Wolfgang Wruck (Fußballspieler, April 1944)

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Wolfgang Wruck
Wolfgang Wruck (1968)
Personalia
Voller Name Wolfgang Wruck
Geburtstag 8. April 1944
Sterbedatum 5. September 2014
Sterbeort BerlinDeutschland
Position Libero

Wolfgang Wruck, Spitzname „Ate“ (* 8. April 1944; † 5. September 2014 in Berlin), war ein Fußballspieler der DDR. Für den 1. FC Union Berlin spielte er in der DDR-Oberliga und gewann mit ihm 1968 den DDR-Fußballpokal. In der Fußballnationalmannschaft der DDR absolvierte er sechs Länderspiele.

Leben

Laufbahn als Fußballspieler

Vereinskarriere

Wruck begann seine Fußball-Laufbahn bei der Berliner Betriebssportgemeinschaft Rotation Prenzlauer Berg und ging von dort 1959 zum TSC Oberschöneweide, dem Nachfolgeverein des SC Union Oberschöneweide. Im Alter von 18 Jahren bestritt er 1962 sein Debüt in der ersten Mannschaft der Oberschöneweider. Mit ihr erreichte er im selben Jahr den Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga. In den folgenden Jahren machte Wruck die Umstrukturierungen seines Klubs mit. 1963 wurde der TSC Oberschöneweide in den TSC Berlin integriert, ehe die Fußballsektion am 20. Januar 1966 den 1. FC Union Berlin gründete. Am Ende der Saison 1965/1966 schaffte Wruck mit den Unionern den Aufstieg in die höchste Spielklasse der DDR, die Oberliga.

Der 1,84 m große Libero, der zeitweilig auch Mannschaftskapitän der „Eisernen“ war, erlebte in den nächsten Jahren seine größten sportlichen Erfolge. Insgesamt sechs Spielzeiten, in denen er 135 Punktspiele absolvierte, gehörte er mit Union der Oberliga an und erreichte 1971 einen fünften Rang. Der größte Erfolg gelang ihm am 9. Juni 1968, als er mit der Union-Mannschaft überraschend gegen den hohen Favoriten FC Carl Zeiss Jena mit einem 2:1-Sieg den DDR-Fußballpokal gewann.

Im Jahr 1974 zwang ihn eine Knieverletzung, seine Karriere als Spitzensportler zu beenden. Sein letztes Punktspiel für die Unioner bestritt Wruck am 17. März 1974, im DDR-Liga-Punktspiel gegen die SG Dynamo Fürstenwalde (8:1). Trotz seines Knieschadens spielte er in den folgenden drei Jahren noch bei der Berliner BSG Bergmann-Borsig Berlin, mit der er gleich in der ersten Saison 1975 in die drittklassige Bezirksliga Berlin und zum endgültigen Abschluss seiner aktiven Laufbahn 1977 in die DDR-Liga aufstieg.

Karriere als Nationalspieler

Wruck brachte es in seiner aktiven Zeit auf mehrere Einsätze in verschiedenen Auswahlmannschaften der DDR. Bereits in den Jahren 1961 und 1962 lief er fünf Mal für die DDR-Junioren-Nationalmannschaft (U-18) auf. Aber erst 1967 ging seine internationale Karriere richtig los. Zunächst kam er im März 1967 zu seinem ersten von insgesamt zwei Nachwuchsländerspielen (in denen er ein Tor erzielte). Im selben Monat feierte er auch sein Debüt für die Olympiaauswahl, mit der 1967/1968 alle sechs Qualifikationsspiele für die olympischen Spiele 1968 bestritt. Die Qualifikation wurde jedoch in den entscheidenden Spielen gegen den späteren Silbermedaillengewinner Bulgarien verpasst.

Im Jahr 1967 bestritt Wruck außerdem am 13. September bei der 0:1-Niederlage gegen die Niederlande im Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft 1968 seinen ersten Einsatz in der A-Nationalmannschaft der DDR. Die DDR verpasste aber auch diese Qualifikation. Erst im unbedeutenden letzten Gruppenspiel gegen die bereits qualifizierten Ungarn wurde Wruck erneut eingesetzt. Es folgten zwei Spiele gegen Rumänien mit der Olympia-Auswahl, die aber gleichzeitig auch als A-Einsätze gewertet werden. Sein letztes Länderspiel bestritt er am 19. Oktober 1968 in der Begegnung Polen - DDR (1:1). In allen Spielen stand er auf der Position des zentralen Abwehrspielers.

Laufbahn nach der Spielerzeit

Nach dem Ende seiner Spielerkarriere wurde Wruck als diplomierter Pädagoge unter anderem Übungsleiter im Bezirks-Trainingszentrum Pankow und trainierte ab 1981 die Altersklasse 13 bei seinem ehemaligen Klub Union Berlin. Im Jahr 2005 wurde er zum Vorsitzenden des Ehrenrats bei den „Eisernen“ gewählt.
Wruck starb am 5. September 2014 nach langer Krankheit im Krankenhaus von Berlin-Köpenick.[1]

Privates

Sein Sohn Torsten Wruck wurde ebenfalls Fußballer und spielte in der Saison 1990/1991 auch für Union. Danach war er u. a. für den FC 08 Homburg und den 1. FC Saarbrücken tätig. Sein Bruder Horst Wruck war in der DDR-Oberliga für Vorwärts Berlin (bzw. später Vorwärts Frankfurt) aktiv und bestritt 1969 ein Länderspiel für die DDR.

Literatur

  • Harald Tragmann, Harald Voß: Die Union-Statistik, Ein Club zwischen Ost und West. 3. Auflage. Verlag Harald Voß, Berlin 2007, ISBN 978-3-935759-13-7.
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. 1. Auflage. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 532.
  • Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. 1. Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, S. 374.

Weblinks

Commons: Wolfgang Wruck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1. FC Union trauert um Wolfgang Wruck, Vereinshomepage des 1. FC Union Berlin vom 8. September 2014