„Podcast“ – Versionsunterschied

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{{Pediaphon}}
'''Podcasting''' bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Mediendateien ([[Audio]] oder als [[Video]]-Podcast) über das [[Internet]]. Das [[Kofferwort]] setzt sich aus den beiden Wörtern [[Apple iPod|iPod]] und [[Broadcasting]] zusammen. Ein einzelner Podcast ist somit eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen ''Feed'' (meistens [[RSS]]) automatisch bezogen werden können.

Man kann Podcasts als Radio- oder Fernsehsendungen auffassen, die sich unabhängig von Sendezeiten konsumieren lassen.

Podcasting wäre so als Teilbereich von [[Video on Demand|Video]]/[[Audio on Demand]] zu betrachten. Jedoch stehen letztere Begriffe eher für kostenpflichtige und durchsuchbare Dienste, während „Sender“ (im Jargon „Feeds“ genannt) Podcasts in aller Regel kostenlos und in einer vom Konsumenten ausgewählten Menge nach und nach in neuen Folgen anbieten.

== Entstehung ==
Podcasting bedient sich bereits existierender Technologien. Ähnlich wie viele Techniken des sogenannten [[Web 2.0]] erlaubt auch Podcasting nicht vorher unmögliche Dinge; es erleichtert die Bereitstellung und den Empfang von Audio- und Videoinhalten erheblich. So wurde eine breitere Basis von Produzenten wie von Konsumenten geschaffen. Das führte zu einer neuen Qualität von internetbasiertem Rundfunk - nicht mit den vereinzelten Angeboten der Vor-Podcast-Zeit zu vergleichen.

Als Erfinder des Podcastings gelten [[Tristan Louis]], der das Konzept im Jahr 2000 erstmals vorschlug, und [[Dave Winer]], der es leicht modifiziert als erster umsetzte. Der ehemalige MTV-Moderator [[Adam Curry]] gilt auf Produzentenseite als Pionier des damals noch „Audioblogging“ genannten Verfahrens. Den Begriff „Podcast“ erfand [[Ben Hammersley]] erst 2004; er bürgerte sich schnell ein, auch die Technik fand immer breitere Verwendung, mit dem Blogger Adam Curry als ihrem größten Unterstützer. 2005 sprang die Firma [[Apple]], deren tragbarer Digital Audio Player [[Apple iPod|iPod]] bereits für die Namensgebung hatte herhalten müssen, auf den Zug auf und verschaffte dem Podcasting durch die Integration in die bereits weit verbreitete Software [[Apple iTunes|iTunes]] Zugang zu einem Massenpublikum.

== Allgemeines ==
[[Bild:Podcast-Schema.svg|thumb|500px|Schematische Darstellung eines Audio-Podcasts, der die Episoden im MP3-Format bereitstellt]]
Beliebige Teilnehmer auf Anbieterseite ('''Podcaster''') erstellen diese Medien-Dateien und stellen sie anschließend mittels eines „Newsfeeds“ auf einem [[Server]] im Internet bereit. Ein Teilnehmer kann diesen sogenannten Feed mit einer speziellen Software „abonnieren“.

Ein [[Abonnement]] bedeutet hier, dass die Software in regelmäßigen Abständen den Newsfeed des Podcasts auf neue Beiträge überprüft und diese dann herunterlädt. Beim Podcasting werden nicht nur Schlagzeilen, sondern auch Mediendateien [[Aggregator|aggregiert]].

Anders als bei einem Zeitschriftenabonnement besteht keine Vertragsbeziehung zwischen Anbieter und Abonnenten. Man kann dadurch einer breiten Öffentlichkeit anbieten. Die Mediendatei eines Angebots kann beliebige Inhalte haben, beispielsweise Mitschnitte von Radio-Sendungen, Interviews, automatisch vorgelesene Zeitungsartikel, Musiksendungen, etc.

Newsfeeds und Podcasts findet man u. a. häufig in [[Weblog]]s. Es existieren mittlerweile jedoch große Verzeichnisse und Portale im Internet mit Listen solcher Links zu den unterschiedlichsten Themen.

Die einzelnen Beiträge eines Podcasts heißen gewöhnlich ''Episoden'', obwohl teilweise der Begriff '''Podcast''' auch auf eine einzelne dieser so verbreiteten Dateien angewendet wird. Fälschlicherweise nennt man manchmal auch nur die im Newsfeed verlinkten Medieninhalte ''Podcast''.

Im Internet kann jeder mit geringem Aufwand, z. B. einem PC mit Soundkarte, Mikrofon, sowie Internetanschluss und [[Webspace]], einen Podcast erstellen. Webspace, der speziell auf die Belange eines Podcasters ausgelegt ist, wird Podspace genannt. Bei einem Hosting-Service, der ausschließlich Podspace anbietet, spricht man von einem Podhosting-Dienst. Es ist weder kostspielige Hard- oder Software erforderlich, noch sind öffentliche Gebühren, wie beim Betrieb eines Webradios, zu entrichten. Podcaster müssen jedoch genauso wie Betreiber von Rundfunksendern (z. B. auch Web-Radios) die Rechte Dritter an den Medieninhalten beachten und eventuell Gebühren an sie oder deren Lizenzgeber abführen ([[Urheberrecht]]).

