Wieting (Gemeinde Klein Sankt Paul)

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Wieting (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Wieting
Wieting (Gemeinde Klein Sankt Paul) (Österreich)
Wieting (Gemeinde Klein Sankt Paul) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Klein St. Paul
Koordinaten 46° 52′ 13″ N, 14° 32′ 25″ OKoordinaten: 46° 52′ 13″ N, 14° 32′ 25″ Of1
Höhe 630 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 209 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 86 (2001)
Fläche d. KG 3,87 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01799
Katastralgemeinde-Nummer 74133
Zählsprengel/ -bezirk Wieting (20513 002)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
f0
f0
209

BW

Wieting ist sowohl Katastralgemeinde als auch Ortsteil der Gemeinde Klein Sankt Paul im politischen Bezirk Sankt Veit an der Glan und zählt 278 Einwohner (laut Volkszählung 2001). Das Haufendorf im mittleren Görtschitztal liegt beiderseits an der Görtschitztal Straße (B92) um die groß angelegte, seit 1480 zur Erzabtei St. Peter in Salzburg gehörige Propstei. Die römerzeitliche Besiedlung ist mit dem Erzabbau in Zusammenhang stehend.

Geschichte

Es kann angenommen werden, dass die ursprüngliche Römerstraße von Virunum nach Lauriacum (Enns a. d. Donau) den bestehenden Keltenwegen folgend, durch das Görtschitztal führte und mit XX m. p. (römische Meilen) ab Virunum, die erste Straßenstation (Candalicae) sich in Wieting befand. Die Entfernungsangaben laut Itinerarium Antonini (römisches Straßenverzeichnis) - Von Aquileia an die Donau - führen über den Plöckenpass ins Drautal nach Irschen / castrum Ursen und über Villach bzw Feldkirchen nach Virunum. Diese Strecke beträgt CLXXXVII m. p. oder 125 gallische Leugen. Um auf die Gesamtlänge von CCCLXXII m. p. zu kommen, muss die Strecke Virunum - Lauriacum CLXXXV m. p. betragen und diese Entfernung ergibt sich über das Görtschitztal (Bei der laut Publikation G. Winkler "Die Römischen Straßen und Meilensteine in Noricum" angeführten Gesamtlänge "CCLXXII m. p.- zu kurz" wurde vermutlich ein "C" weggelassen). Der spätere, etwas kürzere Straßenverlauf laut Tabula Peutingeriana, führt über Friesach und durch die Klamm nach Norden. Gleichzeitig mit dieser Neutrassierung wird die Straße von Virunum nach Iuvavum (Salzburg) ins Gurktal verlegt worden sein. Laut Itinerarium verlief die ursprüngliche Route über Feldkirchen - St. Leonhard - Sirnitz zur Flattnitz und weiter nach Salzburg.

Der prähistorische Wegeknoten (Nord-Süd/Ost-West) für den Raum Unterkärnten wird sich in Waisenberg befunden haben, wo im Jahr 2007 ein zweites „Königsgrab“ aus der Vorzeit freigelegt wurde. Nach der Okkupation Norikums 15 v. Chr. verlegten die Römer den Wegeknoten ins Zollfeld und errichteten dort die Provinzhauptstadt Virunum.

Propsteipfarrkirche St. Margareta

Pfarrkirche Wieting

Die erstmals 1180/1193 sowie 1200/1206 erwähnte, der heiligen Margareta von Antiochia geweihte katholische Pfarrkirche ist das historische Ortszentrum Wietings. Der große Kirchenbau besitzt einen Vierungsturm sowie einen Kapellenanbau südlich des Chores und ist mit der westlich davon gelegenen Propstei durch einen gedeckten Gang verbunden.

Der Kirchplatz wurde in den Jahren 2008/2009 neu gestaltet. Dabei wurde die Straßeneinfahrt verlegt und der Platz mit Stufen von der Straße abgegrenzt. Auf dem Platz befindet sich unter anderem eine römerzeitliche, kopflose Sitzstatue der Landesgöttin Isis Noreia.

Wietinger Erntedank

Das Wietinger Erntedankfest lockt alle zehn Jahre Hunderte Besucher aus ganz Österreich an und macht Wieting für diesen Tag zu einer Hochburg der ländlichen Kultur. Der Höhepunkt ist die Parade mit über 70 Wagen, die von den Vereinen, Betrieben und einzelnen Familien prachtvoll geschmückt werden. Das nächste Fest findet im Jahr 2022 statt.

Literatur

  • Josef Höck: Geschichte der Propstei Wieting im Görtschitztal, Kärnten (1147-1848). Eigenverlag der Erzabtei St. Peter, Salzburg 1979
  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1069-1071.

Weblinks

Commons: Wieting – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien