Werner Teschenmacher
Werner Techenmacher (auch Teschenmacher oder Teschemacher, * 13. September 1590 in Elberfeld (heute zu Wuppertal); † 2. April 1638 in Xanten) war ein deutscher Annalist, Humanist und reformierter Theologe.
Leben
Techenmacher wurde am 13. September 1590 in Elberfeld als Sohn der Eheleute Peter Techenmacher und Margarethe Nippel geboren, sein Vater war mehrmals Schöffe und Bürgermeister in Elberfeld. Nach dem Besuch der Lateinschule in Elberfeld kam er als 12-Jähriger auf das Pädagogium Herborn. 1605 wechselte er an die Hohe Schule zu Steinfurt, wo er jedoch nur kurze Zeit blieb. 1607 immatrikulierte sich Techenmacher an der Universität Heidelberg und erlangte ein Jahr später bereits die Magisterwürde. 1611 trat er die Stelle eines Predigers in der reformierten Gemeinde zu Grevenbroich an, das zu diesem Zeitpunkt nur wenige hundert Einwohner zählte. Von dort aus war er auch für die Reformierten in den Gemeinden Jüchen, Kelzenberg, Bontenbroich, Otzenrath und Königshoven zuständig. Im Anschluss war Techenmacher in Sittard und seinem Heimatort Elberfeld, das heute zu Wuppertal gehört, als Pfarrer tätig. 1617 wurde er Pfarrer in Kleve, wo er sich insbesondere für finanzielle Unterstützungen der reformierten Gemeinden am Niederrhein während des Achtzigjährigen Kriegs einsetzte. 1623 nahm Techenmacher die Stelle des brandenburgischen Hofpredigers in Emmerich am Rhein an. 1630 vermählte er sich mit Johanna Bruyns und wurde, da die Familie in den Niederlanden begütert war, finanziell unabhängiger. Bereits 1632 legte er sein Amt als Hofprediger nieder und zog mit seiner Familie nach Xanten, wo er ein umfangreiches, in lateinischer Sprache verfasstes Geschichtswerk, die Annales cliviae, juliae montium etc. begann. Die Kirchenannalen, in denen er die Geschichte der Territorien Kleve, Jülich und Berg darstellte, verfasste er in deutscher Sprache. Er verstarb am 2. April 1638 an den Folgen eines Schlaganfalls und wurde in der Willibrorduskirche in Wesel beigesetzt.
Werke
Zu den wichtigsten Werken Techenmachers zählen die 1635 in Wesel gedruckte Schrift „Repetitio brevis catholicae et orthodoxae religionis, quae singulari Dei beneficio ante seculum a papatu reformata in Cliviae, Juliae, Montium Ducatibus“, die neben einem historischen Abriss Auszüge aus dem Katechismus Johannes Monheims enthält, sowie die 1638 veröffentlichten „Annales Ecclesiastici Reformationis Ecclesiarum Cliviae, Juliae, Montium“ über die Reformation in den Herzogtümern Kleve, Jülich und Berg.
Literatur
- Helmut Heiland: Festschrift der Evangelischen Kirchengemeinde Wevelinghoven 1985, S. 110–111. Gemeindeamt, Grevenbroich 1985.
- Hermann Klugkist Hesse: Magister Werner Teschenmacher (1589–1638) und der Weg der reformierten Kirche im Westen Deutschlands. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 77. Band. Neustadt an der Aisch 1960, Seite 1ff.
- Friedrich Schmitz: Berühmte Grevenbroicher, in Festschrift zum Schützenfest vom 4. Sept. - 7. Sept. 2004, S. 146–161. Hrsg. vom Bürgerschützenverein 1849 Grevenbroich e. V., Grevenbroich 2004.
- Woldemar Harleß: Teschenmacher, Werner. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 582–584.
- Ursula Olschewski: Techenmacher, Werner. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 1360–1361 .
Weblinks
- Literatur von und über Werner Teschenmacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:VD17
Personendaten | |
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NAME | Techenmacher, Werner |
ALTERNATIVNAMEN | Teschenmacher, Werner; Teschemacher, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Annalist, Humanist und reformierter Theologe |
GEBURTSDATUM | 13. September 1590 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 2. April 1638 |
STERBEORT | Xanten |