Bücher, die exklusiv nur als Podcast, d.h. als Hörbuch im Podcast-Format, erscheinen, werden auch ''Podiobook'' genannt.

== Podcast-Erstellung ==
Zur Erstellung der Audiodateien für einen Podcast gibt es mehrere Wege.

Zum einen kann man Audiomaterial live mit einem Aufnahmegerät aufzeichnen. Möglich sind ein Computer mit [[Soundkarte]] und [[Mikrofon]] bzw. [[Headset]] oder ein [[MP3]]- oder [[MiniDisc|MD]]-Recorder, dessen Aufnahmen auf den Rechner überspielt und dort nachbearbeitet werden.

Will man längere Stücke gesprochenen Textes als Audiodatei erstellen, ist die automatische [[Sprachsynthese]] eine Alternative zur Aufnahme eines menschlichen Sprechers. Bei der Sprachsynthese ist die Vorlesequalität beim derzeitigen Stand der Technik von durchaus akzeptabler Qualität (noch schlechter als die eines Sprechers, indes erheblich kostengünstiger und schneller). Es ist zu empfehlen, [[MP3|MP3-Dateien]] durch [[Sprachsynthese]] lieber nur 5 - 8 Minuten lang zu produzieren. Auch bei einer guten Sprachsynthese ist es für die meisten gewöhnungsbedürftig, zuzuhören.

Ein Beispiel hierfür ist auf einer Internetseite des US-amerikanischen Online-Markforschungsintitutes [http://www.sotech.com/main/eval.asp?pID=607 Socratic Technologies]zu finden. Die zu dem [[General_Online_Research|G.O.R.07]]-Posterbeitrag "PRD Research on Research Study" gehörende [[MP3|MP3-Datei]] entstand mit der Sprachsynthese-Software [http://www.naturalreaders.com/ NaturalReader].

Auch [[Musical Instrument Digital Interface|MIDI]]-Dateien lassen sich mit Hilfe eines MIDI-Klangerzeugers leicht in Audiodaten konvertieren.

Die Audiodaten erzeugt man im MP3-Format oder mittels eines anderen [[Codec#Audiocodecs|Audio-Codecs]], z.&nbsp;B. [[Advanced Audio Coding]] (AAC) oder [[Vorbis]], überführt in Dateien und transportiert auf einen Server . <br/>
Gleichzeitig werden die Audiodaten unter Verwendung von sogenannten ''enclosure tags'' in einen Newsfeed eingetragen, der auf der [[Website]] des Podcasters platziert wird. Die Handhabung erleichtern spezielle Programme wie [[Podcast Maker]] oder [[GarageBand]], so dass es auch ohne viel technische Einarbeitung möglich ist, Podcasts zu erstellen und im Internet verfügbar zu machen.

== Podcast-Empfang ==
Der Podcasting-[[Client]] (engl. '''''podcatcher''''') bietet einem Hörer die Möglichkeit, Listen von Newsfeeds von Podcasts zusammenzustellen (aggregieren). Diese Software wird daher auch als Feed-[[Aggregator]] bezeichnet. Der Begriff ist jedoch unzureichend gegenüber ''Podcasting-Client'', da jener lediglich Ticker-Nachrichten abruft (Newsfeeds) - ohne Zugriff auf Audio-Dateien. Viele Podcasting-Clients bieten die Möglichkeit, regelmäßig die abonnierten Podcast-Feeds zu aktualisieren und automatisch herunter zu laden.

Die meisten der Aggregatoren legen automatisch eine [[Playlist]] in einem zur Synchronisation mit einem portablen MP3-Player fähigen [[Medienspieler]] an. Synchronisation bedeutet hierbei, dass die neuen Episoden auf das Gerät geladen werden, wenn man dieses mit dem Computer verbindet.

Neben dem Abonnement durch spezielle Podcasting-Clients können Podcasts meistens auch über eine Website in Form eines [[Hyperlink|Links]] auf die Audiodatei publiziert und als gewöhnliche Audiodateien vom Nutzer mit dem [[Webbrowser]] heruntergeladen werden. Dort können sie dann mit einem [[Audio-Spieler]] angehört werden.

Werden Audiodateien ohne Newsfeeds in einem [[Weblog]] verlinkt, spricht man manchmal von einem [[Audioblog]].

== Inhalt von Podcast-Sendungen ==
Meistens handelt es sich bei Podcasts um private Sendungen, ähnlich Radioshows, die sich einem bestimmten Thema widmen. Zunehmend werden aber auch professionell produzierte Podcasts, z.&nbsp;B. für Special-Interest-Nachrichten und -Themen angeboten.

Zunächst beschäftigte sich die kleine Gemeinschaft in den Sendungen vor allem mit sich selbst, erst langsam bildeten sich themenorientierte Sendungen heraus. Schnell vertreten waren Musiksendungen. Auch Zeitungen und Zeitschriften bieten zunehmend im Rahmen ihres Onlineangebots Podcasting an, mit aufgenommenen Sendungen und mit über Sprachsynthese vorgelesenen Artikeln.

Bei der Verwendung von Musik in eigenen Podcasts ist das [[Urheberrecht]] zu beachten. Ein zunehmender Trend ist das Benutzen von [[Podsafe]] Music, also lizenzfreier oder [[Creative Commons|Creative-Commons]]-lizenzierter Musik.

