„Hertha Sponer“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K PD-fix |
GFHund (Diskussion | Beiträge) →Leben: Studienreise ergänzt |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Leben == |
== Leben == |
||
⚫ | |||
[[Datei:Sponer,Herta Studienreise 1925.jpg|miniatur|hochkant=1.4|Artikel in Göttinger Zeitung, 25. Oktober 1925]] |
|||
Nach dem Studium in [[Tübingen]] und [[Göttingen]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]] sie 1920 bei [[Peter Debye]] (''Über ultrarote Absorption zweiatomiger Gase''). Von 1921 bis 1925 war sie Assistentin, 1925/26 ermöglichte ein [[Rockefeller-Stipendium]] ihr einen einjährigen Forschungsaufenthalt in [[Berkeley]], Kalifornien<ref>[http://www.aleph99.org/etusci/ks/t1a4.pdf Im „Mekka der Mathematiker“] (pdf; 139 kB), S. 62</ref> Aus Anlass dieser Studienreise von Hertha Sponer erlaubten sich die jungen Göttinger Physiker einen Scherz mit der Zeitung, die nebenstehenden ihr zugespielten Bericht am 25. Oktober 1925 veröffentlichte.<ref>[https://av.tib.eu/media/11594 Film]: ''Quantenmechanik im Aufbruch - [[Friedrich Hund]] berichtet aus seinem Leben, Göttingen 1988 - Gesprächspartner: [[Helmut Rechenberg]]''. Institut für den Wissenschaftlichen Film, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek, DOI 10.3203/IWF/G-239.</ref> |
|||
⚫ | Bis 1932 war Sponer Privatdozentin und danach bis 1934 außerordentliche Professorin in Göttingen. Sie war Mitarbeiterin von [[James Franck]] und arbeitete u. a. mit [[Edward Teller]] zusammen.Die Arbeitsgruppe um James Franck wurde aufgelöst, nachdem er am 17. April 1933 zurücktrat. Als Frau hatte Hertha Sponer durch den Einfluss von [[Robert Wichard Pohl]] in Göttingen keine Chance mehr. Nachdem die Universität ihre Stelle zum 1. Oktober 1934 kündigte, gelang ihr die Emigration nach [[Oslo]]. Dort half ihr der ebenfalls emigrierte Mineraloge [[Viktor Moritz Goldschmidt]]. Von 1936 bis 1966 war sie Professorin an der [[Duke University]], [[Durham (North Carolina)|Durham]], [[North Carolina]]. 1946 heiratete Hertha Sponer [[James Franck]] und 1948 entstand in Durham ein von [[Marianne Manasse]] gemaltes Porträt von ihr, das sich im Besitz der Duke University befindet.<ref>[https://www.phy.duke.edu/history/DistinguishedFaculty/HerthaSponer Marianne Manasse: Porträt Hertha Sponer] Dieses Porträt befindet sich auch auf der Titelseite des eBooks von M.A. Maushart: Hertha Sponer: ''A Women's Life as a Physicist in the 20th Century'', das ebenfalls über die Webseite der Duke University zugänglich ist: [https://www.phy.duke.edu/history/DistinguishedFaculty/HerthaSponer Hertha Sponer]</ref> 1966 kehrte Hertha Sponer nach Deutschland zurück. |
||
== Leistungen == |
== Leistungen == |
Version vom 18. Januar 2017, 12:17 Uhr
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/88/Sponer%2CHertha_1923_G%C3%B6ttingen.jpg/180px-Sponer%2CHertha_1923_G%C3%B6ttingen.jpg)
Hertha Sponer (* 1. September 1895 in Neisse, Schlesien; † 27. Februar 1968 in Ilten bei Hannover) war eine deutsche Physikerin.
