„PowerShell“ – Versionsunterschied

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* {{Internetquelle|zugriff=2013-08-06|sprache=en|werk=Github|url=http://pash-project.github.io/|titel=Pash|kommentar=[[Mono-Projekt|Mono]]-Portierung von PowerShell}}
* {{Internetquelle|zugriff=2013-08-06|sprache=en|werk=Github|url=http://pash-project.github.io/|titel=Pash|kommentar=[[Mono-Projekt|Mono]]-Portierung von PowerShell}}

;[[Behavior Driven Development|BDD]] und [[Modultest|Unit Testing]] Frameworks
* {{Internetquelle|url=https://github.com/pester/Pester|titel=Pester|werk=Github|Sprache=en|zugriff=2014-04-16}}
* {{Internetquelle|url=http://psunit.codeplex.com/|titel=PS Unit|werk=CodePlex|Sprache=en|zugriff=2014-04-16}}
* {{Internetquelle|url=http://www.nuget.org/packages/PsTest/|titel=PsText|Sprache=en|zugriff=2014-04-16}}


;Sonstiges
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Version vom 16. April 2014, 09:01 Uhr

PowerShell

Logo von Windows PowerShell
Windows PowerShell
Screenshot von PowerShell 5.0 unter Windows 8.1
Basisdaten

Entwickler Microsoft
Erscheinungsjahr 14. November 2006
Aktuelle Version 4.0
(17. August 2013)
Aktuelle Vorabversion 5.0
(3. April 2014)
Betriebssystem Windows XP (1.0 und 2.0)
Windows Server 2003 (1.0 und 2.0)
Windows Vista (1.0 und 2.0)
Windows Server 2008 (1.0 und 2.0)
Windows Server 2008 R2 (2.0, 3.0 und 4.0)
Windows 7 (2.0, 3.0 und 4.0)
Windows 8 (3.0)
Windows 8.1 (4.0)
Programmier­sprache C#[1]
Kategorie Betriebssystem-Shell
Lizenz MS-EULA
deutschsprachig ja
Windows PowerShell

Die Windows PowerShell (powershell.exe), zeitweise auch bekannt unter den Codenamen Monad und Microsoft Command Shell (MSH), ist eine von Microsoft entwickelte Alternative zum Windows-Kommandozeilenprogramm cmd.exe und zum Windows Script Host.

Zweck und Eigenschaften

Die auf dem .NET-Framework in der Version 2.0 basierende Windows PowerShell verbindet die aus Unix-Shells bekannte Philosophie von Pipes und Filtern mit dem Paradigma der objektorientierten Programmierung. Der Benutzer kann wie bisher einfache Befehle an einer Kommandozeile ausführen und miteinander verknüpfen oder aber auch komplexe Skript-Programme mit der eigens dafür entwickelten PowerShell Scripting Language schreiben.

Ursprünglich war die erste Veröffentlichung der PowerShell als Bestandteil von Windows Vista am 30. November 2006 geplant. Sie wurde aber nur mit dem gleichzeitig veröffentlichten Microsoft Exchange Server 2007 ausgeliefert. Auf allen nachfolgenden PC-Betriebssystemen von Microsoft ist die PowerShell bereits vorinstalliert.

Versionen 1.0 und 2.0[2] werden auch für die Betriebssysteme Windows XP, Windows Server 2003 und Windows Vista zum kostenlosen Herunterladen angeboten.

Ab Windows 7 wird die PowerShell in der Version 2.0 vorinstalliert. Sie enthält unter anderem die grafische Entwicklungsumgebung PowerShell ISE (Integrated Scripting Environment). Sie unterstützt das Autovervollständigen von Befehlen, farbliche Syntaxkennzeichnungen und enthält einen Script-Debugger.

Windows 8 wird mit der Version 3.0 der PowerShell geliefert. Als wesentliche Neuerungen bringt sie die Unterstützung für Workflows auf Basis der Windows Workflow Foundation, Remote-Sessions, die unterbrochen und später auch von einem anderen PC aus wiederaufgenommen werden können, sowie die Möglichkeit, Scripts zeitgesteuert oder abhängig von Ereignissen auszuführen. PowerShell 3.0 ist als Teil des Windows Management Framework 3.0 auch für Windows 7 SP1 und Windows Server 2008 R2 SP1 verfügbar; für XP und Vista jedoch nicht.

