United Nations Peacekeeping Force in Cyprus

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UNFICYP
Einsatzgebiet Zypern
Deutsche Bezeichnung Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern
Englische Bezeichnung United Nations Peacekeeping Force in Cyprus
Basierend auf UN-Resolution 186 (4. März 1964)
Weitere UN-Resolutionen 1986 (13. Juni 2011)
Ende andauernd
Leitung Elizabeth Spehar (Kanada) seit 11. Juni 2016
Militär aus Argentinien OsterreichÖsterreich Brasilien Chile China Volksrepublik Kanada Kroatien Paraguay Serbien Slowakei UkraineUkraine Ungarn Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
Polizei aus AustralienAustralien Bosnien und Herzegowina Indien Irland ItalienItalien Kroatien Litauen Montenegro Serbien Slowakei UkraineUkraine
Todesfälle 181
Lage des Einsatzgebietes

Die englisch United Nations Peacekeeping Force in Cyprus, kurz UNFICYP, deutsch Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern, wurde auf Basis der Resolution 186 des UN-Sicherheitsrates vom 4. März 1964 geschaffen, um im Konflikt auf der Mittelmeerinsel Zypern ein Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe zu verhindern sowie Recht und Ordnung wiederherzustellen.

Seit der Verschärfung des Konfliktes im Jahr 1974 überwacht die UN-Friedenstruppe das Waffenstillstandsabkommen vom 16. August 1974 und die zu einer Pufferzone erweiterte Waffenstillstandslinie.

Das Mandat der UNFICYP wird seitdem vom Sicherheitsrat immer wieder verlängert; in den letzten Jahren erfolgte dies regelmäßig zweimal jährlich für jeweils zusätzliche sechs Monate. Gemäß der Resolution 2300 (2016) des UN-Sicherheitsrates, beschlossen am 26. Juli 2016, läuft das derzeitige Mandat bis zum 31. Januar 2017.[1]

Als Hauptquartier dient das Ledra Palace Hotel in Nikosia; zudem gibt es größere Camps in Larnaka und Famagusta.

Personal

Am 11. Juni 2016 übernahm die UN-Beamtin Elizabeth Spehar (Kanada) als Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs die Leitung der UNFICYP von ihrer Vorgängerin Lisa Buttenheim (USA). [2] Die militärische Leitung hat seit 30. Juli 2016 Generalmajor Mohammad Humayun Kabir (Bangladesch) inne.[3]

Die Zahl der anfangs über 6.000 Blauhelmsoldaten ist inzwischen stark gesunken. Am 31. Januar 2014 gehörten der Mission noch 1047 Personen an, davon 855 Truppenangehörige, 67 Polizisten und 149 zivile Mitarbeiter.

Verluste: 181 Personen, davon 171 Militärangehörige, 3 Polizisten, 5 internationale und 2 lokale zivile Beamte. (Stand: Januar 2014)

Finanzierung

Teil der UN-Pufferzone in der Altstadt von Nikosia

Das Budget für den Zeitraum 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 beträgt 56.604.300 US-Dollar[4]. Finanzierungsprobleme seit Anbeginn sind Hauptgrund für den anhaltenden Truppenabzug. Im Gegensatz zu vergleichbaren UNO-Friedensmissionen, die durch Pflichtbeiträge aus dem ordentlichen UN-Haushalt finanziert werden, war für den Einsatz der Blauhelme auf Zypern ein Finanzierungsschema entworfen worden, das allein auf freiwilligen Beitragsleistungen beruhte. Griechenland und die Türkei zahlten eine Hälfte der anfallenden Kosten, die Entsenderstaaten 70 Prozent der zweiten Hälfte. Die übrigen 30 Prozent sollten durch freiwillige Beitragszahlungen anderer UNO-Mitgliedsländer gedeckt werden.

Pufferzone

Von den UN kontrollierte Pufferzone (hellblau)

Als Zypern 1974 in einen südlichen und einen von der türkischen Armee besetzten Nordteil getrennt wurde, kam es zu einer Verschärfung des Konfliktes zwischen Griechenland und der Türkei, da es auch um territoriale Ansprüche im östlichen Mittelmeer ging.

In der Altstadt von Nikosia ist die Waffenstillstandslinie nur sechs Meter breit, in ländlichen Gebieten stellenweise sieben Kilometer. Insgesamt beläuft sich die Fläche der neutralisierten Zone auf drei Prozent der gesamten Inselfläche Zyperns. Die Länge der Waffenstillstandslinie beträgt 180 Kilometer und reicht im Westen von Kato Pyrgos weiter nach Famagusta im Osten. Diese Greenline darf auf keiner Seite verändert werden, obwohl immer wieder versucht wurde, kleine Veränderungen durchzuführen.

Diese so genannte Pufferzone ist in drei Sektoren unterteilt. Sektor 1 erstreckt sich von Kato Pyrgos bis Nikosia, Sektor 2 bildet die Hauptstadt Nikosia und Sektor 4 (nicht 3) wird die Zone zwischen Nikosia und Famagusta genannt.

Observer Points

Observer Point 65 (Paphos Gate) in der Altstadt von Nikosia

Entlang der Waffenstillstandslinie wurden sogenannte OPs (Observer Points) eingerichtet, um das Überwachen des Waffenstillstandsabkommens rund um die Uhr zu erleichtern. Zusätzlich werden noch Patrouillen zu Fuß und mit Fahrzeugen durchgeführt.

Bei den OPs wird zwischen fixen OPs und OPTs (für temporary) unterschieden. Letztere werden nur bei Patrouillenfahrten angefahren und für eine gewisse Zeitspanne (bis zu einer Stunde) bemannt. Auf einem OP befindet sich eine Gruppe (nach anglo-amerikanischen Maßstab sechs Mann), die dort eine Unterkunft (teilweise Container aufgeteilt in sogenannte „Cabins“, teilweise in gemauerten Gebäuden), Wohnräume und eine Sentry-Box unterhalten. Die meisten OPs sind leicht bewehrt (Stacheldrahtzaun, Sandsackstellungen) und leicht bewaffnet (maximal zwei MGs).

Die OPs und OPTs sind durchnummeriert (bis OP-146 am östlichsten Punkt der Pufferzone) und werden von der Mannschaft meist aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Lage benannt.

Weblinks

Commons: United Nations Peacekeeping Force in Cyprus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Resolution 2300 (2016). 26. Juli 2016, abgerufen am 1. August 2016 (englisch).
  2. Website der Friedenstruppe der Vereinten Nationen (englisch), abgerufen am 2. September 2016.
  3. Verlautbarung der Friedenstruppe der Vereinten Nationen (englisch), abgerufen am 2. September 2016.
  4. Approved resources for peacekeeping operations for the period from 1 July 2013 to 30 June 2014