Eine spezielle Form des Podcastings ist das Voipcasting oder Phonecasting, bei dem einzelne Beiträge per Telefon aufgezeichnet werden und die Einträge in einem Weblog begleiten.

Im Bereich von spezialisierten Musikszenen wird eine Podcast-ähnliche Funktionalität eingesetzt, damit die Szenemitglieder über neue Musik verschiedener Labels immer auf dem aktuellen Stand sind, und diese digital vorhören können. Es handelt sich hier um Podcasts im weiteren Sinne, da sie musikbezogen sind und es keine Moderation gibt. Es wird lediglich dieselbe technologische Grundlage verwendet.

Seit Sommer 2005 tauchen einige Podcasts mit erotischen Inhalten auf, sogenannte [[PornCast]]s. Daraufhin integrierte Apple in die Software [[Apple iTunes|iTunes]] ab Version 5 eine Kindersicherung, basierend auf einer freiwilligen Angabe des Podcasters, ob seine Inhalte für Kinder und Jugendliche geeignet sind.

Im Juni 2005 tauchte der erste deutschsprachige Video-Podcast [http://www.isightseeing.de] auf und im Herbst 2005 werden bei Portalen wie Apples iTunes schon mehrere Video-Podcasts unter der Rubrik Podcast gelistet. Sie werden in der Regel in Video-Formaten wie [[MPEG-4]] und [[H.264]] ausgeliefert. Auch sie werden über einen Newsfeed angeboten.

Im Februar 2006 zählte die deutsche Szene bereits ca. 1300 Podcasts. Freie Radios können mit [[StreamOnTheFly]] aus ihrem Archivnetzwerk Podcasts anbieten.

Veranstaltungen, wie die jährliche Verleihung eines Podcast Awards ([http://www.podcast-award.de]) zeugen von der steigenden Verbreitung in alle Themenbereiche des Internets.

Die [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]] (WAZ) und die [[Financial Times Deutschland]] (FTD) waren die ersten Online-Medien, die personalisiertes Podcasting ermöglichten. Der kostenlos registrierte Benutzer kann sich bei der WAZ unter [http://audionews.waz.de] und bei der FTD unter [http://vorlesen.ftd.de] die ihn interessierenden Themen auswählen, durch Suchbegriffe weiter einschränken und die resultierenden persönlichen Podcast-Feeds abonnieren.

Alle deutsch- und englischsprachigen [[Wikipedia]]-Artikel können mittels [[Sprachsynthese]] [[Webanwendung|webbasiert]] in Podcasts konvertiert und angehört werden.

== Verbreitung ==

=== Deutschland ===
Der [[Norddeutscher Rundfunk|Norddeutsche Rundfunk]] (NDR) gab im April 2006 die Anzahl der seit November 2005 heruntergeladenen Podcast-Dateien auf über eine Million an.

Seit dem 8. Juni 2006 wendet sich Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] per Video-Podcast (Vidcast) wöchentlich sonnabends an die Öffentlichkeit. Merkel ist die erste Regierungschefin weltweit, die dieses Medium nutzt. Sie verbindet damit die Absicht, den Bürgern die Politik der [[Große Koalition|Großen Koalition]] besser zu erklären.

Bekannte deutschsprachige Podcasts sind bzw. waren z.&nbsp;B. [[Larissa Vassilian|Annik Rubens]]’ "Schlaflos in München", Peter Marquardts "lemotox - die Volksentdummung", Holger Schmidts "MacManiacs", "Chicks on Tour", [http://podkost.com "Kilians Podkost"] oder [[cczwei|"Computerclub 2"]], sowie der Video-Podcast [[Elektrischer Reporter]] des Journalisten [[Mario Sixtus]].

=== USA ===
Eine im April 2006 von Forrester Research veröffentlichte Studie (Autorin Charlene Li) ergab, dass bisher erst 1 Prozent aller Internet-Nutzer in [[Nordamerika]] entsprechende Dateien downloaden und nutzen. Rund 25 Prozent der Befragten waren grundsätzlich am Podcasting interessiert. Forrester Research prognostiziert für die US-Haushalte aber bis 2010 eine Steigerung der heruntergeladenen Dateien von 700.000 auf 12,3 Millionen.<ref name="Forrester-Studie 1">[http://www.golem.de/0604/44587.html Golem.de: „Studie: Noch hört fast niemand Podcasts“], Artikel vom 7. April 2006, abgerufen am 31. Dezember 2006 </ref> Im März 2006 gab Forrester Research bereits eine Studie bekannt, dass 2 Prozent aller befragten Internet-Nutzer in Europa in den letzten 3 Monaten Podcasting nutzten.<ref name="Forrester-Studie 2">fehlende Quelle</ref> Der wohl bekannteste Podcast der Welt stammt aus Amerika: Adam Currys „Daily Source Code“.