Das Management Framework 4.0 für Windows 7 SP1 und Windows Server 2008 R2 SP1 wurde am 24. Oktober 2013 als finale Version veröffentlicht. Es wird mit Windows Server 2012 R2, sowie Windows 8.1 standardmäßig ausgeliefert.[3]

Anfang April 2014 wurde eine Vorabversion des Management Framework 5.0 bereitgestellt.[4] Die wichtigsten Neuerungen ist die Möglichkeit Softwarepakete über NuGet-Repositories wie etwa Chocolatey zu installieren, sowie die Möglichkeit Switches zu verwalten, welche den CIM-Standard unterstützen.

Details

Den Kern der PowerShell bilden kleine Funktionseinheiten, genannt Cmdlets (gesprochen command-lets), die dem Benennungsschema Verb-Substantiv folgen, also beispielsweise Get-Help oder Set-Location, wobei die Groß-/Kleinschreibung keine Rolle spielt. Da die Bezeichnungen einiger Cmdlets relativ lang sind, können kürzere Alias-Namen vergeben werden, von denen bereits einige standardmäßig vordefiniert sind, unter anderem als Hilfe für Umsteiger von Unix-Shells oder der DOS/NT-Kommandozeile (beispielsweise ls, dir, cp, …). Powershell 2.0 enthält 236 Cmdlets sowie 137 Aliase.

Die Cmdlets sind als spezielle .NET-Klassen implementiert, welche als Eingabe bestimmte Parameter (gekennzeichnet durch ein vorangestelltes „-“) und Objekte annehmen und als Ausgabe wiederum Objekte zurückliefern, die dann beispielsweise als Tabelle formatiert ausgegeben oder zur weiteren Verarbeitung an andere Cmdlets weitergeleitet werden können. Da die Ausgabe nicht als Textstrom erfolgt, sondern als strukturiertes Objekt, lassen sich bestimmte Eigenschaften leicht ohne aufwändige Textanalyse selektieren und manipulieren. Analysen über Reguläre Ausdrücke sind jedoch ebenfalls möglich. Zurückgelieferte Objekte können auch in Variablen gespeichert und an anderer Stelle wiederverwendet werden.

Die Funktionalität der PowerShell lässt sich durch sogenannte Snap-Ins erweitern, welche auf einen Schlag ganze Sätze von Cmdlets importieren und dem Benutzer zur Verfügung stellen. Mittels Get-Help werden Hilfeseiten zu Cmdlets angezeigt, die dem Format von Unix-Manpages ähnlich sind. Falls Cmdlets mit dem speziellen Parameter „-whatif“ aufgerufen werden, wird der Benutzer darüber informiert, was passiert wäre, eine Aktion findet jedoch nicht statt.

Neben den Cmdlets lassen sich direkt von der Kommandozeile auch herkömmliche Programme, selbstdefinierte Funktionen, Skripte und Batch-Dateien starten, ebenso Dokumente, die beim Aufrufen mit dem dazugehörigen Anwendungsprogramm geöffnet werden.

Die PowerShell erlaubt Zugriff auf WMI-Klassen, COM-Objekte sowie auf das gesamte .NET-Framework.

Über sogenannte Provider können hierarchische Strukturen wie die Windows-Registrierungsdatenbank, der Variablen-Namensraum und andere als virtuelle Laufwerke eingebunden und wie ein Dateisystem navigiert, referenziert und bearbeitet werden, zum Beispiel „Env:“, „HKLM:“, „Variable:“ oder „Function:“. Diese werden jedoch nicht im Windows-Explorer angezeigt.

Für den interaktiven Betrieb bietet die PowerShell eine automatische Befehlszeilenergänzung per Tabulatortaste für Cmdlets, Parameter, Eigenschaften sowie Datei- und Verzeichnisnamen, die bei Bedarf vom Benutzer an seine eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.

