Volksbank Heilbronn

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Logo der Genossenschaftsbanken  Volksbank Heilbronn eG

Hauptstelle in der Heilbronner Allee 20 mit Heilbronner Bankhaus
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Allee 20
74072 Heilbronn
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 620 901 00[1]
BIC GENO DES1 VHN[1]
Gründung 1909
Verband Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband
Website www.voba-hn.de
Geschäftsdaten 2015[2]
Bilanzsumme 2.329 Mio. EUR
Einlagen 1.678 Mio. EUR
Kundenkredite 1.509 Mio. EUR
Mitarbeiter 370
Geschäftsstellen 19
Mitglieder 49.754
Leitung
Vorstand Thomas Hinderberger (Vors.), Matthias Hellmuth,
Jürgen Pinnisch
Aufsichtsrat Karl Seiter (Vorsitzender)
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Volksbank Heilbronn eG ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Heilbronn. Das Geschäftsgebiet der Bank umfasst nach mehreren Fusionen mit anderen Genossenschaftsbanken[3] die Stadt Heilbronn mit Ausnahme des Stadtteils Biberach sowie angrenzende Gemeinden im Norden und Osten des Landkreises Heilbronn.

Die Volksbank Heilbronn ist mit 21 Standorten im Landkreis und 16 Standorten in der Stadt Heilbronn vertreten.[4] Mit rund 80.000 Kunden hat die Volksbank Heilbronn 2009 einen Marktanteil von fast 25 Prozent und gehört zu den 12 größten Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg.[5]

Geschichte

Der einer jüdischen Bankiersfamilie entstammende Heilbronner Kaufmann Abraham Gumbel (1852–1930) gründete im Dezember 1909 den Heilbronner Bankverein, eine GmbH, deren Geschäftsführer er wurde und bis zu seinem Tod am 25. Dezember 1930 blieb. Zu Beginn war der Bankverein am Heilbronner Marktplatz (Haus Nr. 2) ansässig, ab 1917 dann neben der Kilianskirche auf der dem Marktplatz gegenüberliegenden Seite der Kaiserstraße (Ecke Windgasse) im Haus Nr. 34. Zu Beginn der 1930er-Jahre trat der Bankverein dem Württembergischen Genossenschaftsverband bei.[6]

Zweiter Geschäftsführer wurde der bisherige Prokurist Otto Igersheimer (1879–1942). Der Jude Igersheimer blieb nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht lange im Amt. Nachdem am 25. April 1933 die Wohnung Igersheimers und die Bank von je 30 Nationalsozialisten besetzt wurden und eine rund 300-köpfige Menschenmenge vor der Bank die Auslieferung Igersheimers forderte, entließ ihn der Vorstand noch am gleichen Tag. Die NS-Tageszeitung Heilbronner Tagblatt bejubelte tags darauf die „absolute Judenreinheit dieses bodenständigen Bankinstitutes“.[7] Nachfolger Igersheimers wurde der Prokurist Heinrich Wurster (1886–1964), der zusammen mit Max J. Hoffmann die Geschäftsführung übernahm und bis Ende 1961 im Amt blieb.

Der Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 zerstörte auch das Gebäude des Bankvereins, in dem in den Folgejahren nur eine Zahlstelle aufrechterhalten wurde. Die Verwaltung der Bank kam zunächst im benachbarten Weinsberg, dann in verschiedenen Heilbronner Provisorien unter. 1951 war der Wiederaufbau des Bankgebäudes nach Entwürfen von Hermann Denzinger (* 17. Juni 1914, † 14. Juli 1985), deutscher Architekt aus Gundelsheim, abgeschlossen.[8][9]

1956 wurde die Privatbank in eine Kreditgenossenschaft umgewandelt, und 1982 änderte der Heilbronner Bankverein seinen Namen in Volksbank Heilbronn.[6] 1993 bezog die Bank schließlich das unweit des früheren Sitzes gelegene heutige Gebäude an der Allee 20, gegenüber der Einmündung der Kaiserstraße.

Die Volksbank Heilbronn fusionierte im Jahr 1972 mit der Genossenschaftsbank Untergruppenbach eGmbH, 1987 mit der Volksbank Weinsberg eG, 1992 mit der Volksbank Neckarsulm eG und der Volksbank Untereisesheim eG, 1998 mit der Raiffeisenbank Neckargartach eG und 2001 mit der Volksbank Bad Friedrichshall eG und der Volksbank Bad Wimpfen-Gundelsheim eG.

