Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juli 2016 um 12:45 Uhr durch Fridolin freudenfett (Diskussion | Beiträge) (→‎A.SK Social Science Award: + WL und Ref). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Logo
Rechtsform gemeinnützige GmbH
Gründung 1969
Sitz Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Vorsitz Jutta Allmendinger
Eigentümer Deutschland, Berlin
Website www.wzb.eu

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB; international: WZB Berlin Social Science Center) in Berlin ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften. Das 1969 gegründete Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Organisation

Das WZB wurde 1969 auf Initiative von Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen gegründet und trug innerhalb der ersten Jahre den Namen International Institute of Management – Wissenschaftszentrum Berlin. Im WZB arbeiten rund 140 deutsche und ausländische Soziologen, Politologen, Wirtschaftswissenschaftler, Historiker, Statistiker, Informatiker und Rechtswissenschaftler zusammen. Am WZB wird problemorientierte Grundlagenforschung zu ausgewählten sozialen und politischen Themenfeldern betrieben. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die westlichen Gesellschaften, Mittel- und Osteuropa sowie China. Von besonderem Gewicht sind Fragen der Globalisierung.

Das WZB gliedert sich in sechs Forschungsschwerpunkte:[1]

  1. Bildung, Arbeit und Lebenschancen
  2. Markt und Entscheidung
  3. Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik
  4. Internationale Politik und Recht
  5. Wandel politischer Systeme
  6. Migration und Diversität

Die Rechtsform des WZB ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die Trägerschaft teilen sich mit 75 % die Bundesrepublik Deutschland und 25 % das Land Berlin. Außerdem ist es Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Das WZB kooperiert als außeruniversitäre Einrichtung eng mit den Berliner Universitäten. Viele Wissenschaftler sind dort zugleich Hochschullehrer oder haben Lehraufträge. Auch mit Forschungseinrichtungen im Ausland bestehen vielfältige Kooperationen.

Seit 1. April 2007 ist die Soziologin Jutta Allmendinger Präsidentin des WZB.

Am 17. Februar 2009 feierte das WZB sein 40-jähriges Bestehen im Roten Rathaus von Berlin. Nachdem die Gründung vor 40 Jahren umstritten war, hat sich das WZB mittlerweile als anerkannte Sozialforschungs-Einrichtung etabliert.[2]

Das WZB bringt vierteljährlich die Zeitschrift WZB-Mitteilungen heraus.[3]

Bekannte Wissenschaftler und Gastwissenschaftler

Gebäude

Der Gebäudekomplex ist ein Entwurf des britischen Architekten James Stirling aus den Jahren 1979–1988 im Stil der Postmodernen Architektur. Er liegt am Reichpietschufer des Landwehrkanals im Ortsteil Tiergarten des Bezirks Mitte. Integriert wurde zur Uferstraße das einzige Gebäude, das in dieser Gegend den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte: Das 1894 gebaute Reichsversicherungsamt im Stil der Neorenaissance.

A.SK Social Science Award

Das WZB vergibt alle zwei Jahre den mit 100.000 Euro dotierten A.SK Social Science Award.[7] Auf der Seite des WZB heißt es hierzu: "Der Preis würdigt Wissenschaftler, die in ihren Arbeiten einen Beitrag zu gesellschaftlichen und politischen Reformen leisten. Als erster Preisträger des A.SK Social Science Award wurde der britische Ökonom Anthony Atkinson 2007 für seine Forschungen über soziale Ungleichheit geehrt. 2009 erhielt die amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum den A.SK Social Science Award für ihre Forschungen über die Bedingungen menschlichen Zusammenlebens und soziale Gerechtigkeit. 2011 wurde mit Transparency International erstmals eine Institution ausgezeichnet. 2013 wurde der Preis an Paul Collier (Oxford University) verliehen für seine Forschungsarbeiten über "The Bottom Billion" der Weltbevölkerung. 2015 erhielt die französisch-amerikanische Entwicklungsökonomin Esther Duflo (Massachusetts Institute of Technology und Abdul Latif Jameel Poverty Action Lab in Cambridge) den Preis für ihre experimentellen Forschungsmethoden im Bereich Armutsbekämpfung. Zusätzlich wird aus den Erträgen des Stiftungskapitals ein Fellowship für Postdoktoranden finanziert. Es gibt jüngeren Sozialwissenschaftlern und Sozialwissenschaftlerinnen die Möglichkeit, ein Jahr - und in Ausnahmefällen länger - an einem Projekt zu arbeiten, das zur Entwicklung sozialer und politischer Reformen beiträgt. Die Preisträger und Stipendiaten werden von einer international besetzten Kommission ausgewählt."

Ehemalige Präsidenten des WZB

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über das WZB wzb.eu
  2. Am Anfang flogen Stinkbomben. In: Berliner Zeitung, 14. Februar 2009
  3. WZB-Publikationen: Mitteilungen
  4. Howard E. Aldrich – Lebenslauf
  5. Gøsta Esping-Andersen – Lebenslauf
  6. William H. Starbuck: Autobiografie (auf Englisch)
  7. A.SK Social Science Award. WZB, abgerufen am 9. Juli 2016.

Koordinaten: 52° 30′ 23″ N, 13° 21′ 57″ O