Anders als bei bisher existierenden objektorientierten Skript-Interpretern (BeanShell, Smalltalk, Python Shell) ist die Syntax der PowerShell-Skriptsprache, welche sich unter anderem Anleihen bei Perl, Unix-Shells, SQL und C# nimmt, darauf ausgelegt, auch für den täglichen interaktiven Gebrauch als Shell für administrative Aufgaben wie etwa Dateiverwaltung geeignet zu sein.

Cmdlets

Cmdlets sind in einer .NET Sprache verfasste Erweiterungen für die Powershell. Zusätzlich ist es möglich, Skripte in der Powershell-Skriptsprache zu verfassen, die sich wie Cmdlets verhalten. Die folgende Tabelle stellt eine Auswahl der mitgelieferten Cmdlets den vergleichbaren Befehlen anderer Kommandozeileninterpreter gegenüber.

Windows PowerShell
(Cmdlet)
Windows PowerShell
(Alias)
cmd.exe bzw. COMMAND.COM
(MS-DOS, Windows, OS/2, etc.)
Unix-Shell
(Unix, BSD, Linux, etc.)
Beschreibung
Get-Help help man Hilfe zu Befehlen
Get-Command gcm Listet alle im derzeitigen Kontext verfügbaren Befehle und Aliase auf.
Get-Alias gal alias Listet Aliase für Befehle auf.
Get-Location gl, pwd cd pwd Ausgabe des aktuellen Verzeichnisses
Set-Location sl, cd, chdir cd, chdir cd Wechseln des aktuellen Verzeichnisses
Clear-Host cls, clear cls clear Löschen der Ausgabe
Copy-Item cpi, copy, cp copy cp Kopieren einer oder mehrerer Dateien / eines ganzen Verzeichnisbaums
Remove-Item ri, del, erase, rmdir, rd, rm del, rmdir, rd rm, rmdir Löschen einer Datei / eines Verzeichnisses
Rename-Item rni, ren ren mv Umbenennen einer Datei / eines Verzeichnisses
Move-Item mi, move, mv move mv Verschieben einer Datei / eines Verzeichnisses
Get-ChildItem gci, dir, ls dir ls Liste aller Dateien / Verzeichnisse im (aktuellen) Verzeichnis
Write-Host echo, write echo echo Ausgabe von Zeichenketten, Variablen etc. in der Konsole
Pop-Location popd popd popd In Verzeichnis wechseln, welches zuletzt auf dem Stack abgelegt wurde
Push-Location pushd pushd pushd Verzeichnis auf dem Stack ablegen
Set-Variable sv, set set set Wert einer Variable setzen / Variable anlegen
Start-Process saps start Startet ein Programm im eigenen Fenster
Get-Content gc, type, cat type cat Ausgabe einer Datei
Select-String sls find, findstr grep Suche und Filterung definierter Zeichenketten
Get-Process gps, ps tasklist ps Liste aller momentan laufenden Prozesse
Stop-Process spps, kill taskkill[5] kill Beenden eines laufenden Prozesses
Stop-Computer shutdown shutdown, poweroff Herunterfahren des Rechners
Restart-Computer shutdown -r reboot, shutdown -r Neustart des Rechners
Tee-Object tee tee Standardeingabe in eine Datei oder Variable umleiten und entlang der Pipeline weiterreichen (Standardausgabe)
Get-NetIPAddress
Get-NetIPConfiguration
gip ipconfig ifconfig Listet die Netzwerkschnittstellen mit Konfigurationsinformationen auf
Get-Acl acl Listet die Zugriffsberechtigungen eines Ordners oder Dokuments auf.
Get-Member gm Listet die Mitglieder (Member-Variablen) eines Objektes auf.
Get-PSSnapin gsnp Listet die aktiven PowerShell-Erweiterungen auf.
Export-Console export Exportiert die aktive Konfiguration der Konsole in eine Datei.
Eine neue PowerShell-Instanz kann diese Konfiguration über den Parameter -psconsolefile <String> beim Start laden.

Verben

Die Verben, mit denen Cmdlets beginnen können, lassen sich in Gruppen klassifizieren:[6] Die Liste der möglichen Verben ist abhängig von der verwendeten PowerShell-Version und kann mit Get-Verb abgerufen werden.

