen „Tekrum-Mandelmakronen“ wurde 2007 eingestellt. Etwa 100 Arbeitsplätze wurden bis Ende 2015 abgebaut.[6]

Zum Jahreswechsel 2015/2016 wurde der Verkauf von Tekrum an den Schweizer Biscuit-Hersteller Kambly bekannt.[7] Die Übergabe soll nach Restrukturierungen im Jahr 2016 zum 1. Januar 2017 erfolgen; danach soll in Ravensburg auch unter der Marke Kambly produziert werden.[8]

Einzelnachweise

  1. Beate Falk: Ravensburg in alten Ansichten Band 2. Zaltbommel, Niederlande. 1998. ISBN 978-90-288-6556-3
  2. Presseinformation von Griesson-de Beukelaer vom 16. November 2007 (PDF; 59 kB)
  3. http://www.mcbodensee.de/uploads/media/cn-jan-2002.pdf Vom Café zur Ravensburger Feinbäckerei
  4. Cornelia Rauh-Kühne und Michael Ruck: Regionale Eliten zwischen Diktatur und Demokratie. R.Oldenbourg Verlag, München. 1993. ISBN 3-486-55950-8, S. 205
  5. https://wabw.uni-hohenheim.de/70072.html Tekrum:Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg
  6. swr.de, 18.12.2015
  7. Berner Zeitung, 16.12.2015
  8. wochen-zeitung.ch, 24.12.2015

Weblinks

Koordinaten: 47° 46′ 8,2″ N, 9° 35′ 41,4″ O