==Der Einsatz von Podcasts im Fremdsprachenunterricht==

Die Vorteile von Podcasts für den Fremdsprachenunterricht liegen in der Aktualität und Authentizität der Audio- und Videodateien, die im Internet herunter zu laden sind. Fortgeschrittenen Lernern stehen damit mehr Möglichkeiten authentische Texte zu nutzen zur Verfügung.
Wer mehr auf der Zielsprache außerhalb des Unterrichtsraumes das Hörverstehen üben will, kann z.B. täglich aktuelle Nachrichten auf seinem Computer oder direkt auf seinem MP3 Player speichern.
Auch für Anfänger gibt es Lernmöglichkeiten wie langsam gesprochene Interviews, Nachrichten oder vorgelesene Gedichte, Märchen und Erzählungen.
Viele Podcasts für den Fremdsprachenunterricht haben einen begleitenden schriftlichen Text (z.B. [[Transkription]]) um das Verständnis des Ganzen zu vereinfachen.

Zu der Vorbereitung eines Fremdsprachenunterrichts können Podcasts auch beitragen. Mit Audio- oder Videodatei und ihrem passenden schriftlichen Text können Lehrer Aufgaben zu aktuellen Themen planen. So gibt es mehr Aufgaben für Hörverstehen, als nur die, die von den Lehrwerken angeboten werden.

Darüber hinaus kann auch die Fertigkeit „Sprechen“ in der Arbeit mit Podcasts geübt werden. Typische Hausaufgaben für einen Fremdsprachenunterricht sind bis heute Aufsätze oder Übungen zur [[Grammatik]]. Mit Hilfe von Podcasts kann auch das Sprechen in Form „mündlicher Hausaufgaben“ trainiert werden: Schüler können als Hausaufgabe Audio-Dateien in der Zielsprache herstellen und ins Internet hochladen. Lerner, die im Unterricht nicht oft zu Wort kommen, haben Gelegenheit eine Rückmeldung vom Lehrer zu ihren mündlichen Produktionen zu bekommen. Sie können dabei ihr Tempo bestimmen und in Ruhe die Unterrichtstexte noch einmal hören oder ihre eigene mündliche Produktion bearbeiten.

== Wort des Jahres 2005 in Großbritannien ==
Nachdem das Wort „Podcast“ bereits im August 2005 ins ''Oxford Dictionary of English'' aufgenommen wurde, wurde es vom ''New Oxford American Dictionary'' zum [[Wort des Jahres]] 2005 gewählt. Hierbei setzte es sich gegen Kandidaten wie „bird flu“ ([[Vogelgrippe]]) und „[[Sudoku]]“ durch.

Der Entscheidung für „Podcast“ lag laut der Jury in erster Linie die „phänomenale Ausbreitung“ des Wortes zugrunde, das es „von relativer Unbekanntheit zu einem der heißesten Medientrends schaffte“.

== Podcastlogo ==
[[Bild:Podcasthoerererkennungszeichen.jpg|thumb|right|100px|Das inoffizielle Podcasthörer-Zeichen]]
Für die Icon-Darstellung von Podcasts z.&nbsp;B. in Podcatchern gibt es kein einheitliches Logo. Zu den bekanntesten gehört das bei [[Apple iTunes|iTunes]] verwendete violette Männchen, von dessen Kopf Funkwellen ausgehen. Allerdings ist diese Grafik von [[Apple]] geschützt und darf nicht von Dritten verwendet werden. Daher wird häufig auf das [[RSS]]-Logo zurückgegriffen.

Seit März 2006 gibt es das rechts abgebildete sogenannte „Podcasthörererkennungszeichen“. Es wurde von Peter Marquardt entworfen und in einem Wettbewerb gewählt, der auf [[Annik Rubens]]’ Initiative hin stattfand. Letztere besteht ausdrücklich darauf, dass es sich hierbei ''nicht'' um ein offizielles Logo handelt, sondern lediglich die Popularität von Podcasts steigern sowie dazu dienen soll, dass sich Podcasthörer und -macher untereinander als solche erkennen. Die Entwicklung des Symbols war zuvor im englischsprachigen Raum wiederholt als versuchte Monopolisierung der Symbolentwicklung kritisiert worden.

== Siehe auch ==
*[[Enhanced Podcast]]
*[[Broadcatch]]
*[[Internetradio]]
*[[Web 2.0]]
*[[Online-Journalismus]]
*[[Democracy Player]]

== Quellen ==


Klemm, U. „Podcasts im Fremdsprachenunterricht“, 2006. Online erhältlich unter: http://www.lehrer-online.de/url/podcasts-fsu (letzter Zugriff: 14.05.2008).


