Toningenieur

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Toningenieur (englisch Sound Engineer, Audio Engineer oder auch Balance Engineer) ist ein technischer Beruf, der in den Bereichen Tontechnik, Studio- und Tonaufnahme, Aufnahmetechnik (Digital/Analog), Signalverarbeitung, Akustik und Computerproduktionen angesiedelt ist. Das Tätigkeitsfeld überschneidet sich teilweise mit dem des Tontechnikers sowie des Tonmeisters. Im Unterschied zum Tonmeister, der auch musikalische Belange wie die Notentreue überwacht, ist das Aufgabengebiet des Toningenieurs überwiegend die technische Betreuung der Produktion.

Berufsbezeichnung

Die Berufsbezeichnung Ingenieur ist in der Bundesrepublik Deutschland seit Anfang der 1970er Jahre durch die Ingenieurgesetze der Bundesländer geschützt und wird seither nur an Absolventen entsprechender Bildungseinrichtungen verliehen. Die Bezeichnung „Toningenieur“ wie auch der immer öfters anzutreffende Begriff "Audioingenieur" darf daher in Deutschland ungeachtet der Inhalte nur von Absolventen mit einem Hochschulstudium, i. d. R. einer Ingenieurwissenschaft mit entsprechender Vertiefung oder mit Erlaubnis der Ingenieurkammer geführt werden. Ähnliches gilt für den ebenfalls von einschlägigen Hochschulen vergebenen akademischen Grad des Diplomtonmeisters. Die unbefugte Führung solcher Bezeichnung wird je nach Bundesland mit einer Geldstrafe bis zu 10.000 Euro geahndet.

Der Begriff Tontechniker sowie die englischen Bezeichnungen „engineer“ sowie "audio engineer" ist hingegen nicht gesetzlich geschützt.

Aufgaben

Der Toningenieur ist hauptsächlich für die technische Seite der Aufnahme von Musik bei Studioproduktionen verantwortlich; er baut die Schaltungen auf, pegelt die Mikrofone ein, prüft die Akustik des jeweiligen Raumes, ist für die Übertragungswege zum Aufzeichnungsgerät und die Tonmischung verantwortlich. Neben technischer Kenntnisse sind aber oft auch grundlegende musikalische Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich.

Viele frühere Tätigkeiten der reinen Tontechnikers werden aus Kostengründen und Wegfall vieler Aufgaben heute ebenfalls vom Toningenieur mit übernommen.

Umgekehrt werden typische Tätigkeiten des Toningenieurs auch von Absolventen der Tonmeister-Studiengänge ausgeübt, beispielsweise bei Rundfunkanstalten der ARD in Deutschland oder im Tonstudio-Bereich.

Studium

Im Gegensatz zum Ausbildungsberuf des Tontechnikers bzw. Tonassistenten, wird der Titel Dipl.-Toningenieur ausschließlich an einer Hochschule erlangt. Der Studiengang Toningenieur/in ist eine interdisziplinäre Studienrichtung, die dabei häufig im Rahmen einer Spezialisierung während eines Elektrotechnik- oder Informationstechnik-Studiums an einer Fachhochschule oder Universität eingeschlagen wird. Zu den Studieninhalten gehören Themen wie Mathematik, Physik, Elektrotechnik, Signalverarbeitung, Regelungstechnik, Nachrichtentechnik, Elektronik, technische Informatik, musikalische Grundlagen, Studio- und Aufnahmetechnik, Audiotechnik und Akustik sowie Computertechnik.

Die Fachhochschule Düsseldorf und die Robert-Schumann-Hochschule bieten gemeinsam den Studiengang Ton und Bild an. Dieser schließt nach acht Semestern mit dem Bachelor of Engineering ab. Die interdisziplinäre Ausbildung ist sowohl naturwissenschaftlich-technisch als auch künstlerisch-gestalterisch ausgerichtet. Der Masterstudiengang ist in Planung. Der Diplom-Studiengang "Ton- und Bildtechnik" lief im Jahr 2013 aus.

Die folgenden Universitäten bilden zum Diplom-Ingenieur aus:

Die folgende Universität bildet im Master-Studiengang Sound for Picture aus:

Vereinzelt vergeben Hochschulen im Rahmen eines verkürzten Studiums oder einem Aufsatz zu einem bestehenden Studium den Titel "bachelor of arts" "bachelor of audio engineering", die aber wiederum kein Ingenieurdiplom darstellen.

Siehe auch

Weblinks