Walter Schädlich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Walter Schädlich
Spielerinformationen
Spitzname „Spitze“
Geburtstag 15. April 1922
Geburtsort Hamborn, Deutschland
Staatsbürgerschaft Deutscher deutsch
Sterbedatum 30. April 2016
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
00000000 Deutschland Hamborn 07
0000 Deutschland VfB Homberg
Nationalmannschaft
Debüt am 1. April 1951
gegen Saarland 1947 Saarland
  Spiele (Tore)
Deutschland Deutschland 25 (105)
Stationen als Trainer
von – bis Station
0000 Deutschland Hamborn 07
1970–1971 Deutschland TV Oppum
0000 Deutschland VfB Homberg
0000 Deutschland Westende Hamborn

Walter Schädlich (* 15. April 1922 in Hamborn; † 30. April 2016)[1][2][3] war ein deutscher Sportlehrer und Handballnationalspieler. Als Spieler wurde er mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft zweimal Weltmeister und als Spielertrainer mit Hamborn 07 einmal deutscher Meister im Feldhandball.

Sportkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein erstes Spiel in der DHB-Nationalmannschaft absolvierte Walter Schädlich am 1. April 1951 gegen die Auswahl des damals noch eigenständigen Saarlandes. Insgesamt bestritt der Weltklassespieler bis zu seinem letzten Feldhandball-Länderspiel am 30. September 1956 25 Länderspiele und erzielte dabei 105 Tore.[4] Mit dem DHB-Team wurde Schädlich zweimal Feldhandball-Weltmeister. In den beiden Finalspielen 1952 gegen Schweden (19:8) und 1955 gegen die Schweiz (25:13) erzielte er insgesamt zehn Tore. Bei der WM 1952 war er mit 26 Treffern zweitbester deutscher Torschütze nach Bernhard Kempa, der ein Tor mehr erzielen konnte. Nach seinem Karriereende war Schädlich für einige Jahre alleiniger Rekordnationalspieler. Er erzielte bei jedem seiner 25 Länderspieleinsätze mindestens ein Tor und ist insgesamt der vierterfolgreichste Angreifer in der Geschichte der Feldhandball-Nationalmannschaft.

1958 gewann er als Spielertrainer mit seinem Heimatverein Hamborn 07 vor 25.000 Zuschauern im Stadion Niederrhein in Oberhausen die deutsche Meisterschaft im Feldhandball. Im Endspiel bezwangen die „Löwen“ den favorisierten VfL Wolfsburg mit 10:9 (7:5). Während der anschließenden Jubelfahrt von Oberhausen nach Hamborn ehrten ihn seine Fans mit Transparenten mit der Aufschrift Treu und redlich – Walter Schädlich![5][6][7]

Walter Schädlich machte sich nach seiner aktiven Zeit sehr um den Aufbau des Hallenhandballs vor allem im Duisburger Norden verdient, als Spielertrainer war er u. a. für Hamborn 07 und den VfB Homberg noch aktiv,[8] und als Trainer bei Schwarz-Weiß Westende Hamborn und dem VfB Homberg tätig. In der Saison 1970/71 trainierte er den Krefelder Verein TV Oppum in der Hallenhandball- und Feldhandball-Bundesliga. Sein letztes Spiel als Oppumer Trainer war die Feld-Bundesligabegegnung gegen seinen Stammverein Hamborn 07 am 4. Juli 1971. Als Sportlehrer am Hamborner Clauberg-Gymnasium brachte er schließlich Schul- und Vereinssport zusammen und führte Generationen von Schülern an den Handballsport heran.

