UN-Klimakonferenz

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Logos internationaler Klimaschutzkonferenzen

Die UN-Klimakonferenz (englischer Originaltitel United Nations Climate Change Conference, auch (Welt-)Klimagipfel oder Welt-Klimakonferenz) ist die jährlich stattfindende Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties, COP) der UN-Klimarahmenkonvention. Seit 2005 ist die Konferenz um das Treffen der Mitglieder des Kyoto-Protokolls ergänzt worden (Meeting of the Parties to the Protocol, MOP).

Im Mittelpunkt der Klimakonferenzen stand lange Zeit, ein Nachfolgeregime für das 2012 auslaufende Kyōto-Protokoll zu entwickeln. Dies ist bislang das einzige völkerrechtlich verbindliche Instrument der Klimaschutzpolitik. Im Kyōto-Protokoll selbst sind nur vergleichsweise geringe Verpflichtungen der Industrieländer zur Reduktion ihres Ausstoßes an Treibhausgasen festgeschrieben. Auf der UN-Klimakonferenz in Durban wurde beschlossen, dass das Kyōto-Protokoll zunächst ab 1. Januar 2013 mit einer zweiten Verpflichtungsperiode verlängert werden soll, Reduktionsziele und Dauer der zweiten Verpflichtungsperiode wurden auf der 18. UN-Klimakonferenz in Katar 2012 festgelegt.

Eine globale Post-Kyoto-Regelung, an die viele nach dem Scheitern der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 nicht mehr glaubten, wurde auf der 21. UN-Klimakonferenz in Paris beschlossen. Der Vertrag soll spätestens 2020 in Kraft treten.

1995: Berlin (COP 1)

Sonderbriefmarke zur 1. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention

Die erste UN-Klimakonferenz fand vom 28. März bis 7. April 1995 in Berlin statt. Auf dieser Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties, COP) zur Klimarahmenkonvention, der sogenannten COP-1, einigten sich die teilnehmenden Staaten auf das „Berliner Mandat“.[1] Dieses Mandat umfasste die Einrichtung einer formellen „Ad-hoc-Gruppe zum Berliner Mandat“ (Ad hoc Group on the Berlin Mandate, AGBM). Diese Arbeitsgruppe hatte die Aufgabe, zwischen den jährlich stattfindenden Klimakonferenzen ein Protokoll oder ein anderes rechtlich verbindliches Instrument auszuarbeiten, das feste Reduktionsziele und einen Zeitrahmen zu ihrer Erreichung beinhalten sollte.[2][3] Im Sinne des in der Klimarahmenkonvention festgeschriebenen Grundsatzes der „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten“[4] wurden Schwellen- und Entwicklungsländer bereits zu diesem Zeitpunkt von verbindlichen Reduktionen ausgeklammert.[5] Außerdem wurden die Nebenorgane Subsidiary Body for Scientific and Technical Advice (SBSTA) für wissenschaftliche und technische Fragen und Subsidiary Body for Implementation (SBI) für Fragen zur Umsetzung begründet[6] sowie Bonn als Sitz des Klimasekretariats festgelegt.

Die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel hatte maßgeblichen Anteil an dem weitgehenden Versprechen seitens der deutschen Delegation, sich frühzeitig auf den größten einzelnen Beitrag zur Treibhausgas-Reduktion unter allen Industriestaaten zu verpflichten. Diese frühzeitige Verpflichtung wird als ein entscheidender Faktor angesehen, weshalb einer rechtlich verbindlichen Emissionsreduktion zunächst ablehnend gegenüberstehende Staaten bis 1997 doch noch ins Boot geholt werden konnten.[7]

1996: Genf (COP 2)

