Wolfgang Kucklick

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Wolfgang Kucklick (* 11. März 1934[1] in Königsberg (Preußen); † 8. November 2023)[2] war ein deutscher Leichtathletikfunktionär, Sportveranstalter und Polizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kucklick war beruflich als Polizist tätig und als solcher in Hamburg-St. Pauli Dienststellenleiter der Kriminalpolizei.[3] Das Landeskriminalamt Hamburg veröffentlichte in den 1970er Jahren von Kucklick verfasste kriminologische Untersuchungen zu den Themenbereichen Notzucht, Nötigung zur Unzucht,[4] Raub, räuberische Erpressung, Autostraßenraub,[5] sowie Diebstahl aus Warenhäusern und Selbstbedienungsläden in der Hamburger Innenstadt.[6]

Als Weitspringer gewann er 1958 den Hamburger Meistertitel. Er übte vier Jahrzehnte Trainertätigkeiten in der Leichtathletik aus.[2] Von 1962 bis 2009 war Kucklick beim Walddörfer Sportverein Leiter der Leichtathletik-Abteilung,[7] zu deren Gründern er gehörte.[2] Dass die Leichtathletik-Abteilungen der Vereine Walddörfer SV, Farmsener TV, Hoisbütteler SV und TSV Sasel im Jahr 1970 ihre Kräfte bündelten und fortan die LAV Hamburg-Nord bildeten, ging auf einen Anstoß Kucklicks zurück.[8] Von 1977 bis Ende Februar 1992[9] hatte er beim Hamburger Leichtathletik-Verband (HLV) das Amt des Vorsitzenden inne.[10] Zum 70-jährigen Jubiläums des Verbandes war er im September 1981 hauptverantwortlich für die Durchführung des Internationalen Leichtathletik-Sportfestes im Hamburger Volksparkstadion zuständig.[11]

Kucklick, der 2010 mit dem HLV-Ehrenring ausgezeichnet wurde,[12] war ab der Erstaustragung des Hamburg-Marathons im Jahr 1986 Hauptorganisator der Laufgroßveranstaltung[3] und übte die Tätigkeit bis 1996 aus.[13] Im September 1991 gründete er den Hanse Marathon e.V. als Veranstaltungsverein für den Marathon in Hamburg[9] und hatte das Amt des Vereinsvorsitzenden inne.[14] Er war für die Veranstaltung weiterer Leichtathletik-Wettkämpfe verantwortlich, darunter der Silvesterlauf in Hamburg-Volksdorf.[15] 1992 zeichnete ihn der Deutsche Leichtathletik-Verband mit dem Carl-Diem-Schild aus.[16] 1995 war er Mitgründer der Interessensgemeinschaft der Straßenläufe.[17]

Kucklick veröffentlichte zwischen 1981[18] und 2003[19] mehrere Bücher über die Geschichte der Hamburger Leichtathletik sowie die HLV-Bestenlisten.[20]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. In: Hamburger Leichtathletik-Verband e.V. 2019, abgerufen am 3. Februar 2022.
  2. a b c Wolfgang Kucklick mit 89 Jahren verstorben: „Mr. Marathon“ brachte Hamburg zum Laufen. In: Deutsche Leichtathletik Marketing GmbH. 14. November 2023, abgerufen am 14. November 2023.
  3. a b Organisator. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 26. Mai 1985, abgerufen am 3. Februar 2022.
  4. Kriminologische Untersuchung : Notzucht §§ 177, 178, Nötigung zur Unzucht § 176 I 1. und 2. In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. 1970, abgerufen am 3. Februar 2022.
  5. Kriminologische Untersuchung : Raub, räuberische Erpressung, Autostraßenraub, (§§ 249-251, 255, 316 a StGB). In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. 1970, abgerufen am 3. Februar 2022.
  6. Diebstahl aus Warenhäusern und Selbstbedienungsläden in der Hamburger Innenstadt : eine kriminolog. Untersuchung von 3622 Fällen u. 3815 Tätern aus d. Jahre 1970. In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. 1973, abgerufen am 3. Februar 2022.
  7. Personalie: Wolfgang Kucklick nach 47 Jahren im Leichtathletik-Ruhestand. In: laufen-in-hamburg.de. 22. Februar 2009, abgerufen am 3. Februar 2022.
  8. Martina Lutter-Baumann: Trauer um Ehrenringträger Wolfgang Kucklick. In: Hamburger Leichtathletik-Verband. 10. November 2023, abgerufen am 14. November 2023.
  9. a b Was wird jetzt aus dem hanse-Marathon? In: Hamburger Abendblatt. 1. Februar 1992, abgerufen am 20. Februar 2023.
  10. Vision 2016 - Hamburger Leichtathleten zu Olympia. In: Hamburger Abendblatt. 27. Januar 2011, abgerufen am 3. Februar 2022.
  11. Das traurige Jubiläum. In: Hamburger Abendblatt. 14. September 1981, abgerufen am 15. November 2023.
  12. Wolfgang Kucklick erhält Ehrenring. In: leichtathletik.de. 24. März 2010, abgerufen am 3. Februar 2022.
  13. Der Hamburger Marathon - ein Rückblick. In: Hamburger Abendblatt. 24. April 2010, abgerufen am 3. Februar 2022.
  14. Kucklicks Abrechnung mit Brenner. In: Hamburger Abendblatt. 2. Januar 1997, abgerufen am 31. Dezember 2023.
  15. Silvesterlauf Volksdorf (Teichwiesen): Über die Veranstaltung. In: laufen-in-hamburg.de. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  16. DLV-Ehrenschild. (PDF) In: leichtathletik.de. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  17. Was ist GRR? German Road Races (GRR) e.V. – Vorstellung. In: German Road Races e.V. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  18. Geschichte der Hamburger Leichtathletik : [70 Jahre Hamburger Leichtathletik-Verband 1911 - 1981]. In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. 1981, abgerufen am 3. Februar 2022.
  19. Geschichte der Hamburger Leichtathletik; Teil 2: Staffeln und Mannschaften : Dokumentation von den Anfängen bis 2003. In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. 2003, abgerufen am 3. Februar 2022.
  20. "Ewige" Hamburger Leichtathletik-Bestenlisten männlich und weiblich für alle Disziplinen bis 2010 : im Stadion, auf der Straße, in der Halle. In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. 2010, abgerufen am 3. Februar 2022.