<references />

== Literatur ==
*Aaken, Gerrit van: [http://praegnanz.de/portfolio/diplom "Ich bin der Sender!"], Diplomarbeit an der Fachhochschule Mainz, September 2005, 60 Seiten, PDF oder MP3
*Bauer, Martin: [http://www.onairding.de/arbeit/?p=35 "Vom IPod zum IRadio: Podcasting als Vorbote des indvidualisierten Hörfunks"], Masterarbeit an der Fachhochschule Mittweida, März 2007, 202 Seiten, PDF
*Eckardt, Matthias: "iLife '06 - Musik, Fotos, Filme, Podcasts, Websites -- genial einfach", SmartBooks Publishing AG, Kilchberg, 2006, 480 Seiten, Hardcover, vierfarbig, ISBN 3-908497-36-1
*Erdmann, Gerald; Stanek, Charlotte: ''[http://www.ipodbuch.de/ iPod + iTunes]'' 704 Seiten, O’Reilly 2007, ISBN 978-3-89721-475-0
*Holzapfel, Felix: [http://guerillamarketingbuch.com/category/16-podcasts/ ''"Kapitel: 16. Podcasts - Geheimrezept im Bereich Marketing"''] aus dem Buch ''"Guerilla Marketing - Online, Mobile & Crossmedia"''; Kostenlos als Weblog, E-Book & Hörbuch; Köln 2006
*Horn, Dennis; Fiene, Daniel: "Das Podcast-Buch", Franzis, Poing, 2007, 160 S., ISBN 978-3-7723-7188-2
*Rubens, Annik: "Podcasting. Das Buch zum Audiobloggen", O'Reilly, Köln, 2006, 101 S., broschiert, ISBN 3-89721-459-8
*Wolff, Peter: "Die Macht der Blogs - Chancen und Risiken von Corporate Blogs und Podcasting in Unternehmen", Datakontext, Frechen, 2006, 156 S., ISBN 3-89577-409-X
*Nielson Analytics: ''[http://www.nielsenmedia.com/nc/portal/site/Public/menuitem.55dc65b4a7d5adff3f65936147a062a0/?vgnextoid=cb34338e8998c010VgnVCM100000ac0a260aRCRD The economics of podcasting]'', 20. Juli 2006
*Maciejewski, David: [http://www.macx.de/journal/vom-blog-zum-podcast/ "Vom Blog zum Podcast"] Was ist ein Podcast, Aufnahme, Upload mit Loudblog, podPress nutzen, CHIP - Die perfekte Website, PDF
*Anders, Thorsten; Grau, Christian: [http://www.derpodcaster.net/ "DER PODCASTER"] Podcast-Zeitschrift, {{ISSN|1864-9173}}

== Weblinks ==
<!-- bevor hier ein Weblink eingefügt wird, empfiehlt sich ein Blick auf die Diskussionsseite
WICHTIG: Bitte Links auf iPodFun oder podster.de nicht mehr einfügen, solange das nicht auf der Diskussions-Seite geklärt ist!
Und keine Foren verlinken.-->

* [http://wiki.podcast.de wiki.podcast.de] mit Hintergrundinformationen
* [http://wiki.podcast.de/Podcatcher Liste mit Programmen zum Abonnieren von Podcasts] (Podcatcher)
* [http://www.schulpodcasting.info/ Podcasts in der Schule - Wie, warum und weshalb?]

[[kategorie:Podcast|!]]
[[Kategorie:Netzkultur]]
[[Kategorie:Weblog]]
[[Kategorie:Kofferwort]]

[[ar:بودكاست]]
[[be-x-old:Подкастынг]]
[[ca:Podcasting]]
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[[es:Podcasting]]
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[[fa:پادکست]]
[[fi:Podcasting]]
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[[sw:Podikasiti]]
[[ta:வலையொலி]]
[[th:พอดแคสติง]]
[[tr:Podcasting]]
[[uk:Подкаст]]
[[yi:פאדקעסט]]
[[zh:播客]]
[[zh-min-nan:Podcasting]]

Version vom 10. September 2007, 10:17 Uhr

Das Symbol, welches mit dem Mozilla Firefox eingeführt wurde, deutet darauf hin, dass ein Newsfeed auf der Webseite vorhanden ist. In den Microsoft Internet Explorer und Opera wurde dieses Symbol vor geraumer Zeit auch übernommen.

Vorlage:Pediaphon Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Mediendateien (Audio oder als Video-Podcast) über das Internet. Das Kofferwort setzt sich aus den beiden Wörtern iPod und Broadcasting zusammen. Ein einzelner Podcast ist somit eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen Feed (meistens RSS) automatisch bezogen werden können.

Man kann Podcasts als Radio- oder Fernsehsendungen auffassen, die sich unabhängig von Sendezeiten konsumieren lassen.

Podcasting wäre so als Teilbereich von Video/Audio on Demand zu betrachten. Jedoch stehen letztere Begriffe eher für kostenpflichtige und durchsuchbare Dienste, während „Sender“ (im Jargon „Feeds“ genannt) Podcasts in aller Regel kostenlos und in einer vom Konsumenten ausgewählten Menge nach und nach in neuen Folgen anbieten.

Entstehung

Podcasting bedient sich bereits existierender Technologien. Ähnlich wie viele Techniken des sogenannten Web 2.0 erlaubt auch Podcasting nicht vorher unmögliche Dinge; es erleichtert die Bereitstellung und den Empfang von Audio- und Videoinhalten erheblich. So wurde eine breitere Basis von Produzenten wie von Konsumenten geschaffen. Das führte zu einer neuen Qualität von internetbasiertem Rundfunk - nicht mit den vereinzelten Angeboten der Vor-Podcast-Zeit zu vergleichen.

Als Erfinder des Podcastings gelten Tristan Louis, der das Konzept im Jahr 2000 erstmals vorschlug, und Dave Winer, der es leicht modifiziert als erster umsetzte. Der ehemalige MTV-Moderator Adam Curry gilt auf Produzentenseite als Pionier des damals noch „Audioblogging“ genannten Verfahrens. Den Begriff „Podcast“ erfand Ben Hammersley erst 2004; er bürgerte sich schnell ein, auch die Technik fand immer breitere Verwendung, mit dem Blogger Adam Curry als ihrem größten Unterstützer. 2005 sprang die Firma Apple, deren tragbarer Digital Audio Player iPod bereits für die Namensgebung hatte herhalten müssen, auf den Zug auf und verschaffte dem Podcasting durch die Integration in die bereits weit verbreitete Software iTunes Zugang zu einem Massenpublikum.

