Émile Loubet

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Porträt Émile Loubets von Eugène Pirou

Émile François Loubet (* 31. Dezember 1838 in Marsanne; † 20. Dezember 1929 in Montélimar) war ein französischer Politiker (ARD) und Staatsmann. Von 1899 bis 1906 war er Staatspräsident.

Nach dem Rechtswissenschaftsstudium und lokal- und regionalpolitischen Funktionen in Montélimar, dessen Bürgermeister er auch war, saß Loubet, der einer wohlhabenden Bauernfamilie entstammte, 1876 bis 1885 als republikanischer Abgeordneter des Départements Drôme in der französischen Deputiertenkammer. 1887 wurde er erstmals Regierungsmitglied als Minister für öffentliche Arbeiten. Vom 27. Februar bis zum 29. November 1892 fungierte er als Ministerpräsident.

Seit 1885 Senator, wurde der linksbürgerliche und antiklerikale ranghohe Freimaurer 1896 zum Senatspräsidenten gewählt. Am 18. Februar 1899 wurde Loubet als Kandidat der Linken mit 483 von 812 gültigen Stimmen der Abgeordneten und Senatoren zum Staatspräsidenten Frankreichs als Nachfolger des im Amt verstorbenen Félix Faure gewählt. Sein Gegenkandidat Jules Méline erhielt 279 Stimmen.

In Loubets Amtszeit fällt das Zustandekommen der Entente Cordiale und eine allgemeine Annäherung an Großbritannien, dessen König Eduard VII. er 1904 zum Staatsbesuch empfing. 1899 begnadigte Loubet Alfred Dreyfus. Er forcierte die Trennung von Kirche und Staat. Zu seinem Nachfolger wurde 1906 der ebenfalls aus dem Mitte-links-Lager kommende Armand Fallières gewählt.

Nach Émile Loubet ist die Loubet-Küste im Westen der Antarktischen Halbinsel benannt.

Weblinks

Commons: Émile Loubet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


VorgängerAmtNachfolger
Félix FaurePräsident von Frankreich
18. Februar 1899-18. Februar 1906
Clément Armand Fallières
Ernest ConstansInnenminister von Frankreich
27. Februar 1892-11. Januar 1893
Alexandre Ribot
Paul Challemel-LacourFranzösischen Senatspräsident
16. Januar 1896-18. Februar 1899
Clément Armand Fallières