Vera Macht

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Vera Macht im Kulturzentrum Ostpreußen Ellingen, 21. November 1999

Vera Macht (* 25. Oktober 1920 in Rostken (Kreis Johannisburg); † 24. September 2020 in Rom) war eine deutsche Malerin. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte sie in Italien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vera Macht war Tochter des Bauingenieurs Robert Macht und seiner Frau Katharina aus Saratow, die in Moskau Philosophie studiert hatte.[1] Die Familie lebte in Straßburg und musste 1920 die Stadt verlassen, weil sie sich nach dem Ersten Weltkrieg nicht für ein Leben in Frankreich entscheiden wollten. Sie gingen nach Ostpreußen, in die Heimat von Robert Macht. Dort lebten sie sieben Jahre lang in einer Notwohnung, in der Vera Macht zur Welt kam. Als Vera Macht sieben Jahre alt war, zogen ihre Eltern nach Ortelsburg.

Ihre Kindheit und Jugend verlebte Vera Macht in Ortelsburg, wo sie das Ortulf-Lyzeum besuchte.[2] Nach dem Abitur studierte sie in Königsberg Biologie und Kunstwissenschaft. Dann ging sie nach Paris und anschließend nach Rom, wo sie bei Pietro Gaudenzi und Carlo Siviero an der Kunstakademie ihre Studien fortsetzte.[2] Vera Macht, die bereits Französisch und Russisch sprach, lernte dazu in Perugia Italienisch.[3]

Sie lebte in Rom und flüchtete von dort mit ihrem italienischen Ehemann, dem Sizilianer Giuseppe Minardo, Kunstmaler und Lehrer an der Kunstakademie in Rom, vor den herannahenden Alliierten nach Ostpreußen. Von dort floh sie vor der Roten Armee mit ihrem Mann und dem inzwischen geborenen Sohn Giovanni 1944 wieder zurück nach Italien. Dabei kam ihr fünfmonatiger Sohn bei einem Tieffliegerangriff ums Leben.[3][1]

Ihre Eltern lebten nach dem Krieg in Bad Mergentheim.[4] Dadurch kam die Ausstellung in der Partnerstadt in Japan zustande.

Sie malte unter anderem die Kaiserin von Japan, Jimi Hendrix, George Soros, Vittorio Biagi, Georg Solti, Stefania Minardo[5] sowie Hassanal Bolkiah, den Sultan von Brunei[6] sowie eine sogenannte Bernsteinserie mit wichtigen Persönlichkeiten Ostpreußens. Sie malte auch Landschaften. 1966 wurde sie während des Dante-Jubiläums von Papst Paul VI. empfangen und erhielt die Goldmedaille für das Gemälde Dante im Gedanken an Paul VI.[5]

Ihre Gemälde werden unter anderem im Museum von Verona, der Akademie von Paestum, der Byzantinischen Akademie von Athen, dem Kulturzentrum von Melbourne, dem Yamanashi Prefectural Museum of Art, Kofu, Japan und dem Rathaus von Isawa (Japan) ausgestellt.[5]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1974 wurde Macht als einzige Frau unter den Kunstmalern in die Accademia Tiberina aufgenommen und zum Ehrenmitglied ernannt.[7]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kopie der Schwarzen Mutter Gottes, 1979 an Papst Johannes Paul II. überreicht[8]
  • Tiberbrücke in Rom
  • Maiskolben im Wind
  • Morgen in Cannes
  • Pinien von Rom
  • Bernsteinzimmer
  • Dante im Gedanken an Paul VI.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vera Macht – Sammlung von Bildern
  • Vera Macht. Personal Paintings and Art. 11. Februar 2012, abgerufen am 4. Juli 2023 (englisch, Bilder von Vera Macht).
  • Vera Macht. facebook-Seite mit zahlreichen Werken. Abgerufen am 4. Juli 2023 (italienisch, Bilder von Vera Macht).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vera Macht. In: ostpreussen.net. 10. Dezember 2020, abgerufen am 14. Juli 2023.
  2. a b Silke Osman: Natur als Abbild seelischer Stimmungen geschildert. (PDF) Zum 75. Geburtstag der Ortelsburger Malerin Vera Macht – Anerkennung im Ausland gefunden. In: Das Ostpreußenblatt. 21. Oktober 1995, S. 9, abgerufen am 4. Juli 2023 (Folge 42).
  3. a b Wolfgang Thielke: Nachruf auf Vera Macht. In: Ortelsburger Heimatbote. 2020, S. 148–150.
  4. a b Edelfried Baginski: Erzählt in Farben. (PDF) Vera-Macht-Ausstellung im Masurischen Museum eröffnet. In: Das Ostpreußenblatt. 4. Mai 2002, S. 7, abgerufen am 7. Juli 2023 (Jahrgang 53, Folge 18).
  5. a b c VERA MACHT 10 NOVEMBRE. In: Road to green 2020. 3. November 2016, abgerufen am 16. Juni 2023 (italienisch).
  6. a b Märchen wurde wahr. (PDF) Ostpreußin malte Sultan von Brunei. In: Das Ostpreußenblatt. 10. Juni 1995, S. 9, abgerufen am 4. Juli 2023 (Folge 23).
  7. G. Gorontzi: Natur — Abbild seelischer Stimmungen. (PDF) Wir stellen vor: Die Malerin Vera Macht — Ausstellung beim Ortelsburger Kreistreffen. In: Das Ostpreußenblatt. 2. September 1978, S. 9, abgerufen am 4. Juli 2023 (Folge 35).
  8. Ein Zeichen der Hoffnung. (PDF) Waffenruhe vor dem Angesicht der Madonna – Eine Kriegserinnerung. In: Preußische Allgemeine Zeitung. 5. September 2009, S. 20, abgerufen am 14. Juli 2023 (Nr. 36).
  9. Ausstellung. (PDF) In: Das Ostpreußenblatt. 3. April 1982, S. 16, abgerufen am 14. Juli 2023 (Folge 14).
  10. Uber Grenzen und Kulturen hinweg. (PDF) Die Ostpreußin Vera Macht stellt ihre Bilder in Japan aus. In: Das Ostpreußenblatt. 25. September 1993, S. 9, abgerufen am 4. Juli 2023 (Folge 39).
  11. Ortelsburger Heimatbote. (PDF) 1999, abgerufen am 14. Juli 2023 (Heft 36).
  12. Vera Macht – eine ostpreußische Malerin. 1999. In: kulturzentrum-ostpreussen.de. 1999, abgerufen am 14. Juli 2023.