Auch als Fußballtrainer war Schädlich erfolgreich.[9] 1957 übernahm er die erste Mannschaft von Hamborn 07, die zu diesem Zeitpunkt auf dem 5. Platz der 2. Liga West lag, und führte sie mit 5 Punkten Vorsprung zur Tabellenführung[10] und somit zum Aufstieg in die Oberliga, der damals höchsten deutschen Spielklasse.[11]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison 1949/50 ersetzte Walter Schädlich den verletzten Hans Röhrig als Torwart der Fußball-Oberliga-Mannschaft seines Vereins Hamborn 07, als er in vier Spielen der Oberliga West, damals höchste Spielklasse, das Tor hütete. Die Hamborner konnten mit Schädlich im Tor zwar kein Spiel gewinnen (er kassierte in den vier Spielen insgesamt acht Tore), spielten mit dem Handballer im Tor aber auch einmal (gegen die SpVgg Erkenschwick) „zu null“.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter-Schädlich-Halle, Juli 2016
  • Für den Gewinn der Weltmeisterschaft 1952 wurde Schädlich mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[12]
  • 2003 wurde ihm von der damaligen Oberbürgermeisterin von Duisburg, Bärbel Zieling, das Bundesverdienstkreuz überreicht.[13][14]
  • Nach Walter Schädlich ist eine 2015 in Betrieb genommene Vierfach-Sporthalle in Hamborn benannt worden.[15]
  • Zu seinen Ehren organisierte der Heimatverein Hamborn e. V. Ende 2015 die Ausstellung Schlaglichter Hamborner Sportgeschichte 1902 bis 1958.[16]
  • Zu seinem 100. Geburtstag hat der Deutsche Handballbund (DHB) eine Sportbiographie über Walter Schädlich veröffentlicht.[17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thorsten Fischer, Jörg Weißmann: Walter Schädlich (15.04.1922 – 30.04.2016) Handball-Weltmeister – Deutscher Meister – Duisburger Sportlegende, in: Duisburger Jahrbuch 2017, Duisburg 2016, S. 140–146.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Kristaniak: Trauer um Walter Schädlich. In: derwesten.de. Funke Mediengruppe, 1. Mai 2016, abgerufen am 2. Mai 2016.
  2. Schwarz-Weiß Westende Handball. In: facebook.com. 1. Mai 2016, abgerufen am 2. Mai 2016.
  3. Markus Oeste: Hamborn 07 trauert um Walter Schädlich. In: sportfreunde-hamborn-07.de. 1. Mai 2016, abgerufen am 2. Mai 2016.
  4. Bilanz der Feldhandball-Länderspiele (DRL, NSRL und DHB, Männer). In: bundesligainfo.de. Abgerufen am 2. Mai 2016.
  5. Deutsche Feldhandball-Meisterschaft Männer 1957/58. In: handballdaten.de. Abgerufen am 2. Mai 2016.
  6. Die Geschichte von Hamborn 07. In: hamborn07.de. 19. Februar 2010, abgerufen am 2. Mai 2016.
  7. Neue Sporthalle in Hamborn soll Walter Schädlichs Namen tragen. In: derwesten.de. Funke Mediengruppe, 21. Februar 2015, abgerufen am 2. Mai 2016.
  8. 1889–2014 Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum des VfB Homberg. (PDF) In: vfb-homberg.de. Archiviert vom Original am 18. Januar 2016; abgerufen am 2. Mai 2016.
  9. Thorsten Fischer, Jörg Weißmann: Walter Schädlich (15.04.1922 – 30.04.2016) Handball-Weltmeister – Deutscher Meister – Duisburger Sportlegende. In: Duisburger Jahrbuch 2017. Mercator-Verlag, Duisburg 2016, S. 140–146, 141.
  10. II. Division 1956/57
  11. Thomas Kristaniak: Handball-Legende – Ein Stück Geschichte. In: derwesten.de. Funke Mediengruppe, 21. Februar 2015, abgerufen am 14. April 2012.
  12. Sportbericht der Bundesregierung (Bundestag-Drucksache 7/1040). (PDF; 1,7 MB) Deutscher Bundestag, 26. September 1973, S. 59 f., abgerufen am 18. Januar 2015.
  13. Wikipedia:WikiProjekt Bundesverdienstkreuz/2003#1. November 2003
  14. Treu und redlich – Walter Schädlich. In: image.jimcdn.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2016; abgerufen am 2. Mai 2016.
  15. („Walter-Schädlich-Halle“): Facebook-Auftritt der Walter-Schädlich-Sporthalle, abgerufen am 18. Januar 2016.
  16. Videos und Nostalgie. In: hamborn07herren.jimdo.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Januar 2016; abgerufen am 2. Mai 2016.
  17. Handballikone aus Duisburg-Hamborn. Abgerufen am 21. August 2022.