Im Vorfeld der zweiten Konferenz der Vertragsstaaten im Juli 1996 in Genf hatte die eingerichtete Arbeitsgruppe zum Berliner Mandat unter dem Vorsitz des Argentiniers Raúl Estrada Oyuela bereits drei vorbereitende Sitzungen abgehalten. In Genf selbst fand zeitgleich mit der COP-2 die vierte Sitzung statt. Die anwesenden Minister und andere Verhandlungsführer einigten sich nach einem komplizierten Abstimmungsprozess auf die „Genfer ministerielle Deklaration“ (Geneva Ministerial Declaration). Darin wurden die Schlussfolgerungen aus dem 1995 fertiggestellten Zweiten IPCC-Sachstandsbericht zur wissenschaftlichen Grundlage für den weiteren Prozess der internationalen Klimaschutzpolitik gemacht sowie die anstehende Ausarbeitung einer rechtlich verbindlichen Regelung zur Reduktion von Treibhausgasen bekräftigt. Auf der Berliner Konferenz noch offen zutage getretene Widerstände seitens der USA, Kanadas, Australiens und besonders der OPEC-Staaten gegen ausdrückliche Reduktionsziele konnten damit überwunden werden.[8]

2005: Montreal (COP 11/CMP 1)

Das elfte Treffen der 189 Vertragsstaaten des Abkommens (COP-11) fand vom 28. November bis zum 9. Dezember 2005 im kanadischen Montreal mit etwa 10.000 Teilnehmern statt. Begleitet wurde dieses durch das erstmalige Treffen der Vertragsstaaten des bei der COP-3 im japanischen Kyōto verabschiedeten Kyoto-Protokolls, das infolge der Ratifikation durch Russland am 16. Februar 2005 in Kraft getreten war.

Ziel war es, über die Umsetzung des in Japan geschlossenen Vertrages zu beraten und ihn durchzusetzen. Die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention hatten 1997 vereinbart, von 2008 bis 2012 die Emissionen der sechs Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) um durchschnittlich 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

CMP steht offenbar für “Conference of the Parties serving as the meeting of the Parties to the Kyoto Protocol”.[9]

2006 Nairobi (COP 12/CMP 2)

Auf der UN-Klimakonferenz in Nairobi 2006 sollten zwei große Themenblöcke diskutiert werden: 1. Wie werden die Verhandlungen für das Post-2012-Klimaregime strukturiert? Und 2. Welches Handlungspaket für Entwicklungsländer kann beschlossen werden, das der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, der Nutzung des Clean Development Mechanism und dem Technologietransfer dient?

In Nairobi hat sich nach Auffassung vieler Beobachter gezeigt, dass es für grundlegende Verhandlungsfortschritte nicht ausreicht, wenn Umweltminister oder darunter anzusiedelnde Delegierte verhandeln, da diese meist keine ausreichende Entscheidungsbefugnis haben. Eine der Hauptforderungen von Klimaschützern nach Nairobi war es daher, dass nun die Staats- und Regierungschefs den Prozess vorantreiben sollten.[10]

2007: Bali (COP 13/CMP 3)

Die UN-Klimakonferenz auf Bali 2007 sollte vor allem das weitere Vorgehen auf dem Weg zu einem Kyōto-Nachfolge-Abkommen abstecken. Die langwierigen Verhandlungen drohten bis zuletzt an der fehlenden Kompromissbereitschaft der USA zu scheitern, die sich nicht auf verbindliche Zielmarken einlassen will, sondern auf freiwillige Selbstverpflichtung und die Innovationskraft der Wirtschaft setzt. Dass trotz dieser schwierigen Ausgangskonstellation ein großer Schritt in Richtung der gemeinsamen Klimaschutzbestrebungen („Fahrplan von Bali“) gelingen konnte, ist in erster Linie der Solidarisierung Europas mit den Schwellenländern zu verdanken. Die Teilnahme der G-77-Staaten (Entwicklungs- und Schwellenländer, wie Indien, die Volksrepublik China, Pakistan) wurde mit einem umfangreichen Technologietransfer aus Europa verbunden.[11] Europa soll das technische Know-how liefern, um damit wirtschaftliches Wachstum und einhergehenden Klimaschutz auch in den G-77-Staaten zu ermöglichen. Durch diesen Verhandlungsschritt gelang es den G-77-Staaten und Europa, die USA in der Verhandlung vollkommen zu isolieren – eine Position, in der ein Nichteinlenken die Beziehung zur Weltgemeinschaft wohl nachhaltig beschädigt hätte. Sie verzichteten auf ihre Veto-Stimme.[12] Hoffnungen auf ein weiteres Einlenken der USA nach einem Regierungswechsel erfüllten sich nicht.