Allgemein
Add, Clear, Close, Copy, Enter, Exit, Find, Format, Get, Hide, Join, Lock, Move, New, Open, Optimize, Pop, Push, Redo, Remove, Rename, Reset, Resize, Search, Select, Set, Show, Skip, Split, Step, Switch, Undo, Unlock, Watch
Kommunikation
Connect, Disconnect, Read, Receive, Send, Write
Daten
Backup, Checkpoint, Compare, Compress, Convert, ConvertFrom, ConvertTo, Dismount, Edit, Expand, Export, Group, Import, Initialize, Limit, Merge, Mount, Out, Publish, Restore, Save, Sync, Unpublish, Update
Diagnose
Debug, Measure, Ping, Repair, Resolve, Test, Trace
Lebenszyklus
Approve, Assert, Complete, Confirm, Deny, Disable, Enable, Install, Invoke, Register, Request, Restart, Resume, Start, Stop, Submit, Suspend, Uninstall, Unregister, Wait
Andere
Use
Sicherheit
Block, Grant, Protect, Revoke, Unblock, Unprotect

Andere Verben wie etwa checkout und commit sind zwar möglich, aber nicht zulässig. Stattdessen sind die Standardverben wie Request und Submit zu verwenden. Weitere Verben können jedoch in Form eines Alias definiert sein. Um cmdlets mit bestimmten Verben aufzulisten kann der Befehl Get-Command -Verb <string[]> verwendet werden.

Snap-Ins

Cmdlets werden in einem Snap-In zusammengefasst. Snap-Ins werden mit InstallUtil.exe AssemblyName.dll installiert, welches ein Bestandteil des .NET Frameworks ist. Installierte Snap-Ins können anschließend mit Add-PSSnapin aktiviert werden. Aktive Snap-Ins können mit Get-PSSnapin bzw. Get-PSSnapin -Registered aufgelistet und mit Remove-PSSnapin entfernt werden.

Ein Snap-In sieht in C# wie folgt aus:

using System.Collections.ObjectModel;
using System.ComponentModel;
using System.Management.Automation;
using System.Management.Automation.Runspaces;

namespace Wikimedia
{
    // Snap-In
    [RunInstaller(true)]
    public class WikipediaSnapIn : CustomPSSnapIn 
    {
        public override string Name
        {
            get { return "Wikipedia.Cmdlet"; }
        }
        
        public override string Vendor
        {
            get { return "Wikimedia"; }
        }
        
        public override string Description
        {
            get { return "Cmdlets for Wikipedia."; }
        }
        
        public override Collection<CmdletConfigurationEntry> Cmdlets
        {
            get 
            {
                return new Collection<CmdletConfigurationEntry>
                    {
                        new CmdletConfigurationEntry("Get-WikipediaArticle", typeof (GetArticle), null), 
                        /* registering other cmdlets */ 
                    };
            }
        }
    }
    
    // Cmdlet 
    [Cmdlet(VerbsCommon.Get, "WikipediaArticle")]
    public class GetArticle : Cmdlet
    {
        [Parameter(Mandatory=true)]
        public string ArticleName { get; set; }
        
        [Parameter(Mandatory=true)]
        public string Language { get; set; }
        
        protected override void ProcessRecord()
        {
            // Implementation comes here... 
            
            WriteObject(result);
        }
    }
}

Erweitertes Typsystem

PowerShell-Skripte sind dynamisch typisiert. Dabei kommt ein erweitertes Typsystem (englisch: extended type system, ETS) zum Einsatz, bei dem .NET-Objekte in der Klasse PSObject gekapselt werden. PSObject stellt hierbei die Basisklasse für PowerShell-Objekte dar. PSObject entspricht damit einer Monade.

In C#:
using System;
using System.Management.Automation;

namespace PowerShell
{
    public class PSObjectExample
    {
        public void Main()
        {
            var time = DateTime.UtcNow;
            var powerTime = new PSObject(time);
        }
     }
}
In PowerShell:
# Aufruf einer statischen Methode mit [ClassName]::Method
# Variable $time ist explizit typisiert
[System.DateTime]$time = [System.DateTime]::UtcNow

# explizites Typecasting nach PSObject
# Variable $powerTime ist implizit typisiert 
$powerTime = [System.Management.Automation.PSObject] $time

# Aufruf eines Konstruktors
$powerTime = New-Object System.Management.Automation.PSObject($time)

PowerShell bietet implizite Typkonvertierung. Dabei kommen Typkonverter zum Einsatz, von denen einige vorgegeben sind:

Standard-Typkonvertierungen in PowerShell
Typ Konvertiert nach Methode
null String gibt String.Empty zurück
null Char gibt '\0' zurück
null Numeric gibt 0 zurück
null Boolean gibt false zurück
null Nullable<T> gibt null zurück
null Objektreferenz gibt null zurück
Klasse Basisklasse Boxing der Klasse auf die Basisklasse
object void gibt AutomationNull.Value zurück
object String gibt value.ToString() zurück
object Boolean gibt das Ergebnis von LanguagePrimitives.IsTrue(value) zurück
object PSObject gibt PSObject.AsPSObject(value) zurück
object XMLDocument ruft die value.ToString()-Methode auf und übergibt das Ergebnis dem XMLDocument Konstruktor
object Nullable<T> das Objekt wird mit (T)value convertiert und als Nullable-Monade zurückgegeben
Array Array Konvertierung der einzelnen Array-Elemente
IDictionary Hashtable gibt new Hashtable(value) zurück
String Char[] gibt value.ToCharArray() zurück
String RegEx gibt new RegEx(value) zurück
String Type Deserialisierung über RunSpaceConfiguration.Assemblies
String Numeric 0 für String.Empty. Versucht den Wert mit Culture.InvariantCulture zu parsen.
Integer System.Enum Liefert den Enum-Wert zurück, der dem Integer zugewiesen ist. throw new PSInvalidCastException() falls das nicht möglich ist.

Provider

Provider sind PowerShell-SnapIns, welche z. B. den Zugriff auf hierarchische Daten (NavigationCmdletProvider) oder Schlüssel-Wert Paare (ContainerCmdletProvider) ermöglichen. Abhängig vom Typ des Providers wird eine bestimmte Menge an Cmdlets bereitgestellt. Die aktiven Provider können mit dem Befehl Get-PSProvider aufgerufen werden.

Standard-Provider
Name Typ Aufgabe
Alias Container Bindet ein logisches Laufwerk mit dem Namen „Alias:“ ein. Über dieses Laufwerk lassen sich als Schlüssel-Wert Paare definierte Alias (etwa mit Get-ChildItem Alias:) abrufen.
Environment Container Bindet ein logisches Laufwerk mit dem Namen „env:“ ein. Über dieses Laufwerk lassen sich die Umgebungsvariablen abfragen.
FileSystem Navigation Über den FileSystem Provider wird der Zugriff auf das Dateisystem ermöglicht. Über den FileSystem-Provider können Laufwerke, Wechseldatenträger, Netzlaufwerke, u.ä., sowie die darauf befindlichen Dateien und Ordner zugegriffen werden. Laufwerke werden dabei jedoch nicht als logisches Laufwerk in PowerShell integriert, sondern als Referenz im Function-Provider hinterlegt.
Function Container Verwaltet Funktionen, welche mit New-Item erstellt oder in einem PowerShell-Skript deklariert wurden.
Registry Navigation Ermöglicht unter Windows den Zugriff auf die Registrierungsdatenbank. Standardmäßig werden die Laufwerke „HKLM:“ (für HKEY_LOCAL_MACHINE) und „HKLU:“ (für HKEY_LOCAL_USER) erstellt. Weitere Laufwerke lassen sich bei Bedarf mit New-PSDrive (z. B. New-PSDrive -name HKLU -psprovider Registry -root HKEY_USERS) anlegen.
Variable Container Verwaltet die im PowerShell-Host erstellten Variablen und deren Werte und bindet diese als logisches Laufwerk „Variable:“ ein.
Certificate Navigation Verwaltet die Sicherheitszertifikate des Systems und bindet sich als logisches Laufwerk „Cert:“ ein. Der Certificate-Provider wird von Get-PSProvider nicht aufgelistet.

