Rahmersee

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Rahmersee
Blick über den See von Süd nach Nordost
Geographische Lage Mitteleuropa, Deutschland, Wandlitz
Zuflüsse Briese-Graben vom Wandlitzer See
Abfluss Briese Richtung Havel
Orte am Ufer Siedlung Rahmersee (südlich), Klosterfelde (nordöstlich)
Ufernaher Ort Wensickendorf (nordwestlich), gehört zum Gemeindegebiet Oranienburg
Daten
Koordinaten 52° 44′ 54″ N, 13° 24′ 35″ OKoordinaten: 52° 44′ 54″ N, 13° 24′ 35″ O
Rahmersee (Brandenburg)
Rahmersee (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel f150,0
Fläche 90 ha
Länge 2 km
Breite 0,4 km (durchschnittlich)dep1
Umfang 5 km
Maximale Tiefe 4 m
Mittlere Tiefe 2,5 m
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Der Rahmer See – auch Rahmersee geschrieben; historische Schreibweise Ramer See – liegt im Gemeindegebiet Wandlitz in Brandenburg. Er ist ein Teil des Biesenthal-Wandlitz-Prendener Seengebietes, das etwa 30 große und kleinere Seen umfasst. Bekannt wurde der See durch eine an seinem Südufer in den 1920er Jahren errichtete Künstlerkolonie. Der See befindet sich im Privatbesitz einer Fischerfamilie.

Entstehung, Beschreibung und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ramer See auf einer Karte des Jahres 1774

Der Grundmoränensee ist ein Relikt der Weichseleiszeit, der sich zusammen mit dem Lubowsee, dem Wandlitzer See, dem Liepnitzsee sowie der Kombination OberseeHellsee gebildet hat. Vor allem sein Nordwestufer wird von stärker aufragenden Endmoränen begrenzt.

Im Zusammenhang mit der Geschichte von Wensickendorf und dessen Umgebung wird berichtet, dass es an diesem See schon frühe Siedler gab und das Gewässer in Dokumenten des Mittelalters See Rademer genannt wurde.[1]

Das Flüsschen Briese verbindet den etwas höher gelegenen Wandlitzer See mit dem Rahmersee, der über die Briese wiederum mit dem Lubowsee verbunden ist. Der See ist in Ost-West-Richtung etwa 2 Kilometer lang und misst an seiner breitesten Stelle, einer größeren Bucht etwa in der Mitte, rund 540 Meter.

Der Rahmer See wird tangiert vom Ortsteil Zühlsdorf (Gemeinde Mühlenbecker Land) im Südwesten sowie den Wandlitzer Ortsteilen Wandlitz im Südosten und Stolzenhagen im Nordbereich. Der Siedlungsteil im Nordwestbereich gehört zu Wensickendorf und damit zur Stadt Oranienburg.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außer den im Märkischen weit verbreiteten Kiefern, Buchen und Eichen sind am Seeufer in den Feuchtbiotopen auch Erlen, Sonnentau, Fettkraut und Rosmarinheide anzutreffen. Im Flachwasserbereich haben sich Binsen, Schilf und Rohrkolben angesiedelt. Dieser relativ undurchdringliche Bewuchs bildet die Lebensgrundlage für Insekten, Schmetterlinge und Singvögel sowie Wasservögel und Amphibien.[2] Im See fühlen sich Hechte, Karpfen, Schleie, Aale, Rotfedern heimisch. Gelegentlich sind auch bereits Zander gefangen[3][4] und Krebse beobachtet worden. Weil es ein im Privatbesitz befindlicher See ist, trägt er keine Nummer des Deutschen Anglerverbandes, sondern einfach die unter Anglern verwendete Nummerierung 1435.[5]

Uferbereiche und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gasthaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Uferregionen des Rahmer Sees sind in Teilen bebaut, es gibt keinen durchgängigen Uferwanderweg. Die nicht erschlossenen Bereiche sind hügelig oder morastig.