Verhandlungsergebnisse

  • Die Verhandlungsphase für den Kyōto-Nachfolge-Vertrag wurde auf drei Jahre festgelegt und sollte Ende 2009 in Kopenhagen zur Unterzeichnung führen. Ob die Ergebnisse den Herausforderungen gerecht werden, ist umstritten.[13]
  • Konkrete Höchstwerte für Emissionen wurden nicht festgelegt. Lediglich der Appell mit „tiefen Einschnitten bei den weltweiten Emissionen“ zum Klimaschutz beizutragen, wurde aufgenommen.
  • Es wurde ein „UN-Klimaschutzfonds“ eingerichtet, der bei der Bewältigung von Folgen des Klimawandels Unterstützung bieten soll.
  • Ab 2013 sollen waldreiche Länder die emissionskompensierenden Effekte ihrer Regenwaldgebiete im Rahmen des Emissionsrechtehandels an Industrienationen verkaufen können. Der Wald wäre damit vor Abholzung oder Rodung geschützt.
  • Ein umfassender Technologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern wurde vorgesehen.[14]
  • Allerdings blieb Bali hinter dem zurück, was von der internationalen Klimaforschung verlangt wird.[13]

2008: Posen

Die UN-Klimakonferenz in Posen fand vom 1. bis 12. Dezember 2008 statt. Sie diente der weiteren Aushandlung einer Nachfolgeregelung zum Kyōto-Protokoll, die 2009 endgültig beschlossen werden sollte. 187 Staaten haben an der Konferenz teilgenommen. Die Konferenz war zeitgleich das 14. Treffen der Mitgliedstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP-14) wie auch das vierte Zusammenkommen der Unterzeichnerstaaten des Kyōto-Protokolls (MOP-4) seit seinem Inkrafttreten 2005.

2009: Kopenhagen

Auf der 15. UN-Klimakonferenz (COP 15), die vom 7. bis 18. Dezember 2009 in Kopenhagen stattfand, konnte das 2007 vereinbarte Ziel, eine Nachfolgeregelung für das Kyōto-Protokoll zu beschließen, nicht erreicht werden. Stattdessen wurde vereinbart, die unverbindliche „Kopenhagener Vereinbarung[15] zur Kenntnis zu nehmen.

2010: Cancún

Auf der 16. UN-Klimakonferenz (COP 16), die vom 29. November bis 10. Dezember 2010 in Cancún/Mexico stattfand, sollte der in Kopenhagen gescheiterte Versuch fortgesetzt werden, ein rechtlich verbindliches Nachfolgeabkommen für das Kyōto-Protokoll zu beschließen. Der Gipfel endete mit dem Minimalziel, die Geltung des Kyōto-Protokoll bis 2012 zu verlängern. Beschlossen wurden außerdem ein Waldschutzprogramm sowie ein Hilfsfonds für Entwicklungsländer.

2011: Durban

Die UN-Klimakonferenz in Durban (COP 17)[16][17] begann am 28. November und sollte ursprünglich am 9. Dezember 2011 enden[18][19]; da bis zum Schluss Uneinigkeit über das Abschlussprotokoll, verbindliche Absprachen sowie einen Zeitplan für einen neuen Weltklimavertrag herrschte, wurde sie auf den 11. Dezember verlängert.[20][21] Zwar ist in Durban eine Einigung erzielt worden, doch bleiben die Beschlüsse hinsichtlich der Umsetzung unverbindlich. Demnach sollte 2012 in Qatar das Kyōto-Protokoll mit einer zweiten Verpflichtungsperiode verlängert werden und bis zum Jahr 2015 ein verbindliches Klimaschutzabkommen ausgehandelt werden, das 2020 in Kraft treten soll. Im Anschluss trat Kanada aus dem Kyōto-Protokoll aus.[22][23][24]

2012: Doha

Die UN-Klimakonferenz in Doha 2012 (COP 18) vom 26. November bis 7. Dezember 2012[25][26] wurde als problematisch beschrieben.[27] Laut Statistiken der Weltbank ist das Erdöl-Emirat Katar derzeit das Land mit dem weltweit höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf der Bevölkerung.[28][29][30] Ergebnisse der Konferenz sind zum einen die erneute Verlängerung des Kyoto-Abkommens bis 2020, und zum anderen soll 2014 eine Überprüfung der CO2-Reduktionsziele stattfinden. 2020 soll außerdem ein verbindlicher Weltklimavertrag für alle Länder vereinbart werden. Zur Finanzierung des Klimawandels wurden den Entwicklungsländern und den vom Klimawandel betroffenen Staaten finanzielle Zusagen in Höhe von 100 Milliarden Dollar zugesagt.