Zugunsten eines Neubaus wurde 2011 die benachbarte Villa Hauck abgebrochen. Seit Anfang Juli 2013 ist die Schaufassade zu sehen: „mit zwei in Muschelkalkstein gehaltenen Seitenflügeln und der Glasfront eines Saals, unter dem sich ein großer Innenhof öffnet“.[10] Der verglaste Festsaal zwischen den Seitenflügeln wurde nach dem jüdischen Bankier und Begründer des Heilbronner Bankvereins als Vorläufer der heutigen Volksbank Heilbronn „Abraham-Gumbel-Saal“[11] benannt. Reinhold Gall beschrieb den 30 Millionen-Euro-Bau bei der Einweihung am 7. November 2013 als „eine städtebauliche Perle für Heilbronn“.[11]

Geschäftsgebiet

Filialen der Volksbank Heilbronn

Das Geschäftsgebiet der Volksbank Heilbronn umfasst nach mehreren Fusionen mit anderen Volksbanken (beispielsweise Weinsberg, Neckarsulm, Bad Friedrichshall und Bad Wimpfen-Gundelsheim) folgende Städte und Gemeinden: Bad Friedrichshall, Bad Rappenau, Bad Wimpfen, Gundelsheim, Heilbronn, Neckarsulm, Oedheim, Offenau, Untereisesheim, Untergruppenbach und Weinsberg.

Kompetenzcenter, in welchen Kunden von Spezialisten beraten werden, sind folgende Standorte:[12]

  • Bad Friedrichshall
  • Neckargartach
  • Neckarsulm

Als Beratungscenter sind folgende Standorte ausgewiesen:

  • Bad Wimpfen
  • Böckingen
  • Kirchhausen
  • Gundelsheim
  • Oedheim
  • Untereisesheim
  • Untergruppenbach
  • Weinsberg

Neben der Hauptstelle in Heilbronn bestanden bis zum 11. April 2007 Zweigniederlassungen in Neckarsulm, Untereisesheim, Untergruppenbach und Weinsberg.[13]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Zahlen und Fakten 2016
  3. Bspw. 1992 mit der Volksbank Neckarsulm, s. Barbara Barth: Weggefährten feiern Erhard Klotz. In: Heilbronner Stimme. 8. April 2008 (bei stimme.de [abgerufen am 28. November 2009])., und 2001 mit der Volksbank Bad Friedrichshall, s. Edgar Herterich: Regionaldirektor Wolfgang Beger wurde verabschiedet. In: Heilbronner Stimme. 1. Juni 2006 (bei stimme.de [abgerufen am 28. November 2009]).
  4. https://www.voba-hn.de/fileadmin/default/user/files/downloads/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_VBHN_2015.pdf Geschäftsbericht Volksbank Heilbronn
  5. Werner Tewes: Volksbank setzt auf Tradition (s. Literatur)
  6. a b Zu Abraham Gumbels Rolle und der Entwicklung des Bankvereins zu seiner Zeit sowie zur Änderung von Rechtsform und Name: Gerhard Schwinghammer (schw): Abraham Gumbel: Muster-Mann eines grundsoliden Bankiers. In: Standpunkt. 1. Ausgabe Juli 2009. Volksbank Heilbronn, Heilbronn 2009, S. 3
  7. Zu Otto Igersheimers Rolle und der Entwicklung des Bankvereins zu seiner Zeit: Gerhard Schwinghammer (schw): Otto Igersheimer: Leben und Leiden für den eigenen Glauben. In: Standpunkt. 2. Ausgabe September 2009. Volksbank Heilbronn, Heilbronn 2009, S. 3
  8. erz.: Heilbronner Bankverein im wiedererbauten Haus. Im Schatten der Kilianskirche – Würdig, in der Mitte zu stehen. In: Heilbronner Stimme. Nr. 161, 14. Juli 1951, S. 3.
  9. Zu Heinrich Wursters Rolle und der Entwicklung des Bankvereins zu seiner Zeit: Gerhard Schwinghammer (schw): Heinrich Wurster: solide Geschäfte in besonders unsoliden Zeiten. In: Standpunkt. 3. Ausgabe November 2009. Volksbank Heilbronn, Heilbronn 2009, S. 3
  10. http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/Volksbank-Neubau-frei-sichtbar;art1925,2836001
  11. a b Jüp (Jürgen Paul): Volksbank eröffnet Neubau mit Lichtershow. In: Heilbronner Stimme. 7. November 2013 (bei stimme.de [abgerufen am 8. November 2013]).
  12. https://www.voba-hn.de/fileadmin/default/user/files/downloads/STANDPUNKT_Die_Zeitung_der_Volksbank_Heilbronn/Standpunkt_31.Ausgabe_Sep2016.pdf Volksbank Heilbronn - Standpunkt Nr. 31, September 2016, Seite 3
  13. Amtsgericht Stuttgart, Genossenschaftsregister Nummern 100265, 100270, 100274, 100276, einsehbar über https://www.handelsregister.de/

Koordinaten: 49° 8′ 29″ N, 9° 13′ 20,8″ O