Hotel und Gaststätte „Zur Waldschänke“

Am bekanntesten ist das in der Nähe des Südufers an der Straße errichtete Hotel und Gasthaus Zur Waldschänke, das in den 1960er Jahren als Restaurant Waldschänke eröffnet wurde. Der gewählte Name wird in der rustikalen Ausstattung mit Jagdtrophäen verdeutlicht und ebenso mit der deftigen Brandenburger Küche. Nach 1990 erwarb es ein Privatmann, der es zu einem Hotel ausbauen ließ und die Gastronomieangebote erweiterte. Im Jahresverlauf gibt es verschiedene Kulturveranstaltungen wie Feiern zum Frauentag oder zum Kindertag sowie saisonale kulinarische Abende.[6]

Wohnsiedlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Gebäude der eh. Künstlerkolonie Rahmersee, von der Kreisstraße aus gesehen; 2012

Am Südostufer entstand in den 1920er Jahren eine Künstlerkolonie, die amtlich zum damaligen Dorf Wandlitz gehörte. Diese erste Niederlassung wurde zur heutigen Kolonie Rahmersee, teilweise aus festen Villen, teilweise aus Wochenendhäusern bestehend. Sie wird schrittweise baulich erweitert. Am Nordostufer entwickelten sich später um die heutige Bundesstraße 273 herum auch Wohnsiedlungen. Das sind die Siedlung Am Rahmer See als Bestandteil des Ortes Wensickendorf und ein Wohngebiet zu Klosterfelde gehörend.

Badeanstalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Badeanstalt

Im Südwestuferabschnitt legte die damalige Gemeinde eine Freibadeanstalt mit Bootsverleih an, die 1993 an einen Privatmann verpachtet wurde. Die Pächterfamilie betreibt das Strandbad Rahmer See einschließlich eines kleinen Imbissrestaurants als naturnahe Freizeiteinrichtung. Das Freibad verfügt über einen kindergeeigneten flachen Wasserzugang, einen Steg, Sprungturm und zwei Rutschen. Außerdem gibt es einen Beachvolleyball-Platz, Tischtennisplatten und einen Bootsverleih.[7]

Verkehr um den See[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht direkt am See, aber in geringer Entfernung seiner Ufer verlaufen zwei Straßen, die das Gebiet erschließen: Die Bundesstraße 273 (nördlich) und die Kreisstraße K6004 mit dem Straßenzug Wandlitzer Chaussee–Zühlsdorfer Chaussee (südlich). Hier verkehrt auch eine Omnibuslinie.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1000 Wege um Berlin. Karten-Buch und Wander-Führer; Ullstein-Verlag, Berlin (ohne Jahr, vermutlich in den 1930ern); Seiten 58 und 97
  • Anglerführer Brandenburg, Band 4 – die Wandlitzer Seen, future press[8]
  • Anja Reinbothe: Und nüscht wie raus nach Wandlitz. – Kleine Fluchten, Teil 93: Wochenende in der Waldschänke am Rahmersee. In: Berliner Morgenpost vom 27. April 2012

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rahmer See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wensickendorf; Historisches, abgerufen am 7. Juni 2012
  2. Volkmar Gäbler: Wanderführer Wandlitzsee – Liepnitzsee. Die schönsten Wanderungen zwischen Bernau und Oranienburg. Tourist Verlag Kümmerly+Frey, 1993/94, ISBN 3-350-00836-4, S. 49f.
  3. Kurzinformation über Fischvorkommen im Rahmer See auf anglerboard.de, abgerufen am 7. Juni 2012
  4. Informationstafel am Strandbad Rahmer See
  5. Gewässersteckbrief auf anglermap.de
  6. Website der Waldschänke am Rahmer See, abgerufen am 7. Juni 2012
    sowie ein Gespräch mit dem Inhaber am 9. Juni 2012
  7. Website mit einer Kurzvorstellung zum Strandbad Rahmer See, abgerufen am 7. Juni 2012
    sowie ein Gespräch mit dem Pächter am 9. Juni 2012
  8. Titelabbildung des Buches Anglerführer Brandenburg und kurze Inhaltsangaben mit Bezug zum Rahmer See