2013: Warschau

Vom 11. bis 23. November fand die UN-Klimakonferenz in Warschau 2013 (COP 19) statt.

Diskutiert wurde die Einteilung der Welt in Industrie- und Entwicklungsländer, da die Entwicklungsländer eigene Institutionen forderten. Des Weiteren wurde festgelegt, dass die Erwärmung der Welt nur 2 °C betragen darf.

Für die Entwicklungsländer konnten für das Jahr 2013 100 Millionen US-Dollar Unterstützung zugesagt werden (Deutschland mit 30 Mio. $ als Hauptgeldgeber). Sechs Fonds der UN unterstützen ärmere Länder im Bereich des Klimaschutzes.[31][32] Nach einer Verlängerung der Verhandlungen um einen Tag konnten einige Bausteine für ein künftiges Klimaabkommens beschlossen werden, sowie ein weiterer Zeitplan bis zur COP 21 in Paris.

2014: Lima

Vom 1. bis 12. Dezember fand die UN-Klimakonferenz in Lima 2014 (COP 20) statt.[33]

2015: Paris

Vom 30. November bis 12. Dezember fand die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (COP 21) statt. Dort wurde als Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll ein neues Abkommen mit verbindlichen Klimazielen für alle 195 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention vereinbart.[34] Beschlossen wurde, dass die Erwärmung der Welt auf weniger als 2 °C begrenzt werden soll. Die globalen Netto-Treibhausgasemissionen sollen hierzu in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts auf null reduziert werden. Finanzhilfen für die Entwicklungsländer wurden ebenfalls vereinbart, Details hierzu auf die kommende Konferenz in Marrakesch vertagt. [35]

Als Sitzungszeiträume wurden bereits auf der Konferenz in Warschau der 2.–13. Mai 2018 (für die COP 23) und der 7.–18. November 2018 (für die COP 24) beschlossen.

2016: Marrakesch

Die COP 22 wird vom 7.–18. November 2016 in Marrakesch (Marokko) stattfinden.[36]