Skripts

PowerShell Skripte können in einer Skript-Datei zusammengefasst werden. Skript-Dateien enthalten Funktionen mit zugehöriger Beschreibung in einem Kommentarblock, sowie Variablen und Befehle. Skript-Dateien haben die Endung .ps1 und werden mit dem Befehl ., gefolgt vom vollständigen Namen der Datei geladen und verarbeitet.

Beispiel
<#
.SYNOPSIS 
    Hello World Application.

.Description
    This script is a more complex Hello World function that intends to show some of the syntax of PowerShell.
    To use it, write ". ./Write-Hello.ps1" (dot, space, filename) into your PowerShell first, so that the script gets loaded. 

.NOTES
    File Name: Write-Hello.ps1

.EXAMPLE
    Write-Hello "World"
    greet "World"

.EXAMPLE
    Write-Hello
    Write-Hello "World"
    Write-Hello -Name "World"
    "World" | Write-Hello
    @("Jack", "Jill") | Write-Hello

.ALIAS
    greet

.LINK
    http://de.wikipedia.org/wiki/PowerShell

.INPUTTYPE
    Takes a name of type [string].

.RETURNVALUE
    Output a greeting of type [string].

.PARAMETER Name
    The name of the person to greet. Greets the world by default.
#>

function Write-Hello
{
    param(
        # get name parameter form the pipeline or as a parameter
        [Parameter(Mandatory = $False, Position = 0, ValueFromPipeline = $True, HelpMessage = "The name to greet.")]
        [string]$Name
    )
    
    begin {
        # load assemblies from Global Assembly Cache (deprecated method)
        [void][System.Reflection.Assembly]::LoadWithPartialName("System.Exception")

        # cancel the execution if an error occurs
        $ErrorActionPreference = "Stop"
    }
    
    #process once for every input that was given
    process {
        
        # check input; set a default values
        if([string]::IsNullOrEmpty($Name)) {
            $Name = "World"
        }
        
        try {
            if($Name -eq "Error") {
                throw New-Object System.Exception("The name must not be 'Error'.")
            }
        } 
        catch [System.Exception] {
            Write-Error $_
        }

        # process the request
        [string]$Greeting = [string]::Format("Hello {0}!", $Name)

        # outputs a string object to the PowerShell pipeline
        # note: using write-host calls .ToString() method on the returned object
        Write-Output $Greeting
    }

    end {
    
    }
}

# setting an alias
Set-Alias greet Write-Hello

Module

Funktionen, Typdefinitionen, Snap-Ins, Cmdlets und Provider können zu einem Modul zusammengefasst werden. Die Umgebungsvariable $env:PSModulePath zeigt auf die Verzeichnisse, in denen die PowerShell Konsole nach Modulen sucht um diese beim Start automatisch einzubinden.

Module werden nicht mit InstallUtil.exe installiert, sondern lediglich in das entsprechende Verzeichnis kopiert. Die Befehle um Module zu verwalten erhält man mit Get-Command *-Module*. Module können mit Hilfe des Befehls New-Module und das zugerörige Manifest mit New-ModuleManifest erzeugt werden.

Ein Modulskript bindet PowerShell-Skripte ein und exportiert Funktionen, Cmdlet`s, Variablen und Aliase, welche vom Benutzer verwendet werden sollen, mit Export-ModuleMember.

Beispiele

Gib die Zeichenfolge "Hallo Welt!" auf der Konsole aus:

  Write-Host "Hallo Welt!"


