Teufelskanzel (Nienstedt)

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Die Teufelskanzel

Die Teufelskanzel ist eine als Naturdenkmal ausgewiesene Felsklippe im Deister bei Nienstedt, einem Stadtteil von Bad Münder am Deister im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teufelskanzel befindet sich etwa 2 km nördlich der Ortsmitte von Nienstedt auf dem Südwesthang des Deisters etwa 100 m unterhalb des Kamms. Die Klippe liegt westnordwestlich des 382 m ü. NHN[2] hohen Reinekensiekskopfs etwa im Bereich der 350-m-Höhenlinie, vom Gipfel ist sie etwa 400 m entfernt. Etwa 20 m nordwestlich der Teufelskanzel verläuft ein auch als Trasse einer Versorgungsleitung des Nordmannsturms dienender, anspruchsvollerer Abschnitt eines Wanderwegs von Nienstedt über die Wallmannshütte zum Deisterkamm.

Teufelskammer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teufelskanzel liegt in der Teufelskammer, einem Bereich des Staatsforst im Deister zwischen dem Nordmannsturm und der Alten Taufe. Neben der forstwirtschaftlichen Nutzung des Rotbuchenwalds gab es hier einen Steinbruch östlich der Teufelskanzel beim Nordmannsturm sowie mehrere Stollen wie dem Teufelskammerstollen etwa 500 m westlich der Teufelskanzel zur Förderung von Steinkohle.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

einfallende Gesteinsschichten an der Südostseite der Teufelskanzel

Die Teufelskanzel ist ein als Felsklippe kategorisierter Sandsteinquader mit einem geschätzten Volumen von ca. 37 m³.[3] Am Deisterhang finden sich in der Umgebung der Teufelskanzel zahlreiche weitere kleinere Sandsteinblöcke. Grund ist die unterschiedliche Verwitterung der am Südwesthang zu Tage tretenden, nach Nordosten einfallenden Sandstein- und Mergelschichten aus der Unterkreidezeit.[4]

Naturdenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Hameln-Pyrmont führt die „Teufelskanzel im Deister“ unter dem Kennzeichen ND-HM 174 als Naturdenkmal.[1] Als Schutzgrund werden Eigenart und erdgeschichtliche Bedeutung genannt.[3]

Sage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sage erzählt, ein wütender Riese habe die Teufelskanzel und die Felsblöcke in der Teufelskammer aus dem südwestlich des Deisters liegenden Sünteltal an ihren heutigen Platz geschleudert.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Teufelskanzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Verzeichnis gemäß § 14 Abs. 9 NAGBNatSchG - Naturdenkmale. (pdf; 23,7 kB). Landkreis Hameln-Pyrmont - untere Naturschutzbehörde, 10. August 2015, abgerufen am 4. Januar 2016.
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. a b Anlage 2) Zur Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Hameln-Pyrmont vom 07.06.2005. (pdf; 7,84 MB) S. 76, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 10. März 2015.
  4. Curt von Daniels, Friedrich Wilhelm Luppold: Steinkohlenflöz nahe "Alte Taufe" bei Nienstedt im Deister. (pdf; 373 kB) Abgerufen am 1. März 2017.
  5. Die Sage von Haniel und Esegir. (Quelle: Wolfgang Schiefer: Haniël und Esegir – die Riesen in Deister und Süntel; in Der Söltjer; 1985; S. 88f.). Abgerufen am 1. März 2017.

Koordinaten: 52° 16′ 21,5″ N, 9° 26′ 54,7″ O