Chronologie

Ausgewählte internationale Konferenzen im Zuge der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen
Konferenz/Abkommen Datum Ort Ergebnis Bemerkungen
Umweltgipfel 3. bis 14. Juni 1992 Rio de Janeiro (Brasilien) Agenda 21, globale Klimarahmenkonvention Die Klimarahmenkonvention (1994 in Kraft getreten) ist der erste internationale Vertrag, der den Klimawandel als ernstes Problem bezeichnet und die Staatengemeinschaft zum Handeln verpflichtet. Die Konvention bildet den Rahmen für die Klimaschutz-Verhandlungen, die jeweils als Vertragsstaatenkonferenz der Konvention stattfinden.
1. Klimakonferenz (COP 1) 28. März bis 7. April 1995 Berlin (Deutschland) „Berliner Mandat“ ist die Basis für Verhandlungen über ein Protokoll zur Verringerung von Treibhausgasemissionen. Auch als Nachfolgekonferenz zu Rio bezeichnet. Ziel der Konferenz war es, die Verpflichtungen der Konvention fortzuentwickeln und zu verschärfen.
2. Klimakonferenz (COP 2) 8. bis 19. Juli 1996 Genf (Schweiz)
3. Klimakonferenz (COP 3) 1. bis 10. Dezember 1997 Kyoto (Japan) Kyoto-Protokoll beschlossen. Erstmals werden rechtlich verbindliche Ziele für Emissionshöchstmengen für Industrieländer international festgelegt.
4. Klimakonferenz (COP 4) 2. bis 13. Oktober 1998 Buenos Aires (Argentinien) Arbeitsplan zur Ausgestaltung des Kyoto-Protokolls.
5. Klimakonferenz (COP 5) 25. Oktober bis 5. November 1999 Bonn (Deutschland)
6. Klimakonferenz (COP 6) 13. bis 24. November 2000 Den Haag (Niederlande) Verhandlungen scheitern und werden ausgesetzt.
6. Klimakonferenz (COP 6-2) (Fortsetzung) 16. bis 27. Juli 2001 Bonn (Deutschland) Fortführung der Verhandlungen der 6. Klimakonferenz. Einigung über Ausgestaltung des Kyoto-Protokolls.
7. Klimakonferenz (COP 7) 29. Oktober bis 9. November 2001 Marrakesch (Marokko) Entscheidungen zu Ausgestaltung und Umsetzung des Kyoto-Protokolls. Basis für internationale Ratifizierung des Kyoto-Protokolls auf dieser Konferenz festgelegt.
8. Klimakonferenz (COP 8) 23. Oktober bis 1. November 2002 Neu Delhi (Indien)
9. Klimakonferenz (COP 9) 1. bis 12. Dezember 2003 Mailand (Italien) Bestandsaufnahme des internationalen Klimaschutzes; Verabschiedung neuer Leitlinien für die Emissionsberichterstattung; Übereinkunft über Kohlenstoff-bindende Aufforstungsprojekte. (Clean Development Mechanism, CDM)
10. Klimakonferenz (COP 10) 6. bis 17. Dezember 2004 Buenos Aires (Argentinien) Maßnahmen zur Minderung der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen; Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels 10. Jahrestag des In-Kraft-Tretens der Klimarahmenkonvention im März 1994.
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 11 / CMP 1) 28. November bis 9. Dezember 2005 Montreal (Kanada) Fortschreibung des Kyoto-Protokolls über 2012 hinaus; Aushandlung neuer Grenzwerte für Treibhausgasemissionen. USA akzeptieren Ergebnis der Konferenz, ratifizieren das Kyoto-Protokoll aber weiterhin nicht.
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 12 / CMP 2) 6. bis 17. November 2006 Nairobi (Kenia) Gespräche über das Kyoto-Nachfolgeregime. Einrichtung von Fonds besonders zur Unterstützung afrikanischer Länder.
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 13 / CMP 3) 3. bis 14. Dezember 2007 Bali (Indonesien) Fahrplan von Bali: 2009 soll in Kopenhagen ein Folgeabkommen für das Kyoto-Protokoll beschlossen werden; inhaltliche Anforderungen an dieses Folgeabkommen Deutschlands Forderungen an die Industriestaaten: 30 % CO2-Einsparungen
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 14 / CMP 4) 1. bis 12. Dezember 2008 Posen (Polen)
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 15 / CMP 5) 7. bis 18. Dezember 2009 Kopenhagen (Dänemark) Kopenhagener Erklärung“ (pdf-Dokument) wurde lediglich zur Kenntnis genommen. Ein Folgeabkommen für das Kyoto-Protokoll konnte mangels Einigkeit nicht verabschiedet werden. Im Copenhagen Accord (rechtlich unverbindlicher) „Minimalkonsens“: Erderwärmung soll auf maximal 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau begrenzt werden.
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 16 / CMP 6) 29. November bis 10. Dezember 2010 Cancún (Mexiko) Der Gipfel endet mit dem Minimalziel, das Kyoto-Protokoll bis 2012 fortzusetzen. Beschlossen werden außerdem ein Waldschutzprogramm sowie ein Hilfsfonds für Entwicklungsländer. Auf der COP-16 sollte der in Kopenhagen gescheiterte Versuch fortgesetzt werden, ein rechtlich verbindliches Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll zu beschließen. Dies gelang nicht.
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 17 / CMP 7) 28. November bis 11. Dezember 2011 Durban (Südafrika) Verlängerung des Kyoto-Protokolls, zweite Verpflichtungsperiode ab 1. Januar 2013; Erarbeitung eines „Protokolls, rechtlichen Instruments oder sonstiges rechtsverbindlichen Ergebnisses“ für einen Klimavertrag für alle Mitgliedsstaaten bis 2015, Inkrafttreten ab 2020. Reduktionsziele und Dauer der zweiten Verpflichtungsperiode zum Kyoto-Protokoll sollen 2012 in Katar festgelegt werden.
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 18 / CMP 8) 26. November bis 8. Dezember 2012 Doha (Katar)
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 19 / CMP 9) 11. bis 23. November 2013 Warschau (Polen)
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 20 / CMP 10) 1. bis 12. Dezember 2014 Lima (Peru)
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 21 / CMP 11) 30. November bis 12. Dezember 2015 Paris (Frankreich)
UN-Klimakonferenz (Weltklimakonferenz, COP 22 / CMP 12) 7. November bis 18. November 2016 Marrakesch (Marokko)