Allgemeines

Schematische Darstellung eines Audio-Podcasts, der die Episoden im MP3-Format bereitstellt

Beliebige Teilnehmer auf Anbieterseite (Podcaster) erstellen diese Medien-Dateien und stellen sie anschließend mittels eines „Newsfeeds“ auf einem Server im Internet bereit. Ein Teilnehmer kann diesen sogenannten Feed mit einer speziellen Software „abonnieren“.

Ein Abonnement bedeutet hier, dass die Software in regelmäßigen Abständen den Newsfeed des Podcasts auf neue Beiträge überprüft und diese dann herunterlädt. Beim Podcasting werden nicht nur Schlagzeilen, sondern auch Mediendateien aggregiert.

Anders als bei einem Zeitschriftenabonnement besteht keine Vertragsbeziehung zwischen Anbieter und Abonnenten. Man kann dadurch einer breiten Öffentlichkeit anbieten. Die Mediendatei eines Angebots kann beliebige Inhalte haben, beispielsweise Mitschnitte von Radio-Sendungen, Interviews, automatisch vorgelesene Zeitungsartikel, Musiksendungen, etc.

Newsfeeds und Podcasts findet man u. a. häufig in Weblogs. Es existieren mittlerweile jedoch große Verzeichnisse und Portale im Internet mit Listen solcher Links zu den unterschiedlichsten Themen.

Die einzelnen Beiträge eines Podcasts heißen gewöhnlich Episoden, obwohl teilweise der Begriff Podcast auch auf eine einzelne dieser so verbreiteten Dateien angewendet wird. Fälschlicherweise nennt man manchmal auch nur die im Newsfeed verlinkten Medieninhalte Podcast.

Im Internet kann jeder mit geringem Aufwand, z. B. einem PC mit Soundkarte, Mikrofon, sowie Internetanschluss und Webspace, einen Podcast erstellen. Webspace, der speziell auf die Belange eines Podcasters ausgelegt ist, wird Podspace genannt. Bei einem Hosting-Service, der ausschließlich Podspace anbietet, spricht man von einem Podhosting-Dienst. Es ist weder kostspielige Hard- oder Software erforderlich, noch sind öffentliche Gebühren, wie beim Betrieb eines Webradios, zu entrichten. Podcaster müssen jedoch genauso wie Betreiber von Rundfunksendern (z. B. auch Web-Radios) die Rechte Dritter an den Medieninhalten beachten und eventuell Gebühren an sie oder deren Lizenzgeber abführen (Urheberrecht).

Bücher, die exklusiv nur als Podcast, d.h. als Hörbuch im Podcast-Format, erscheinen, werden auch Podiobook genannt.

Podcast-Erstellung

Zur Erstellung der Audiodateien für einen Podcast gibt es mehrere Wege.

Zum einen kann man Audiomaterial live mit einem Aufnahmegerät aufzeichnen. Möglich sind ein Computer mit Soundkarte und Mikrofon bzw. Headset oder ein MP3- oder MD-Recorder, dessen Aufnahmen auf den Rechner überspielt und dort nachbearbeitet werden.

Will man längere Stücke gesprochenen Textes als Audiodatei erstellen, ist die automatische Sprachsynthese eine Alternative zur Aufnahme eines menschlichen Sprechers. Bei der Sprachsynthese ist die Vorlesequalität beim derzeitigen Stand der Technik von durchaus akzeptabler Qualität (noch schlechter als die eines Sprechers, indes erheblich kostengünstiger und schneller). Es ist zu empfehlen, MP3-Dateien durch Sprachsynthese lieber nur 5 - 8 Minuten lang zu produzieren. Auch bei einer guten Sprachsynthese ist es für die meisten gewöhnungsbedürftig, zuzuhören.

Ein Beispiel hierfür ist auf einer Internetseite des US-amerikanischen Online-Markforschungsintitutes Socratic Technologieszu finden. Die zu dem G.O.R.07-Posterbeitrag "PRD Research on Research Study" gehörende MP3-Datei entstand mit der Sprachsynthese-Software NaturalReader.

Auch MIDI-Dateien lassen sich mit Hilfe eines MIDI-Klangerzeugers leicht in Audiodaten konvertieren.

Die Audiodaten erzeugt man im MP3-Format oder mittels eines anderen Audio-Codecs, z. B. Advanced Audio Coding (AAC) oder Vorbis, überführt in Dateien und transportiert auf einen Server .
Gleichzeitig werden die Audiodaten unter Verwendung von sogenannten enclosure tags in einen Newsfeed eingetragen, der auf der Website des Podcasters platziert wird. Die Handhabung erleichtern spezielle Programme wie Podcast Maker oder GarageBand, so dass es auch ohne viel technische Einarbeitung möglich ist, Podcasts zu erstellen und im Internet verfügbar zu machen.