Beende alle Prozesse, deren Namen mit dem Buchstaben „p“ beginnen:

  Get-Process p* | Stop-Process


Suche alle Prozesse, die mehr als 10 MB Hauptspeicher verwenden, und beende sie:

  Get-Process | where { $_.WS -gt 10MB } | Stop-Process


Berechne die Gesamtanzahl der Bytes aller Dateien in einem Verzeichnis:

  Get-ChildItem | Measure-Object -Property Length -Sum


Warte, bis ein bestimmter Prozess beendet wurde:

  $processToWatch = Get-Process notepad
  $processToWatch.WaitForExit()


Ändere eine Zeichenkette von Kleinbuchstaben in Großbuchstaben:

  "hallo welt!".ToUpper()


Füge die Zeichenfolge „ABC“ nach dem ersten Buchstaben des Wortes „string“ ein, um als Ergebnis „sABCtring“ zu erhalten:

  "string".Insert(1, "ABC")


Lade einen bestimmten RSS-Feed herunter und zeige die Überschriften der acht neuesten Einträge:

  $rssUrl = "http://blogs.msdn.com/b/powershell/rss.aspx"
  $blog = [xml](New-Object System.Net.WebClient).DownloadString($rssUrl)
  $blog.rss.channel.item | select title -First 8


Lösche die komplette Festplatte ohne Rückfrage, Äquivalent zu rm -rf / unter Unix:

  Get-PSDrive -p "FileSystem" | % { ls -Recurse $_.Root | rm Force }

Dateiendungen

  • .ps1 – Windows PowerShell Shell-Skript
  • .ps1xml – Windows PowerShell Format- und Typdefinitionen
  • .psc1 – Windows PowerShell Konsolendatei (exportierte Shell-Konfiguration)
  • .psd1 – Windows PowerShell Datendatei
  • .psm1 – Windows PowerShell Moduldatei

Software-Unterstützung

Unterstützt werden unter anderem folgende Systeme:

Software Version Cmdlets Provider Grafische Benutzeroberfläche
Microsoft Exchange Server 2007 ja (402) ja ja
Microsoft Exchange Server 2010 ja ja ja
Microsoft Windows Server 2008 ja ja nein
Microsoft Windows Server 2008 Core nein nein nein
Microsoft Windows Server 2008 R2 Core ja nein nein
Microsoft SQL Server 2008 ja ja nein
SharePoint 2010, 2013 ja ja nein
Microsoft System Center Operations Manager 2007 ja (74) ja nein
Microsoft System Center Virtual Machine Manager 2007 ja ja ja
Microsoft System Center Data Protection Manager 2007 ja nein nein
Microsoft Windows Compute Cluster Server 2007 ja ja nein
Microsoft Transporter Suite for Lotus Domino[7] 08.02.0012 ja (47) nein nein
Microsoft PowerTools for Open XML[8] 1.0 ja (33) nein nein
IBM WebSphere MQ[9] 6.0.2.2 ja (44) nein nein
Quest Management Shell for Active Directory[10] 1.1 ja (40) nein nein
Special Operations Software Specops Command[11] 1.0 ja nein ja
VMware Infrastructure Toolkit[12] 1.0 Update 1 ja (125) nein nein
Internet Information Services[13] 7.0 ja (54) ja nein
Microsoft Windows 7 Troubleshooting Center 6.1 ja nein ja
Microsoft Deployment Toolkit 2010 ja nein nein
LOGINventory 5.x ja ja ja

Quellen

  1. The powershell Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 30. Oktober 2018).
  2. Informationen zur PowerShell 2.0
  3. Windows Management Framework 4.0. Microsoft, abgerufen am 24. Oktober 2013.
  4. Jeffrey Snover: Windows Management Framework V5 Preview. In: Windows Server Blog. Microsoft, 3. April 2014, abgerufen am 13. April 2014 (englisch).
  5. Der Taskkill Befehl, videonerd.de
  6. Approved Verbs for Windows PowerShell Commands. In: Windows Dev Center. Microsoft, abgerufen am 3. August 2013 (englisch).
  7. Microsoft Transporter Suite for Lotus Domino. Abgerufen am 18. Februar 2008.
  8. PowerTools for Open XML. Abgerufen am 20. Juni 2008.
  9. MO74: WebSphere MQ – Windows Powershell Library. Abgerufen am 18. Februar 2008.
  10. PowerShell Commands for Active Directory by Quest Software. Abgerufen am 2. Juli 2008.
  11. PowerShell Remoting through Group Policy. Abgerufen am 18. Februar 2008.
  12. VMware Infrastructure Toolkit for Windows. Abgerufen am 26. November 2008.
  13. Windows PowerShell : IIS7 PowerShell Provider Tech Preview 2. Abgerufen am 3. Juli 2008.