Siehe auch

als Klimagipfel oder Klimakonferenz werden auch weitere Veranstaltungen bezeichnet:

  • der Ban-Ki-moon-Gipfel, ein von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon organisierter Leader’s Climate Summit im September 2014 in New York
  • die mindestens zweimal jährlich stattfindenden Vorbereitungskonferenzen zu den Klimagipfeln am UNFCCC-Sitz in Bonn
  • der Petersberger Klimadialog, ein informelles Treffen ausgewählter Staatschefs auf Einladung der deutschen Bundesregierung in Berlin

Weblinks

Einzelnachweise

  1. UNFCCC: COP – Conference of the Parties (Vertragsstaatenkonferenz) – COP1
  2. International Institute on Sustainable Development: Summary of the First Conference of the Parties for the Framework Convention on Climate Change: 28 March – 7 April 1995. Earth Negotiations Bulletin, Vol. 12, No. 21, 10. April 1995 (PDF; 429 kB)
  3. Siehe Oberthür und Ott 1999: S. 46–49.
  4. Die Präambel der Klimarahmenkonvention lautet: „[…] in der Erkenntnis, daß angesichts des globalen Charakters der Klimaänderungen alle Länder aufgerufen sind, so umfassend wie möglich zusammenzuarbeiten und sich an einem wirksamen und angemessenen internationalen Handeln entsprechend ihren gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten, ihren jeweiligen Fähigkeiten sowie ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage zu beteiligen, […]“ (PDF; 53 kB)
  5. Artikel 2, Absatz b der Berlin Mandate Decision (Decision 1/CP.1) lautet: „[The Process will] Not introduce any new commitments for Parties not included in Annex I, […]“
  6. Siehe Convention Bodies – Subsidiary Bodies, unfccc.int
  7. Siehe etwa Heroes of the Environment: Angela Merkel, Time Magazine
  8. Siehe Oberthür und Ott 1999: S. 52–54.
  9. What is the CMP? bei unfccc.int (Kyoto Protocol Bodies – unfccc)
  10. Germanwatch 2006: Jetzt muss Klimaschutz zur Chefsache werden. Der Klimagipfel von Nairobi 2006 und seine Bewertung. Germanwatch: Bonn, Berlin
  11. Reaktion auf Klimagipfel von Bali – Indiens kleiner Triumph, sueddeutsche.de, 16. Dezember 2007
  12. Klimakonferenz auf Bali und die USA – So nah das Ende, sueddeutsche.de, 16. Dezember 2007
  13. a b Zehn Schritte zur Rettung der Welt, jetzt.sueddeutsche.de, 1. Dezember 2008
  14. [http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/857/148504/ UN-Klimakonferenz: Die wichtigsten Beschlüsse] (Link nicht abrufbar) sueddeutsche.de, 16. Dezember 2007
  15. Copenhagen Accord (pdf)
  16. What is COP17/CMP7? In: cop17-cmp7durban.com
  17. COP17 On Demand Webcast: unfccc4.meta-fusion.com, United Nations Climate Change Conference, Webcast (10. Dezember)
  18. Dagmar Dehmer: Geringe Erwartungen in Durban. In: zeit.de, Wissen, Umwelt, 27. November 2011, abgerufen am 28. November 2011
  19. Klimawandel – Angst vor Wirtschaftskollaps durch Extremwetter – Durban In: Die Welt Online, 25. November 2011. Abgerufen im 27. November 2012 
  20. Claudia Ehrenstein: Neue Runde im Kampf gegen Erderwärmung – Klimakonferenz in Durban soll Durchbruch beim angestrebten Klimaabkommen bringen In: Die Welt Online, 28. November 2011. Abgerufen im 27. November 2012 