Podcast-Empfang

Der Podcasting-Client (engl. podcatcher) bietet einem Hörer die Möglichkeit, Listen von Newsfeeds von Podcasts zusammenzustellen (aggregieren). Diese Software wird daher auch als Feed-Aggregator bezeichnet. Der Begriff ist jedoch unzureichend gegenüber Podcasting-Client, da jener lediglich Ticker-Nachrichten abruft (Newsfeeds) - ohne Zugriff auf Audio-Dateien. Viele Podcasting-Clients bieten die Möglichkeit, regelmäßig die abonnierten Podcast-Feeds zu aktualisieren und automatisch herunter zu laden.

Die meisten der Aggregatoren legen automatisch eine Playlist in einem zur Synchronisation mit einem portablen MP3-Player fähigen Medienspieler an. Synchronisation bedeutet hierbei, dass die neuen Episoden auf das Gerät geladen werden, wenn man dieses mit dem Computer verbindet.

Neben dem Abonnement durch spezielle Podcasting-Clients können Podcasts meistens auch über eine Website in Form eines Links auf die Audiodatei publiziert und als gewöhnliche Audiodateien vom Nutzer mit dem Webbrowser heruntergeladen werden. Dort können sie dann mit einem Audio-Spieler angehört werden.

Werden Audiodateien ohne Newsfeeds in einem Weblog verlinkt, spricht man manchmal von einem Audioblog.

Inhalt von Podcast-Sendungen

Meistens handelt es sich bei Podcasts um private Sendungen, ähnlich Radioshows, die sich einem bestimmten Thema widmen. Zunehmend werden aber auch professionell produzierte Podcasts, z. B. für Special-Interest-Nachrichten und -Themen angeboten.

Zunächst beschäftigte sich die kleine Gemeinschaft in den Sendungen vor allem mit sich selbst, erst langsam bildeten sich themenorientierte Sendungen heraus. Schnell vertreten waren Musiksendungen. Auch Zeitungen und Zeitschriften bieten zunehmend im Rahmen ihres Onlineangebots Podcasting an, mit aufgenommenen Sendungen und mit über Sprachsynthese vorgelesenen Artikeln.

Bei der Verwendung von Musik in eigenen Podcasts ist das Urheberrecht zu beachten. Ein zunehmender Trend ist das Benutzen von Podsafe Music, also lizenzfreier oder Creative-Commons-lizenzierter Musik.

Eine spezielle Form des Podcastings ist das Voipcasting oder Phonecasting, bei dem einzelne Beiträge per Telefon aufgezeichnet werden und die Einträge in einem Weblog begleiten.

Im Bereich von spezialisierten Musikszenen wird eine Podcast-ähnliche Funktionalität eingesetzt, damit die Szenemitglieder über neue Musik verschiedener Labels immer auf dem aktuellen Stand sind, und diese digital vorhören können. Es handelt sich hier um Podcasts im weiteren Sinne, da sie musikbezogen sind und es keine Moderation gibt. Es wird lediglich dieselbe technologische Grundlage verwendet.

Seit Sommer 2005 tauchen einige Podcasts mit erotischen Inhalten auf, sogenannte PornCasts. Daraufhin integrierte Apple in die Software iTunes ab Version 5 eine Kindersicherung, basierend auf einer freiwilligen Angabe des Podcasters, ob seine Inhalte für Kinder und Jugendliche geeignet sind.

Im Juni 2005 tauchte der erste deutschsprachige Video-Podcast [1] auf und im Herbst 2005 werden bei Portalen wie Apples iTunes schon mehrere Video-Podcasts unter der Rubrik Podcast gelistet. Sie werden in der Regel in Video-Formaten wie MPEG-4 und H.264 ausgeliefert. Auch sie werden über einen Newsfeed angeboten.

Im Februar 2006 zählte die deutsche Szene bereits ca. 1300 Podcasts. Freie Radios können mit StreamOnTheFly aus ihrem Archivnetzwerk Podcasts anbieten.

Veranstaltungen, wie die jährliche Verleihung eines Podcast Awards ([2]) zeugen von der steigenden Verbreitung in alle Themenbereiche des Internets.

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und die Financial Times Deutschland (FTD) waren die ersten Online-Medien, die personalisiertes Podcasting ermöglichten. Der kostenlos registrierte Benutzer kann sich bei der WAZ unter [3] und bei der FTD unter [4] die ihn interessierenden Themen auswählen, durch Suchbegriffe weiter einschränken und die resultierenden persönlichen Podcast-Feeds abonnieren.

Alle deutsch- und englischsprachigen Wikipedia-Artikel können mittels Sprachsynthese webbasiert in Podcasts konvertiert und angehört werden.

Verbreitung

Deutschland

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) gab im April 2006 die Anzahl der seit November 2005 heruntergeladenen Podcast-Dateien auf über eine Million an.

Seit dem 8. Juni 2006 wendet sich Bundeskanzlerin Angela Merkel per Video-Podcast (Vidcast) wöchentlich sonnabends an die Öffentlichkeit. Merkel ist die erste Regierungschefin weltweit, die dieses Medium nutzt. Sie verbindet damit die Absicht, den Bürgern die Politik der Großen Koalition besser zu erklären.

Bekannte deutschsprachige Podcasts sind bzw. waren z. B. Annik Rubens’ "Schlaflos in München", Peter Marquardts "lemotox - die Volksentdummung", Holger Schmidts "MacManiacs", "Chicks on Tour", "Kilians Podkost" oder "Computerclub 2", sowie der Video-Podcast Elektrischer Reporter des Journalisten Mario Sixtus.