Literatur

Deutsch

  • Ulrich Cuber: Windows PowerShell. Mitp-Verlag 2007, ISBN 978-3-8266-1673-0.
  • Lee Holmes, Rolf Masuch: Windows PowerShell 3.0 kurz & gut. 3. Auflage. O'Reilly, 2013, ISBN 978-3-95561-055-5.
  • Peter Monadjemi: Windows PowerShell – Crashkurs. Microsoft Press Deutschland 2007, ISBN 978-3-86645-617-4.
  • Andy Oakley: Schnelleinstieg in die Windows PowerShell. O’Reilly Verlag 2007, ISBN 978-3-89721-487-3.
  • Bruce Payette: Windows PowerShell im Einsatz. Hanser Fachbuchverlag 2007, ISBN 978-3-446-41239-2.
  • Holger Schwichtenberg: Windows PowerShell. Addison-Wesley 2007, ISBN 978-3-8273-2533-4.
  • Holger Schwichtenberg: Windows Scripting. Automatisierte Systemadministration mit dem Windows Script Host und der Windows PowerShell. Addison-Wesley 2007, ISBN 978-3-8273-2423-8.
  • Helma Spona: Windows PowerShell. Sprachgrundlagen, Dateisystem, Datenbankzugriffe, WMI-Steuerung. Galileo Press 2007, ISBN 978-3-89842-880-4.
  • Tobias Weltner: Scripting mit Windows PowerShell – Einsteiger-Workshop. Microsoft Press Deutschland 2007, ISBN 978-3-86645-620-4.
  • Tobias Weltner: PowerShell Scripting für Administratoren. Microsoft Press Deutschland 2008, ISBN 978-3-86645-635-8.

Englisch

  • Jerry Lee Ford Jr.: Microsoft Windows Powershell Programming for the Absolute Beginner. Course Technology Ptr 2007, ISBN 1-59863-354-6.
  • Lee Holmes: Windows PowerShell Quick Reference. O’Reilly 2006, ISBN 0-596-52813-2.
  • Don Jones: An Introduction to Microsoft® PowerShell™. Realtimepublishers.com 2006.
  • Don Jones, Jeffery Hicks: Windows PowerShell™: TFM®. SAPIEN Press 2006, ISBN 0-9776597-1-2.
  • Tyson Kopczynski: Microsoft Powershell Unleashed. Sams Publishing 2007, ISBN 0-672-32953-0.
  • Andy Oakley: Monad – Introducing the MSH Command Shell and Language. O’Reilly 2006, ISBN 0-596-10009-4.
  • Bruce Payette: Windows PowerShell in Action. Manning Publications, ISBN 1-932394-90-7.
  • Andrew Watt: Professional Windows PowerShell. Wrox Press 2007, ISBN 0-471-94693-1.
  • Ed Wilson: Microsoft® Windows PowerShell™ Step By Step. Microsoft Press 2007, ISBN 0-7356-2395-3.
  • Steve Seguis: Windows PowerShell 2 for Dummies, ISBN 978-0-470-37198-5
  • Arul Kumaravel, Jon White, Michael Naixin Li, Scott Happell, Guohui Xie, Krishna C. Vutukuri: Professional Windows PowerShell Programming: Snapins, Cmdlets, Hosts and Providers (= Wrox Professional Series). 1. Auflage. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-0-470-17393-0 (englisch, Standardwerk zur PowerShell-Entwicklung mit C#).
Schnellreferenzen
Einführung
Wikis und Blogs
Cmdlets und Module
Portierungen
  • Pash. In: Github. Abgerufen am 6. August 2013 (englisch, Mono-Portierung von PowerShell).
BDD und Unit Testing Frameworks
  • Pester. In: Github. Abgerufen am 16. April 2014.
  • PS Unit. In: CodePlex. Abgerufen am 16. April 2014.
  • PsText. Abgerufen am 16. April 2014.
Sonstiges