  21. Ulli Kulke: Konferenz in Durban – Klima-Kritiker sind öffentlich so gut wie mundtot In: Die Welt Online, 28. November 2011. Abgerufen im 27. November 2012 
  22. Kanada verabschiedet sich vom Kyōto-Protokoll. Spiegel online, abgerufen am 13. Dezember 2011.
  23. Klimakonferenz beschließt Plan für neues Abkommen In: Die Welt Online 2012, 11. Dezember 2011. Abgerufen im 27. November 2012 
  24. Ulli Kulke: Gipfel in Durban – Klima-Einigung wahrt nur den schönen Schein In: Die Welt Online, 11. Dezember 2011. Abgerufen im 27. November 2012 
  25. http://unfccc.int/files/press/news_room/unfccc_in_the_press/application/pdf/pr20112911_cop18.pdf
  26. http://unfccc.int/meetings/doha_nov_2012/meeting/6815.php
  27. „Umweltaktivisten finden, dass Katar seine Glaubwürdigkeit als Vorsitzender der Klimakonferenz deutlich erhöhen könnte, wenn es sich verpflichten würde, seine CO2-Emissionen um eine bestimmte Menge in einem bestimmten Zeitraum zu reduzieren. Bislang hat Katar allerdings keine solchen Zusagen gemacht. Auf vergangenen Klimakonferenzen sei das Land weder mit hohen politischen Beamten vertreten gewesen, noch habe es eigene Positionen entwickelt (…) 'Es ist ein sehr hartes Klima, in dem alles klimatisiert und gekühlt wird', erklärt Hmaidan. 'Außerdem ist das Land sehr schnell sehr reich geworden, und der Lebenswandel ist – was den Energieverbrauch angeht – äußerst ineffizient.' Katar hatte im vergangenen Jahr Angaben der Weltbank zufolge das dritthöchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt nach Luxemburg und Norwegen. Die katarische Wirtschaft ist in 2011 um rund 19 Prozent gewachsen.“Andrea Rönsberg: Die Welt zu Gast beim Klimasünder In: Deutsche Welle, 26. November 2012. Abgerufen im 27. November 2012 
  28. The Emissions Gap Report 2012 – A UNEP Synthesis Report. United Nations Environment Programme UNEP, abgerufen am 27. November 2012.
  29. CO2 emissions (metric tons per capita). In: Catalog Sources World Development Indicators. The World Bank, abgerufen am 27. November 2012.
  30. „Der am Montag gestartete UN-Klimagipfel führt die rund 15.000 Teilnehmer gleichsam in die Höhle des Löwen, denn das gastgebende Emirat Katar hat – je Einwohner gerechnet – die höchsten Kohlendioxid-Emissionen der Welt. Jeder der 1,7 Millionen dort lebenden Menschen verursacht im Durchschnitt einen Ausstoß von 31 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr. Zum Vergleich: Ein US-Bürger bringt es auf 17,3 Tonnen, ein Deutscher auf 9,9 und ein Chinese auf 7,2 Tonnen.“ Angelika Hillmer: Im Land mit der höchsten CO2-Emission der Welt In: Welt Online, 26. November 2012. Abgerufen im 27. November 2012 
  31. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1943551/
  32. http://www.fr-online.de/politik/klimakonferenz-in-doha-klimagipfel-geht-in-die-verlaengerung-,1472596,21059632.html
  33. Nick Reimer u. a.: Dossier zum Klimagipfel in Lima mit Vorberichterstattung, klimaretter.info, 20. November bis 14. Dezember 2014
  34. Paris 2015: UN-Klimakonferenz wirft ihre Schatten voraus. Bayerischer Rundfunk, 22. Januar 2014
  35. ZEIT ONLINE: Ein neuer Weltklimavertrag
  36. IISD: UNFCCC COP 22. Abgerufen am 26. Oktober 2015.