USA

Eine im April 2006 von Forrester Research veröffentlichte Studie (Autorin Charlene Li) ergab, dass bisher erst 1 Prozent aller Internet-Nutzer in Nordamerika entsprechende Dateien downloaden und nutzen. Rund 25 Prozent der Befragten waren grundsätzlich am Podcasting interessiert. Forrester Research prognostiziert für die US-Haushalte aber bis 2010 eine Steigerung der heruntergeladenen Dateien von 700.000 auf 12,3 Millionen.[1] Im März 2006 gab Forrester Research bereits eine Studie bekannt, dass 2 Prozent aller befragten Internet-Nutzer in Europa in den letzten 3 Monaten Podcasting nutzten.[2] Der wohl bekannteste Podcast der Welt stammt aus Amerika: Adam Currys „Daily Source Code“.

Der Einsatz von Podcasts im Fremdsprachenunterricht

Die Vorteile von Podcasts für den Fremdsprachenunterricht liegen in der Aktualität und Authentizität der Audio- und Videodateien, die im Internet herunter zu laden sind. Fortgeschrittenen Lernern stehen damit mehr Möglichkeiten authentische Texte zu nutzen zur Verfügung. Wer mehr auf der Zielsprache außerhalb des Unterrichtsraumes das Hörverstehen üben will, kann z.B. täglich aktuelle Nachrichten auf seinem Computer oder direkt auf seinem MP3 Player speichern. Auch für Anfänger gibt es Lernmöglichkeiten wie langsam gesprochene Interviews, Nachrichten oder vorgelesene Gedichte, Märchen und Erzählungen. Viele Podcasts für den Fremdsprachenunterricht haben einen begleitenden schriftlichen Text (z.B. Transkription) um das Verständnis des Ganzen zu vereinfachen.

Zu der Vorbereitung eines Fremdsprachenunterrichts können Podcasts auch beitragen. Mit Audio- oder Videodatei und ihrem passenden schriftlichen Text können Lehrer Aufgaben zu aktuellen Themen planen. So gibt es mehr Aufgaben für Hörverstehen, als nur die, die von den Lehrwerken angeboten werden.

Darüber hinaus kann auch die Fertigkeit „Sprechen“ in der Arbeit mit Podcasts geübt werden. Typische Hausaufgaben für einen Fremdsprachenunterricht sind bis heute Aufsätze oder Übungen zur Grammatik. Mit Hilfe von Podcasts kann auch das Sprechen in Form „mündlicher Hausaufgaben“ trainiert werden: Schüler können als Hausaufgabe Audio-Dateien in der Zielsprache herstellen und ins Internet hochladen. Lerner, die im Unterricht nicht oft zu Wort kommen, haben Gelegenheit eine Rückmeldung vom Lehrer zu ihren mündlichen Produktionen zu bekommen. Sie können dabei ihr Tempo bestimmen und in Ruhe die Unterrichtstexte noch einmal hören oder ihre eigene mündliche Produktion bearbeiten.

Wort des Jahres 2005 in Großbritannien

Nachdem das Wort „Podcast“ bereits im August 2005 ins Oxford Dictionary of English aufgenommen wurde, wurde es vom New Oxford American Dictionary zum Wort des Jahres 2005 gewählt. Hierbei setzte es sich gegen Kandidaten wie „bird flu“ (Vogelgrippe) und „Sudoku“ durch.

Der Entscheidung für „Podcast“ lag laut der Jury in erster Linie die „phänomenale Ausbreitung“ des Wortes zugrunde, das es „von relativer Unbekanntheit zu einem der heißesten Medientrends schaffte“.

Datei:Podcasthoerererkennungszeichen.jpg
Das inoffizielle Podcasthörer-Zeichen

Für die Icon-Darstellung von Podcasts z. B. in Podcatchern gibt es kein einheitliches Logo. Zu den bekanntesten gehört das bei iTunes verwendete violette Männchen, von dessen Kopf Funkwellen ausgehen. Allerdings ist diese Grafik von Apple geschützt und darf nicht von Dritten verwendet werden. Daher wird häufig auf das RSS-Logo zurückgegriffen.

Seit März 2006 gibt es das rechts abgebildete sogenannte „Podcasthörererkennungszeichen“. Es wurde von Peter Marquardt entworfen und in einem Wettbewerb gewählt, der auf Annik Rubens’ Initiative hin stattfand. Letztere besteht ausdrücklich darauf, dass es sich hierbei nicht um ein offizielles Logo handelt, sondern lediglich die Popularität von Podcasts steigern sowie dazu dienen soll, dass sich Podcasthörer und -macher untereinander als solche erkennen. Die Entwicklung des Symbols war zuvor im englischsprachigen Raum wiederholt als versuchte Monopolisierung der Symbolentwicklung kritisiert worden.

Siehe auch

Quellen

Klemm, U. „Podcasts im Fremdsprachenunterricht“, 2006. Online erhältlich unter: http://www.lehrer-online.de/url/podcasts-fsu (letzter Zugriff: 14.05.2008).


  1. Golem.de: „Studie: Noch hört fast niemand Podcasts“, Artikel vom 7. April 2006, abgerufen am 31. Dezember 2006
  2. fehlende Quelle

Literatur