Leben
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/ce/Sponer%2CHerta_Studienreise_1925.jpg/310px-Sponer%2CHerta_Studienreise_1925.jpg)
Nach dem Studium in Tübingen und Göttingen promovierte sie 1920 bei Peter Debye (Über ultrarote Absorption zweiatomiger Gase). Von 1921 bis 1925 war sie Assistentin, 1925/26 ermöglichte ein Rockefeller-Stipendium ihr einen einjährigen Forschungsaufenthalt in Berkeley, Kalifornien[1] Aus Anlass dieser Studienreise von Hertha Sponer erlaubten sich die jungen Göttinger Physiker einen Scherz mit der Zeitung, die nebenstehenden ihr zugespielten Bericht am 25. Oktober 1925 veröffentlichte.[2]
Bis 1932 war Sponer Privatdozentin und danach bis 1934 außerordentliche Professorin in Göttingen. Sie war Mitarbeiterin von James Franck und arbeitete u. a. mit Edward Teller zusammen.Die Arbeitsgruppe um James Franck wurde aufgelöst, nachdem er am 17. April 1933 zurücktrat. Als Frau hatte Hertha Sponer durch den Einfluss von Robert Wichard Pohl in Göttingen keine Chance mehr. Nachdem die Universität ihre Stelle zum 1. Oktober 1934 kündigte, gelang ihr die Emigration nach Oslo. Dort half ihr der ebenfalls emigrierte Mineraloge Viktor Moritz Goldschmidt. Von 1936 bis 1966 war sie Professorin an der Duke University, Durham, North Carolina. 1946 heiratete Hertha Sponer James Franck und 1948 entstand in Durham ein von Marianne Manasse gemaltes Porträt von ihr, das sich im Besitz der Duke University befindet.[3] 1966 kehrte Hertha Sponer nach Deutschland zurück.
Leistungen
Hertha Sponer leistete wichtige Beiträge zur Molekülphysik und Spektroskopie. Bekannt ist z. B. die Birge-Sponer-Auftragung zur Bestimmung der Dissoziationsenergie von Molekülen aus spektroskopischen Daten. Nach ihr ist auch der Hertha-Sponer-Preis benannt, der alljährlich an junge, wissenschaftlich erfolgreiche Physikerinnen vergeben wird.
Werke
- Molekülspektren und ihre Anwendung auf chemische Probleme. Band I: Tabellen. Band II: Text. Berlin 1935/1936.
- H. Sponer, T. Birge: The Heat of Dissociation of Non-Polar Molecules. In: Physical Review. 28, 1926, S. 259–283.
- J. Franck, H. Sponer, E. Teller: Bemerkungen über die Prädissoziation dreiatomiger Moleküle. In: Zeitschrift für physikalische Chemie. 18, 1932, S. 88–101.
Literatur
- Ein ausführliches Porträt von Hertha Sponer befindet sich auf einer Webseite der Duke University: Hertha Sponer
- Marie-Ann Maushart: "Um mich nicht zu vergessen": Hertha Sponer - Ein Frauenleben für die Physik im 20. Jahrhundert. Verlag für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, Stuttgart/ Bassum 1997, ISBN 3-928186-37-X. In englischer Sprache ist es als eBook unter dem Titel Hertha Sponer: A Women's Life as a Physicist in the 20th Century über die Webseite der Duke University abrufbar und zeigt auf der Titelseite das 1948 von Marianne Manasse gemalte Porträt: Hertha Sponer
- Renate Tobies: Sponer, Hertha Dorothea Elisabeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 737 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Hertha Sponer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf von Hertha Sponer, englisch
- Website des Hertha-Sponer-Preises
- Biografie von Hertha Sponer, englisch
Einzelnachweise
- ↑ Im „Mekka der Mathematiker“ (pdf; 139 kB), S. 62
- ↑ Film: Quantenmechanik im Aufbruch - Friedrich Hund berichtet aus seinem Leben, Göttingen 1988 - Gesprächspartner: Helmut Rechenberg. Institut für den Wissenschaftlichen Film, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek, DOI 10.3203/IWF/G-239.
- ↑ Marianne Manasse: Porträt Hertha Sponer Dieses Porträt befindet sich auch auf der Titelseite des eBooks von M.A. Maushart: Hertha Sponer: A Women's Life as a Physicist in the 20th Century, das ebenfalls über die Webseite der Duke University zugänglich ist: Hertha Sponer
Personendaten | |
---|---|
NAME | Sponer, Hertha |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Physikerin |
GEBURTSDATUM | 1. September 1895 |
GEBURTSORT | Neisse, Schlesien |
STERBEDATUM | 27. Februar 1968 |
STERBEORT | Ilten bei Hannover |